Lehrplan PLUS

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Staatsinstitut für Schulqualität und Bildungsforschung München

Vergleichsansicht

Vergleichsauswahl 2

Ethik

gültig ab Schuljahr 2022/23

1.1 Aufgabe und Bedeutung des Faches

Das Fach Ethik hat im Fächerkanon für den Förderschwerpunkt geistige Entwicklung die Aufgabe, die Schülerinnen und Schüler für Lebensfragen und ethische Wertmaßstäbe zu sensibilisieren und ihnen für verschiedene Situationen aus ihrem unmittelbaren Erfahrungsbereich in Alltag, Familie und Schule eine Orientierungshilfe zu geben. Die Schülerinnen und Schüler erleben und erkennen in der Auseinandersetzung mit ihren Bedürfnissen und Haltungen die Bedeutung von Werten, die im eigenen Leben und im solidarischen Zusammensein förderlich sind. Auf der Grundlage allgemein anerkannter Grundsätze der Sittlichkeit übernehmen sie entsprechend ihrer individuellen Möglichkeiten Verantwortung für ihr Leben und ihr Handeln. Er leistet einen wesentlichen Beitrag zu einem Miteinander auf der Grundlage gesellschaftlich anerkannter Wertvorstellungen, indem er die Schülerinnen und Schüler in alters- und entwicklungsgemäßer Weise zu „werteinsichtigem Urteilen und Handeln“ (Art. 47 BayEUG) befähigt. Unterricht im Fach Ethik fördert die Achtung vor der Würde des Menschen, Selbstbeherrschung, Verantwortungsgefühl und Verantwortungsfreudigkeit sowie „Aufgeschlossenheit für alles Wahre, Gute und Schöne“ (Art. 131 (2) BV) im Geiste der Demokratie. Auf diese Weise trägt es bei den Schülerinnen und Schülern zur Entwicklung einer positiven Wertorientierung bei. Die individuellen kompetenzorientierten Lernaktivitäten orientieren sich in ihrer Zielsetzung an den Grundsätzen, die im Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland und in der Verfassung des Freistaates Bayern niedergelegt sind. Für Schülerinnen und Schüler, die nicht am Religionsunterricht teilnehmen, ist der Ethikunterricht Pflichtfach (Art. 47 Abs. 1 BayEUG).

1.2 Grundprinzipien des Unterrichts

Im Mittelpunkt des Ethikunterrichts stehen die Schülerinnen und Schüler als Personen, die ethische Werte und Haltungen in ihrem Lebensumfeld erfahren, die über sich selbst und ihre eigenen Werte nachdenken, die entsprechend ihrer individuellen Möglichkeiten bewusst handeln und ihr Leben soweit als möglich selbständig und verantwortlich führen.

Die Schulzeit ist geprägt von einer sich allmählich erweiternden Lebenswelt, mit der sich Kinder und Jugendliche mit dem Förderbedarf geistige Entwicklung ihren individuellen Möglichkeiten entsprechend auseinandersetzen. Im Ethikunterricht lernen die Schülerinnen und Schüler, sich selbst, ihre Mitmenschen und ihre Umgebung wahrzunehmen. Ihre Beobachtungen verknüpfen sie mit Fragestellungen, die sie gemeinsam mit den Lehrkräften sowie ihren Mitschülerinnen und Mitschülern zu beantworten suchen. So können sie für ihr Leben wichtige Erkenntnisse gewinnen.

In der Auseinandersetzung mit sich selbst sowie den eigenen Stärken und Schwächen entwickeln sie Selbstbewusstsein und Selbstwertgefühl. Ebenso werden das Bewusstsein für den Eigenwert des anderen und die Achtung gegenüber dessen Bedürfnissen und berechtigten Ansprüchen gefördert. Die Schülerinnen und Schüler erleben in ihrem schulischen und außerschulischen Umfeld das Miteinander verschiedener Menschen. Im Ethikunterricht wird diese Erfahrung aufgegriffen und die Notwendigkeit von Regeln für das Zusammenleben daraus abgeleitet. Anhand von konkreten Situationen aus dem Schulalltag erfahren Schülerinnen und Schüler, dass Regeln dann nützlich sind, wenn sie von allen Beteiligten oder einer großen Mehrheit akzeptiert werden.

In der Schule erlebte Konflikte werden zu einem Unterrichtsinhalt gemacht, an dem die Schülerinnen und Schüler lernen, dass Gewaltlosigkeit ein unverzichtbares Prinzip zur Lösung von Auseinandersetzungen darstellt. Im Ethikunterricht erfahren und reflektieren die Kinder und Jugendlichen, wie sie durch ihr eigenes Handeln ihr Umfeld angemessen beeinflussen können. Sie erkennen die Folgen ihres Verhaltens und bewerten diese im Hinblick auf negative bzw. positive Auswirkungen.

In der Begegnung mit ihren Mitschülerinnen und Mitschülern erleben die Kinder und Jugendlichen menschliche Vielfalt und Andersartigkeit und lernen, sie als gleichwertig zu achten. Der Ethikunterricht nimmt auf diese Erfahrung Bezug und schafft dadurch eine wesentliche Grundlage für ein wertschätzendes und tolerantes Miteinander von Menschen unterschiedlicher Herkunft und Glaubensvorstellungen.

Kinder und Jugendliche mit dem Förderbedarf geistige Entwicklung beschäftigen sich auf unterschiedlichen Abstraktionsebenen und gemäß ihrer individuellen Möglichkeiten mit ethischen Themen und Fragestellungen.

Die Lernumgebung wird so gestaltet, dass sich die Schülerinnen und Schüler auf vier Ebenen mit ethischen Fragestellungen und Themen beschäftigen können, nämlich auf der:

  • sinnlich-wahrnehmenden Ebene (z. B. Ertasten von themenbezogenen Gegenständen und Anzeigen, welche Gefühle dies auslöst),
  • aktiv-handelnden Ebene (z. B. Aufbauen von Bodenbildern oder Nachspielen von Handlungen),
  • bildlich-darstellenden Ebene (z. B. Nutzen von Bildern oder Symbolen),
  • begrifflich-abstrahierenden Ebene (z. B. Nutzen von Alltagssprache und Fachsprache sowie von konkreten und zunehmend abstrakten Begriffen).

Bei der Auswahl der Unterrichtsinhalte achten die Lehrkräfte darauf, vom direkten Lebensumfeld der Kinder und Jugendlichen auszugehen und zunehmend das weitere Lebensumfeld einzubeziehen.

Ein besonderer Stellenwert kommt den vielfältigen Möglichkeiten eines entwicklungs- und altersgemäßen Philosophierens zu. Der Unterricht ermöglicht den Schülerinnen und Schülern in diesem Zusammenhang zunächst eine neugierig-staunende Erkundung ihrer Umgebung und den basalen Dialog mit ihnen zugewandten Personen. Darin verwirklichen sich die elementarsten Formen des Philosophierens. Im angeleiteten gemeinsamen Nachdenken über „große Fragen“ werden auf der begrifflich-abstrakten Ebene Gespräche und ein aufmerksames gegenseitiges Zuhören gefördert. Kinder und Jugendliche mit dem Förderbedarf geistige Entwicklung bringen sich offen fragend und mithilfe der für sie möglichen Ausdrucksformen in diese Gesprächsform ein.

2.1 Kompetenzstrukturmodell

Kompetenzstrukturmodell Ethik

Das Kompetenzstrukturmodell ist schulartübergreifend angelegt. Es versammelt im äußeren Kreis die prozessbezogenen Kompetenzen des Faches, die im Unterrichtsgeschehen ineinander verschränkt sind. Im Innern des Kreises befinden sich die Gegenstandsbereiche, auf welche die prozessbezogenen Kompetenzen bezogen sind. In der Verbindung der zentralen Gegenstandsbereiche mit den ethischen Leitbegriffen Werte, Normen, Moral und Sinn wird der spezifische Charakter des Faches sichtbar.

Das Kompetenzstrukturmodell erhält eine Erweiterung durch die vier Entwicklungsbereiche Motorik und Wahrnehmung, Denken und Lernstrategien, Kommunikation und Sprache sowie Emotionen und soziales Handeln, deren Zusammenwirken erfolgreiche Lernprozesse ermöglicht. Die persönlichen Ressourcen in den Entwicklungsbereichen sind die Grundlage für die Planung und Gestaltung von Lernsituationen.

Erkennen und verstehen

Der Prozess des Erkennens und Verstehens kann sich auf verschiedenen, abgestuften Abstraktionsebenen vollziehen. Er befähigt dazu, ethisch bedeutsame Fragestellungen, Sachverhalte und Herausforderungen im Leben und Zusammenleben zu erkennen.

Überlegen und urteilen

Die Schülerinnen und Schüler werden zu möglichst eigenständigem Überlegen und Urteilen herangeführt. So können sie sich alters- und entwicklungsgemäß zu ethischen Fragestellungen eine eigene Meinung bilden, sich gegenüber anderen angemessen positionieren und sich Problemen stellen, deren Lösung eine fortwährende Aufgabe für eine gelingende Lebensführung darstellt.

Einfühlen und Anteil nehmen

Um ethische Werte in einem sozialen Miteinander zu leben, bedarf es der Empathie. Das Einfühlen in Gefühlslagen, Wünsche oder Ängste von Mitmenschen und das Anteilnehmen an deren Lebenslagen sind Bestandteil der Fähigkeit, empathisch zu handeln.

Ethisch handeln und kommunizieren

Ethisch handeln und kommunizieren umfasst die Kompetenzen, mit denen die Schülerinnen und Schüler konkrete ethische Herausforderungen, etwa des menschlichen Miteinanders, in Wort und Tat in alters- und entwicklungsgemäßer Weise verantwortlich bewältigen.

Menschsein

Menschsein artikuliert sich insbesondere in der Beschäftigung der Schülerinnen und Schüler mit sich selbst, ihren Fähigkeiten, Wünschen und Gedanken, und den verschiedenen Möglichkeiten, ihr Leben mit einer Behinderung zu führen und möglichst selbstbestimmt zu gestalten.

Zusammenleben

Der Gegenstandsbereich Zusammenleben bildet im besonderen Maße den Rahmen zur Entwicklung vielfältiger sozialer Kompetenzen, wie sie z. B. in Schule, Familie, Freundschaft und Partnerschaft zum Tragen kommen. Dieser Bereich umfasst auch die besonderen Entwicklungsmöglichkeiten, die sich aus Erfahrungen in inklusiven Settings ergeben.

Religion und Kultur

Dieser Gegenstandsbereich ermöglicht den Erwerb von ethischen Kompetenzen in der Auseinandersetzung mit diesen beiden grundlegenden Lebensbereichen des Menschen und setzt sich mit deren Bedeutung in einer modernen und pluralistischen Welt auseinander.

Die moderne Welt

Der Gegenstandsbereich Die moderne Welt umfasst die neuartigen ethischen Herausforderungen, die mit den technischen Errungenschaften entstanden sind, welche die menschliche Zivilisation seit mehr als 150 Jahren in immer neuer Form prägen.

2.4 Leitbegriffe des Faches Ethik

Der Unterricht im Fach Ethik bezieht sich in unterschiedlicher Weise immer auf die Leitbegriffe Moral und Normen, Werte und Sinn. Im Mittelpunkt der Beschäftigung mit den verschiedenen Gegenstandsbereichen in Ethik steht oft die Frage nach einem moralisch vertretbaren Handeln, also danach etwa, was richtiges von falschem Handeln unterscheidet. Die Schülerinnen und Schüler setzen sich darüber hinaus regelmäßig damit auseinander, welche Bedeutung bestimmte Normen und Werte für Haltungen und Verhalten der Menschen haben, so wie sie sich gegenüber den Mitmenschen, der Natur und uns selbst zeigen. Und schließlich stellt sich im Ethikunterricht die zentrale Frage nach dem Sinn des menschlichen Lebens. Die Schülerinnen und Schüler erfassen in entwicklungs- und altersgemäßer Weise die Tragweite dieser Frage für das eigene Handeln und Planen. Die Begriffe Moral, Normen, Werte und Sinn bezeichnen also die grundlegenden Bezugspunkte des Faches Ethik. Auf diese sind die verschiedenen Kompetenzen ausgerichtet, welche die Schülerinnen und Schüler erwerben.

Motorik und Wahrnehmung

Individuelle Wahrnehmungsprozesse sind Ausgangspunkt für ethisches Denken und Handeln. Die Schülerinnen und Schüler beobachten Begebenheiten in ihrer direkten Lebenswelt und geraten darüber in Staunen. Das Staunen über nicht auf den ersten Blick zu Erklärendes löst Fragestellungen aus, welche die Schülerinnen und Schüler versuchen, durch weitere gezielte Beobachtungen und im Austausch mit anderen für sich zu beantworten. Dabei nehmen sie auch wahr, dass es Phänomene auf der Welt gibt, die nicht einfach oder gar nicht durch den Menschen erklärt werden können.

Denken und Lernstrategien

Der Erwerb ethischer Kompetenzen ist mit der Entwicklung von Urteils- und Entscheidungsfähigkeit verknüpft. Ausgehend von eigenen Erfahrungen hinterfragen die Schülerinnen und Schüler Verhaltensweisen, Handlungsmotive und Regeln, die sie aus ihrem Lebensumfeld und aus den Medien kennen. Anhand z. B. von Dilemmageschichten überlegen sie verschiedene Handlungsmöglichkeiten, bewerten diese nach den Kriterien „richtig“ und „falsch“ und erkennen so moralisch vertretbare Verhaltensweisen. Die Teilnahme an Spielen und Projekten macht es erforderlich, dass sich die Schülerinnen und Schüler mit Regeln, Konsequenzen und Fairness auseinandersetzen. Das in diesem Kontext Gelernte führt dazu, dass sie sich zunehmend in verschiedenen Situationen für ein werteorientiertes Verhalten entscheiden können.

Kommunikation und Sprache

Die Schülerinnen und Schüler nähern sich ethischen Fragestellungen auf basalen und vorsprachlichen sowie sprachlichen Ebenen im Sinne eines erweiterten Kommunikationsverständnisses an. Für Äußerungen nutzen sie individuelle körpereigene Kommunikationsformen, Möglichkeiten der Unterstützten Kommunikation sowie Alltags- und Fachsprache. Beim alters- und entwicklungsgemäßen Philosophieren im Rahmen des Ethikunterrichts tauschen sich die Schülerinnen und Schüler über ihre Vorstellungen und moralische Grundsätze aus und wenden dabei Wortspeicher oder Satzeinstiegshilfen sachlogisch an.

Emotionen und soziales Handeln

Zunächst lernen die Schülerinnen und Schüler, ihre eigenen Gefühle, Wünsche und Bedürfnisse wahrzunehmen, bevor sie ihren Blick auf die Befindlichkeiten anderer Menschen lenken und darauf zunehmend empathisch reagieren. Sie erweitern ihr soziales Handlungsrepertoire, indem sie im darstellenden Spiel sowie in angeleiteten Dialogen angemessene Verhaltensmuster üben und reflektieren. Aus der Beschreibung und dem Vergleichen von Lebensbiografien, der Beziehungen zwischen Menschen und verschiedener Lebensbereiche leiten die Schülerinnen und Schüler Grundsätze für die eigene moralisch-ethische Grundhaltung ab.

3 Aufbau des Fachlehrplans im Fach Ethik

Der Fachlehrplan Ethik gliedert sich in thematische Einheiten, die sog. Lernbereiche, die nach der jeweiligen inhaltlichen Schwerpunktsetzung benannt sind. Bestandteil dieser Lernbereiche sind die individuellen kompetenzorientierten Lernaktivitäten. In diesen sind die Inhalte, anhand derer die Schülerinnen und Schüler Kompetenzen erwerben, integriert ausgewiesen. So wird die Kompetenzorientierung sowie die Verknüpfung von prozessbezogenen Kompetenzen und Inhalten unterstützt. In jedem Lernbereich soll der Aufbau aller prozessbezogenen Kompetenzen gefördert werden.


Der Fachlehrplan ist in fünf Lernbereiche unterteilt, in denen die vier Gegenstandsbereiche Menschsein, Zusammenleben, Kultur und Religion sowie Die moderne Welt des Kompetenzstrukturmodells aufgehen:


Lernbereich 1: Fragen stellen und philosophieren
Lernbereich 2: Menschsein: Sich selbst begegnen
Lernbereich 3: Zusammenleben: Dem anderen begegnen
Lernbereich 4: Kultur und Religion: Dem Leben begegnen
Lernbereich 5: Umwelt und Medien: Der modernen Welt begegnen


Der erste Lernbereich enthält fachspezifische Methodenkompetenzen, an welche die Schülerinnen und Schüler im Laufe ihrer Schulzeit alters- und entwicklungsgemäß herangeführt werden. Die Anbahnung dieser Methodenkompetenzen wird an geeigneten Stellen mit den Inhalten aus den anderen vier Lernbereichen verknüpft.

Die Anordnung der Lernbereiche stellt keine Aussage über deren Wertigkeit und keine Vorgabe für eine zeitliche Abfolge im Unterricht dar. Vielmehr ist es erforderlich, die Lernbereiche durchgängig sinnvoll zu vernetzen, um damit handlungsorientiertes Arbeiten mit nachhaltigem Kompetenzerwerb zu ermöglichen.

4 Zusammenarbeit mit anderen Fächern

Wenn sich die Kinder und Jugendlichen mit den verschiedenen Facetten ihres eigenen Lebens auseinandersetzen und sich darüber miteinander austauschen, bedarf es dafür verschiedener Möglichkeiten der Verständigung. Daraus ergibt sich eine Verbindung zum Deutschunterricht und dessen individuellen kompetenzorientierten Lernaktivitäten. So fördert der Ethikunterricht auch die Fähigkeit, eigene Gedanken verständlich auszudrücken, auf Gedanken anderer einzugehen und auf verschiedene Art und Weise vermittelte Informationen zu verstehen bzw. diese selbst zu geben.


Im Erleben von Festen und Ritualen und im Nachdenken über Fragen der eigenen Religion und des eigenen Glaubens, das im Ethikunterricht ohne konfessionelle Festlegung geschieht, besteht eine Parallele zum konfessionellen Religionsunterricht. So ist etwa ein Austausch der jeweiligen Lehrkräfte über wichtige Inhalte denkbar und wünschenswert, nicht zuletzt auch im Hinblick auf eine interkulturelle Verständigung.


Die Beschäftigung mit Themen der Umweltgefährdung, des Naturschutzes, der Nachhaltigkeit, des Nutzens moderner Medien oder aus dem Bereich des Brauchtums legt ein fächerverbindendes Lernen mit dem Sach- und lebensbezogenen Unterricht nahe.
Nicht zuletzt ergeben sich Verbindungen zu den Fächern Kunst und Musik, wenn es um die kreative Darstellung der Inhalte geht.

5 Beitrag des Faches Ethik zu den übergreifenden Bildungs- und Erziehungszielen

Das Fach Ethik steht in enger Verbindung mit vielen der schulart- und fächerübergreifenden Bildungs- und Erziehungsziele. Folgende sind besonders zu nennen:

5.1 Werteerziehung

Im besonderen Maße beschäftigt sich der Ethikunterricht mit der Werteerziehung. Die Schülerinnen und Schüler erfahren, wie in der Schule Werte praktisch gelebt werden. Im Ethikunterricht reflektieren sie diese angeleitet durch die Lehrkraft gemeinsam mit ihren Mitschülerinnen und Mitschülern. Daraus leiten sie Werte auch für ihr Leben außerhalb der Schule ab.

5.2 Soziales Lernen

Soziales Lernen hat im Ethikunterricht eine besondere Bedeutung. In diesem übergreifenden Bildungs- und Erziehungsziel finden sich Berührungspunkte zum Gegenstandsbereich Zusammenleben, indem die Schülerinnen und Schüler lernen, achtsam und respektvoll miteinander umzugehen. Erlernte soziale Kompetenzen ermöglichen es ihnen, ihre soziale Teilhabe aktiv zu gestalten, sich in inklusiven Settings angemessen einzubringen und diese positiv zu beeinflussen.

5.3 Familien- und Sexualerziehung

Der Ethikunterricht thematisiert ein gelingendes Leben in Familie und Partnerschaft, insbesondere im Hinblick auf die Wahrnehmung von Gefühlen und Bedürfnissen und hinsichtlich einer konstruktiven Kommunikation.

5.4 Politische Bildung

Eng verbunden mit dem Sozialen Lernen ist die Dimension der Politischen Bildung, die sich in den vielfältigen Ansätzen einer Demokratie- und Friedenserziehung im Ethikunterricht widerspiegelt.

5.5 Kulturelle Bildung und Interkulturelle Bildung

Kulturelle Bildung und Interkulturelle Bildung finden im Ethikunterricht immer dann statt, wenn die Vielfalt von Religionen und Glaubensbekenntnissen, von Brauchtum und Kultur in den Blick gerät.

5.6 Bildung für Nachhaltige Entwicklung (Umweltbildung, Globales Lernen)

Der Ethikunterricht fördert im besonderen Maße die Bildung für Nachhaltige Entwicklung, wenn er die Schülerinnen und Schüler dazu befähigt, sich in entwicklungs- und altersgemäßer Weise kritisch mit Fragen des eigenen Konsumverhaltens sowie des Natur- und Tierschutzes auseinanderzusetzen.

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