Lehrplan PLUS

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Staatsinstitut für Schulqualität und Bildungsforschung München

Vergleichsansicht

Vergleichsauswahl 2

Mobilität 10-12 (Berufsschulstufe)

Die entwicklungsbezogenen Kompetenzen sowie die individuellen kompetenzorientierten Lernaktivitäten des Faches bilden einen dreijährigen Lernprozess ab. Sie erfahren eine Erweiterung durch die individuellen kompetenzorientierten Lernaktivitäten des Faches Grundlegender entwicklungsbezogener Unterricht. Die Auswahl und Verknüpfung der angestrebten Kompetenzen trifft die Lehrkraft in pädagogischer Verantwortung auf der Basis des individuellen Förderbedarfs der Schülerinnen und Schüler. Es ist nicht erforderlich, dass sich die einzelne Schülerin bzw. der einzelne Schüler mit jeder der individuellen kompetenzorientierten Lernaktivitäten oder entwicklungsbezogenen Kompetenzen dieses Faches auseinandersetzt.

Mob Motorik und Wahrnehmung

Individuelle kompetenzorientierte Lernaktivitäten

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • orientieren sich in offenen und geschlossenen Räumen mithilfe der Raumbegrenzungen, der Akustik oder der Lichtverhältnisse.
  • trainieren im Schonraum in vielfältigen Übungen ihre Wahrnehmungs- und Reaktionsfähigkeit (z. B. stehen – laufen auf ein akustisches Signal hin).
  • erleben den eigenen Körper als Zugang zur Welt, lassen verschiedene Körper- und Sitzhaltungen zu oder bringen ihren Körper eigenständig in verschiedene Positionen.
  • üben verschiedene Bewegungsabläufe (z. B. Aufstehen aus dem Rollstuhl, Treppensteigen, Fahrradfahren) im Schonraum, bis sie diese sicher beherrschen, bevor sie am Straßenverkehr teilnehmen.
  • setzen individuell erforderliche Mobilitätshilfen (z. B. Rollator, Rollstuhl, Gehhilfen) zur Fortbewegung zunächst im Schonraum ein, bis sie diese sicher beherrschen, bevor sie diese im Straßenverkehr nutzen.
  • lassen das Schieben, Wenden oder Nachhinten-Kippen des Rollstuhls durch Begleitpersonen zu und stellen sich auf diese Lageveränderungen ein.
  • bewegen als Rollstuhlfahrer ihren manuellen Rollstuhl durch Anschieben der Greifreifen über vielfältige Untergründe und bewältigen Barrieren durch Anheben und Kippen des Rollstuhls.
  • bewegen als Rollstuhlfahrer ihren elektrischen Rollstuhl durch sicheres Bedienen des Steuerungshebels (z. B. mit der Hand, dem Kopf oder dem Kinn) in angemessener Geschwindigkeit und suchen nach möglichst barrierefreien Wegen.

Mob Denken und Lernstrategien

Individuelle kompetenzorientierte Lernaktivitäten

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • schätzen ihre Wahrnehmungs-, Bewegungs- und Handlungsfähigkeiten im Straßenverkehr möglichst realistisch ein.
  • erkennen das Gefühl von Angst als Signal von Gefahren und vermeiden so Gefahrensituationen.
  • schätzen Folgen ihres Handelns im Straßenverkehr für sich und andere Verkehrsteilnehmer ab und richten ihr Handeln danach aus.
  • nutzen Strukturierungshilfen (z. B. Bilder, Symbole, Ich-Buch, Handlungspläne), um sich im Straßenverkehr zu orientieren und zu bewegen.
  • nutzen die Begleitung von vertrauten Personen zur sicheren Teilnahme am Straßenverkehr.
  • planen ihre zunehmend selbständige und schließlich unbegleitete Teilnahme am Straßenverkehr mit Unterstützung von Bezugspersonen.

Mob Kommunikation und Sprache

Individuelle kompetenzorientierte Lernaktivitäten

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • nutzen Methoden der Unterstützten Kommunikation (z. B. Bildtafeln, Talker, Gebärden) zur Planung und Durchführung von Wegen im Straßenverkehr.
  • nutzen Übungen im geschützten Raum (z. B. Rollenspiele), um sich auf variierende Gesprächssituationen im Straßenverkehr vorzubereiten und um auf solche flexibel in der Realsituation zu reagieren.

Mob Emotionen und soziales Handeln

Individuelle kompetenzorientierte Lernaktivitäten

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • reflektieren und analysieren belastende Situationen im Straßenverkehr und trainieren adäquate Lösungs- und Reaktionsmöglichkeiten durch Übungen im Schonraum.
  • machen sich eigene mögliche Reaktions- und Verhaltensweisen im Straßenverkehr bewusst und gelangen zu einer zunehmend größeren emotionalen Beherrschtheit.
  • bedenken mögliche Reaktions- und Verhaltensweisen von anderen Verkehrsteilnehmern und erwerben eine zunehmend größere emotionale Belastbarkeit.
  • setzen sich mit der Begrifflichkeit „Behinderung“ auseinander und entscheiden, inwiefern sie sich diese selbst zuschreiben, um selbstbewusst mit einem Schwerstbehindertenausweis umzugehen oder auf Beschimpfungen zu reagieren.

Mob Lernbereich 1: Planung von Mobilität

Individuelle kompetenzorientierte Lernaktivitäten

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • stellen sich schrittweise auf eine Erweiterung ihres Mobilitätsradius ein, indem sie
    • eine Toleranz gegenüber sich verändernden Situationen entwickeln (z. B. Wechsel zwischen Innenraum und Freiem).
    • die Fortbewegungsmittel ihres Alltages (z. B. Lifter, Aufzug, Schulbus) als notwendig und hilfreich erleben.
    • ein ausgewähltes öffentliches Verkehrsmittel wiederholt mit Begleiterinnen oder Begleitern nutzen, um sich daran (z. B. vielfältige Reize, abrupte Bewegungen, enge Sozialsituation) zu gewöhnen.
  • suchen Wege zu ihnen bekannten und unbekannten Zielen (z. B. Schule, Praktikumsstelle, Treffpunkt mit einer Freundin oder einem Freund) mithilfe von Stadtplänen und Karten, indem sie
    • mögliche Start- und Zielpunkte mithilfe von Realgegenständen, Bildmaterial oder akustischen Signalen antizipieren.
    • Start und Zielpunkt ihres Weges festlegen.
    • Start- und Zielpunkt in einem analogen Stadtplan finden, die Strecke zwischen Start- und Endpunkt auf dem Plan verfolgen und die Fahrtzeit mit verschiedenen Verkehrsmitteln abschätzen.
    • Start- und Zielpunkt in einen Online-Kartendienst eingeben, die Strecke zwischen Start- und Endpunkt auf der digitalen Karte z. B. mithilfe des Verkleinerungs- und Vergrößerungsmodus verfolgen und die angegebene Fahrtzeit für verschiedene Verkehrsmittel ablesen.
  • planen die Zurücklegung eines Weges mit geeigneten Mobilitätsformen (z. B. zu Fuß, mit dem Rollstuhl, mit dem Rad, mit der U-Bahn), indem sie
    • entscheiden, welche Mobilitätsform für die jeweilige Strecke z. B. unter Berücksichtigung der Kriterien Verfügbarkeit, Fahrtdauer und Barrierefreiheit eine geeignete ist.
    • die Abfahrts- und Haltepunkte für das ausgewählte Verkehrsmittel entlang des geplanten Weges finden.
    • die Abfahrts- und Ankunftszeit z. B. am Fahrkartenschalter erfragen oder von einem analog oder digital verfügbaren Fahrplan ablesen.
    • die Kosten für die Nutzung eines Verkehrsmittels an Servicestellen erfragen oder über Online-Fahrplanauskünfte ermitteln.
    • bei längeren Reisewegen ggf. Reservierungen an Servicestellen oder online vornehmen.
  • analysieren mögliche Barrieren und Gefahren auf der Wegstrecke und suchen nach Möglichkeiten, diese zu entschärfen, indem sie
    • die Beschaffenheit der Ein- und Ausstiege von Verkehrsmitteln, Wartezeiten an einer Haltestelle und die Wegesituation an den Anfangs- und Endstationen (z. B. Aufzug am Bahngleis) recherchieren.
    • mögliche Gefahrenquellen auf der Wegstrecke (z. B. Sturzgefahr beim Aussteigen aus dem Zug, Straßenquerung an mehrspuriger Straße) recherchieren.
    • Lösungen zur Bewältigung möglicher Barrieren (z. B. Organisation von Begleitpersonal zum Ein- und Aussteigen aus dem Zug) und zur Vermeidung von Gefahrenpunkten (z. B. Erkennen von sicheren Möglichkeiten einer Straßenquerung auf Online-Kartendiensten) finden.
  • berücksichtigen Verzögerungen z. B. aufgrund von entfallenden oder überfüllten Verkehrsmitteln, Verkehrsstau, schlechten Witterungsverhältnissen und ungeplanten Situationen (z. B. Einstieg in eine S-Bahn in die falsche Richtung) auf der Wegstrecke, indem sie
    • die Entwicklung der Verkehrssituation am Abfahrtstag online überprüfen.
    • die Nutzung alternativer Verkehrsmittel (z. B. eine spätere S-Bahn, Fußweg statt Bus) einplanen.
    • bei Nicht-Erreichen eines Verkehrsmittels oder bei Nutzung eines nicht vorgesehenen Verkehrsmittels auf örtliche Durchsagen achten, sich auf Plänen neu orientieren oder Mitreisende um Unterstützung bitten.
    • Ruhe bewahren, sich neu orientieren, Personen um Unterstützung bitten und ggf. Personen am Zielort über ihre verspätete Ankunft informieren.
  • erstellen einen Wegeplan vor Antritt der Wegstrecke, indem sie
    • eine Liste mit dem zeitlichen Ablaufplan erstellen (z. B. Zeitpunkt für das Verlassen des Hauses, Abfahrts- und Ankunftszeiten).
    • die verschiedenen eingeplanten Verkehrsmittel mit deren Nummer, Fahrtrichtung und den Abfahrts- und Ankunftsorten (z. B. Bahngleis bei Ankunft des Zuges und des Anschlusszuges) notieren.
    • alternative Verkehrsmittel für den Fall von Verzögerungen notieren.
    • eine Liste mit Dingen, die notwendigerweise mitgenommen werden sollten (z. B. Ich-Buch, Personalausweis, Schwerstbehindertenausweis, Geld, Regenschirm), notieren.
    • eine Liste wichtiger Rufnummern erstellen.
Alltagskompetenzen Alltagskompetenzen

Mob 2.1 Sich in Gebäuden orientieren

Individuelle kompetenzorientierte Lernaktivitäten

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • orientieren sich im Raum, indem sie
    • unterschiedliche Lagerungen (z. B. sitzend, liegend, stehend) oder Standorte (z. B. am Fenster, am Tisch) in einem Raum einnehmen.
    • Raum-Lage-Beziehungen (z. B. oben – unten, rechts – links) erkennen und benennen.
    • Raumbegrenzungen (z. B. Wände, Einrichtungsgegenstände, Türrahmen) wahrnehmen und beachten.
    • im Raum sicher Wege begehen und finden (z. B. den eigenen Platz, die Türe).
    • Nutzungsbereiche in einem Raum (z. B. Empfangsschalter, Wartebereich) unterscheiden und situationsbezogen ansteuern.
  • orientieren sich in den Räumen ihres Schulalltags, indem sie
    • Räume und ihre unterschiedlichen Funktionen erfahren (z. B. Badezimmer, Esszimmer, Werkräume).
    • diese anhand spezieller Merkmale (z. B. Akustik, farbliche Gestaltung, individuelle Gerüche) in ihren Unterschieden wahrnehmen.
    • die Wege zwischen den Räumen wiederholt zurücklegen und sie verinnerlichen.
    • den einzelnen Räumen Realgegenstände oder Bildsymbole zuordnen und diese nutzen, um über die jeweiligen Räume zu kommunizieren.
  • orientieren sich in ihnen bekannten und unbekannten Gebäuden, indem sie
    • den Haupteingang und –ausgang aufgrund seines Aussehens erkennen oder anhand von Beschilderungen finden und nutzen.
    • verschiedene Piktogramme (z. B. für Aufzug, Toilette, Erdgeschoss) lesen und ihre Bedeutung entschlüsseln.
    • sich im Gebäude an Wegweisern (z. B. zur Anmeldung) oder an einem Lageplan orientieren und ihren Weg zu einem gesuchten Raum finden.
    • sich an Zimmernummern oder Beschriftungen orientieren, um einen gesuchten Raum zu finden.
  • nutzen sicher Treppen, Rolltreppen und Aufzüge, indem sie
    • beim Treppensteigen nach Bedarf einen Handlauf nutzen und die Beschriftung der Etagen beachten.
    • bei der Nutzung von Rolltreppen die Sicherheits- und Verhaltensregeln beachten (z. B. Festhalten am Handlauf, Stehenlassen der Füße auf einer Stufe, „auf der rechten Seite stehen, auf der linken Seite gehen“).
    • den Rufknopf betätigen, um einen Aufzug auf die Etage zu rufen, warten bis die Türen sich geöffnet haben, im Aufzug den richtigen Druckknopf für die gewünschte Etage bedienen und mit dem Aussteigen warten, bis die gewünschte Etage erreicht ist.
    • die Symbole auf den Druckknöpfen im Inneren des Aufzugs (z. B. für Erdgeschoss, Türen öffnen, Notruf) lesen und deren Bedeutung entschlüsseln.
Alltagskompetenzen Alltagskompetenzen

Mob 2.2 Sich im Straßenverkehr orientieren

Individuelle kompetenzorientierte Lernaktivitäten

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • orientieren sich an Wegpunkten im Straßenverkehr, indem sie
    • Begrenzungen auf dem Gehweg (z. B. Bodenindikatoren, Bordsteinkante, Begrenzungslinie zwischen Geh- und Fahrradweg) wahrnehmen und beachten.
    • Begrenzungen auf der Fahrbahn (z. B. Linksabbieger-Spur, Mittelstreifen) wahrnehmen und beachten.
    • markante Gebäude, Straßen und Plätze wahrnehmen und sie zu ihrem Standort oder ihrem Ziel in Beziehung setzen (z. B. Kirchturm in der Nähe der Wohnung), um sich an bekannte Wege zu erinnern oder unbekannte Wege zu finden.
    • Verkehrsteilnehmer nach dem Weg zu ihrem Zielpunkt fragen und deren Hinweise berücksichtigen.
  • orientieren sich an Hinweisschildern im Straßenverkehr, indem sie
    • Piktogramme und Geschäftsbezeichnungen (z. B. für Apotheken, Lebensmittelmärkte) in der Öffentlichkeit wahrnehmen und deren Information entschlüsseln.
    • Gebäudebeschriftungen (z. B. Schriftzug „Schule“, „Agentur für Arbeit“) lesen und deren Bedeutung entschlüsseln.
    • Schilder mit Straßennamen und Hausnummern lesen und zur Orientierung nutzen.
    • Wegweiser (z. B. „Bahnhof“) lesen, deren Richtungsweisung erkennen und zur Orientierung nutzen.
  • orientieren sich an Verkehrsschildern und Lichtzeichenanlagen, indem sie
    • relevante Gefahrzeichen, Vorschriftzeichen und Richtzeichen im Straßenverkehr wahrnehmen, deren Bedeutung entschlüsseln und entscheiden, ob ihr Geltungsbereich für sie relevant ist.
    • Ampelanlagen und Warnzeichen wahrnehmen, deren Bedeutung entschlüsseln und sich nach deren aktuellem Signal (z. B. grün oder Vibrieren = gehen) richten.
  • orientieren sich an akustischen Signalen im Straßenverkehr, indem sie
    • bedeutsame Signale (z. B. Martinshorn, Fahrradklingel) aus einer Vielzahl von Geräuschen heraushören.
    • die Bedeutung der Signale (z. B. Freihalten der Fahrbahn bei Ertönen des Martinshorns) entschlüsseln und sich danach richten.
Alltagskompetenzen Alltagskompetenzen

Mob 2.3 Sich auf Plänen und Karten orientieren

Individuelle kompetenzorientierte Lernaktivitäten

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • lesen und orientieren sich mithilfe von Skizzen und Lageplänen, indem sie
    • einen Ausschnitt ihrer Umgebung (z. B. Klassenzimmer, Schule, Straße) selbst in eine Skizze oder einen Plan übertragen.
    • das Prinzip erkennen, dass eine reale Umgebung auf einem zweidimensionalen Plan abgebildet werden kann.
    • die Darstellung von z. B. Straßen, Bebauungen oder Flüssen entschlüsseln.
    • auf Plänen (z. B. Streckenplan des öffentlichen Personennahverkehrs, Fluchtwegeplan des Fachraums, Orientierungsplan des Rathauses) ihren Standort und einen möglichen Zielort bestimmen.
  • lesen und nutzen analoge Stadtpläne und Landkarten, indem sie
    • ihren Standort in der realen Umgebung bestimmen und diesen anhand von Straßennamen oder markanten Gebäuden auf dem Stadtplan oder der Landkarte lokalisieren.
    • ihren Zielort bestimmen und auf dem Stadtplan oder der Landkarte z. B. mithilfe des Straßennamenverzeichnisses suchen.
    • den Weg zwischen Standort und Zielpunkt mit dem Finger auf dem Plan oder der Karte nachvollziehen und auf die reale Umgebung übertragen.
    • den zurückzulegenden Weg im Straßenverkehr schrittweise auf dem Plan oder der Karte antizipieren.
  • orientieren sich mithilfe von digitalen Karten oder Online-Kartendiensten, indem sie
    • sie das entsprechende Programm öffnen.
    • Start- und Zielpunkt ihres Weges in das Feld der Suchfunktion eingeben.
    • sich mit der Zoom-Funktion sowohl einen Überblick über die Strecke verschaffen als auch detaillierte Streckenabschnitte betrachten.
    • die schriftliche Streckenbeschreibung des Programms lesen.
    • den Streckenverlauf auf der Karte und in der Beschreibung ausdrucken.
    • der Markierung ihres Standorts und dem markierten Streckenverlauf auf der digitalen Karte folgen.
Alltagskompetenzen Alltagskompetenzen

Mob 3.1 Zu Fuß, mit dem Rollstuhl oder mit Sportgeräten am Straßenverkehr teilnehmen

Individuelle kompetenzorientierte Lernaktivitäten

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • nehmen zu Fuß, mit dem Rollstuhl oder mit Sportgeräten (z. B. Inlineskates, Skateboards) am Straßenverkehr teil, indem sie
    • notwendige Mobilitätshilfen (z. B. einen Rollator, einen Rollstuhl) und Sportgeräte auf ihre Verkehrssicherheit überprüfen und regelmäßig warten.
    • Helferinnen und Helfer in die Funktionsweise des Rollstuhls einweisen (z. B. an der Rolltreppe, beim Buseinstieg).
    • sich sicher auf Gehwegen fortbewegen (z. B. Überwinden einer Bordsteinkante mit dem Rollstuhl).
    • beim Fehlen des Gehweges den linken Straßenrand benutzen.
    • auf andere Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmer Rücksicht nehmen (z. B. in der Fußgängerzone, an der Straßenkreuzung, beim Überholen mit dem Skateboard absteigen).
  • beachten für Fußgänger relevante Verkehrsschilder und Ampelsignale, indem sie
    • Gebots- und Verbotsschilder für Fußgänger wahrnehmen und entschlüsseln.
    • die Signale von Fußgängerampeln und von Ampeln für Fahrzeugfahrer gleichermaßen beachten und sich danach richten.
  • nehmen besondere Gefahrensituationen für Fußgänger wahr und bewältigen sie sicher, indem sie
    • während der Teilnahme am Verkehr nicht über Kopfhörer Musik hören oder sich mit ihrem Mobiltelefon beschäftigen.
    • beim Überqueren einer Fahrbahn nach einer Fußgängerampel oder einem Zebrastreifen Ausschau halten und diese nutzen.
    • beim Überqueren eines Zebrastreifens darauf achten, dass sich nähernde Autos anhalten.
    • sich beim Überqueren einer Fahrbahn ohne Fußgängerampel oder Zebrastreifen versichern, dass sich keine Fahrzeuge nähern, und sie auch mögliche Linksabbieger berücksichtigen.
    • beim Überqueren von Parkplätzen auf ein- und ausparkende Autos achten.
    • Baustellen weiträumig umgehen und auf ein- und ausfahrende Fahrzeuge achten.
Alltagskompetenzen Alltagskompetenzen

Mob 3.2 Mit dem Fahrrad am Straßenverkehr teilnehmen

Individuelle kompetenzorientierte Lernaktivitäten

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • nehmen mit einem Fahrrad am Straßenverkehr teil, indem sie
    • diese auf ihre Verkehrssicherheit überprüfen (z. B. Bremsen, Beleuchtung, Reflektoren, Klingel, Reifenprofil) und regelmäßig warten.
    • diese vor Fahrantritt auf die eigene Körpergröße anpassen (z. B. Einstellung der passenden Sattelhöhe).
    • zum Schutz bei Stürzen beim Fahrradfahren einen Fahrradhelm tragen.
    • das Fahrradfahren (z. B. aufsteigen, anfahren, bremsen, absteigen und geradeaus fahren, Kurven fahren, Hindernisse umfahren) zunächst im Schonraum trainieren und dort sicher ausführen.
    • das Fahrradfahren im Straßenverkehr auch in stressreichen Situationen sicher beherrschen.
    • als Fahrradfahrer sicher und in angemessenem Tempo auf Radwegen oder auf der Fahrbahn fahren.
    • auf andere Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmer Rücksicht nehmen (z. B. bei der gemeinsamen Nutzung von Fuß- und Radwegen, beim Linksabbiegen).
    • die theoretische und praktische Fahrradprüfung ablegen.
  • beachten für Fahrradfahrer relevante Verkehrsschilder und Ampelsignale, indem sie
    • sowohl Gebots- und Verbotsschilder für Fußgänger als auch für Fahrzeughalter wahrnehmen und beachten.
    • die Signale von Fußgängerampeln und von Ampeln für Fahrzeugfahrer gleichermaßen beachten und sich danach richten.
  • nehmen besondere Gefahrensituationen für Fahrradfahrer wahr und bewältigen sie sicher, indem sie
    • während der Teilnahme am Verkehr nicht über Kopfhörer Musik hören oder sich mit ihrem Mobiltelefon beschäftigen.
    • sicher vom Fahrbahnrand anfahren und in den Straßenverkehr einfädeln.
    • auf Unebenheiten der Fahrbahn und auf Rutschgefahr bei Nässe und Glätte achten.
    • beim Passieren von parkenden Autos auf sich möglicherweise öffnende Autotüren achten.
    • beim Passieren von Ein- und Ausfahrten oder Garagen auf anfahrende Autos achten.
    • an Kreuzungen und Einmündungen Fahrtrichtungsänderungen durch Handzeichen anzeigen.
    • an Kreuzungen auf rechtsabbiegende Autos achten.
    • beim direkten Linksabbiegen einen sicheren Ablauf beachten (umsehen, Handzeichen geben, links einordnen, Gegenverkehr passieren lassen, in großem Bogen abbiegen).
Alltagskompetenzen Alltagskompetenzen

Mob 3.3 Als Fahrgast am Straßenverkehr teilnehmen

Individuelle kompetenzorientierte Lernaktivitäten

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • nutzen einen Fahrdienst für Menschen mit Behinderung (Behindertenfahrdienst), indem sie
    • bei Bedarf den Fahrdienst anrufen und ihn zeitgerecht bestellen.
    • die notwendigen persönlichen Angaben, wie Name, Adresse und Personenzahl angeben.
    • auf besondere Bedürfnisse beim Transport (z. B. Rollstuhltransport, Benötigung einer Einstiegshilfe, Gepäck) hinweisen.
    • pünktlich am vereinbarten Ort der Abholung erscheinen.
    • den Fahrdienst rechtzeitig abbestellen, falls sie ihn nicht benötigen.
  • fahren mit dem Taxi, indem sie
    • ggf. eine Übernahme der Taxi-Kosten bei den Krankenkassen vorab beantragen und die Genehmigungen für einzelne Fahrten ökonomisch einsetzen.
    • die Fahrtkosten von Taxifahrt, Busfahrt und Bahnfahrt vergleichen.
    • die Anlässe für die Taxinutzung abwägen, z. B. wenn sie mit schwerem Gepäck reisen, gefährliche Wege zurücklegen oder ein schwer erreichbares Ziel anstreben.
    • ein Taxi bestellen und den Standort sowie Ziel und Anzahl der Personen nennen.
    • pünktlich am vereinbarten Ort der Abholung erscheinen.
    • das Taxi bezahlen.
  • fahren mit öffentlichen Verkehrsmitteln, indem sie
    • sich über öffentliche Verkehrsmittel (z. B. Bus, Straßenbahn, U-Bahn, S-Bahn, Fernzüge, Sammeltaxi) und deren Verfügbarkeit auf bestimmten Strecken informieren.
    • Fahrpläne und Linienpläne lesen und ihnen relevante Informationen entnehmen.
    • den Routenverlauf, die Haltestellen, das Fahrtziel und die Nummer der Verkehrsmittel recherchieren und sich über Abfahrtszeiten und Umsteigemöglichkeiten informieren.
    • die Haltestelle des Verkehrsmittels in der gewünschten Fahrtrichtung finden.
    • vor Antritt der Fahrt eine Fahrkarte z. B. an einer Servicestelle oder einem Automaten kaufen.
    • die Nummer des Verkehrsmittels vor dem Einsteigen kontrollieren.
    • den Fahrtverlauf verfolgen und erkennen, wann ihre gewünschte Haltestelle erreicht ist.
    • ihren Haltewunsch ggf. rechtzeitig durch Betätigen eines Druckknopfes anzeigen.
    • sich auf mögliche Gefahrenquellen (z. B. selbstschließende Türen, starkes Bremsen von Straßenbahnen, Schaukeln von Bussen) einstellen.
    • als Rollstuhlfahrer an der ausgewiesenen Tür einsteigen, sich beim Fahrer bemerkbar machen und die Bremsen des Rollstuhls betätigen.
    • sich an die Nutzungsbedingungen für öffentliche Verkehrsmittel (z. B. Mitführen einer gültigen Fahrkarte oder des Behindertenausweises mit Wertmarke) halten, die Einrichtungen pfleglich behandeln und nicht durch Speisen oder Getränke beschmutzen.
    • Musik über Kopfhörer hören und Telefongespräche in angemessener Lautstärke führen, um mitfahrende Gäste nicht zu belästigen.
Alltagskompetenzen Alltagskompetenzen

Mob Lernbereich 4: Sozialverhalten im Straßenverkehr

Individuelle kompetenzorientierte Lernaktivitäten

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • beachten gängige Verhaltensregeln für das Auftreten im öffentlichen Raum, indem sie
    • sich aufmerksam, rücksichtsvoll und hilfsbereit gegenüber anderen Personen verhalten.
    • sich in moderater Lautstärke unterhalten.
    • angemessene Distanz zu Fremden wahren und eine möglicherweise fehlende Hilfsbereitschaft akzeptieren.
    • angemessen auf Kontaktversuche Fremder reagieren (z. B. höflich antworten, den Kontaktversuch oder unerwünschte Hilfeangebote höflich ablehnen).
  • beugen Gefahren im öffentlichen Raum vor, indem sie
    • im Straßenverkehr ein defensives Verhalten pflegen und z. B. auch bei grüner Fußgängerampel sowie am Zebrastreifen auf Autofahrer achten.
    • gefährliche Straßen und Plätze (z. B. unbeleuchtete Straßen, Schnellstraßen, Straßen ohne Gehweg) vermeiden.
    • Sicherheitsvorkehrungen (z. B. Mitführen eines Mobiltelefons, nahe beim Busfahrer Platz nehmen) treffen.
    • Anzeichen für drohende Belästigungen (z. B. aggressives Auftreten oder Trunkenheit anderer Personen) wahrnehmen.
    • Konfrontationen mit aggressiv auftretenden Personen ausweichen.
    • einen Notfallpass mit wichtigen Telefonnummern, Kontaktpersonen, Namen und Adressen mit sich führen.
  • interagieren in der Öffentlichkeit angemessen, indem sie
    • bei Verspätung, Unregelmäßigkeiten, Überfüllung des Verkehrsmittels und Unfällen die Ruhe bewahren.
    • bei Bedarf (z. B. bei einer Panne, bei Hindernissen für Rollstuhlfahrer und Fußgänger, bei gefährlichen Straßenquerungen, bei der Bedienung von Automaten) höflich und verständlich Hilfe erbitten.
    • bei Bedarf Passanten höflich und verständlich nach dem Weg fragen.
    • ihre Bedürfnisse äußern (z. B. Bitte um einen Sitzplatz, höfliche Ablehnung unerwünschter Hilfe, Mitteilung von Belastungsgrenzen und erforderlicher Pausen).
    • bei Gefährdungen in öffentlichen Verkehrsmitteln Hilfe anfordern (z. B. Informieren des Fahrers oder von Fahrgästen, Betätigung des Notrufknopfes).
    • in übergriffigen Situationen sich vertrauenswürdigen Personen anschließen, notfalls laut um Hilfe rufen oder die Polizei alarmieren.
    • bei Unfällen die Rettungsleitstelle verständigen, die Situation schildern und ihre Personalien angeben.
Alltagskompetenzen Alltagskompetenzen
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