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Staatsinstitut für Schulqualität und Bildungsforschung München

Vergleichsansicht

Vergleichsauswahl 2

Tastschreiben (Lehrgang)

1 Selbstverständnis des Tastschreibens und sein Beitrag zur Bildung

In einer stark medial geprägten Gesellschaft ist ein kompetenter Umgang mit modernen Informations- und Kommunikationstechniken Teil der Allgemeinbildung und somit Grundlage einer gelungenen Lebensbewältigung. Bei Kindern und Jugendlichen ist vor allem die digitale Kommunikation mit ihren vielfältigen Möglichkeiten als Teil der Freizeitgestaltung nicht mehr wegzudenken. Dies gilt insbesondere auch für Kinder und Jugendliche mit sonderpädagogischem Förderbedarf im Förderschwerpunkt Hören, denen sich durch die modernen Informations- und Kommunikationstechniken neue Wege der Teilhabe eröffnen.

Die Kulturtechnik Schreiben wird in der modernen Gesellschaft durch die Erfordernisse der Wirtschaft und der Technologisierung des Alltags um ein wesentliches Element, den angemessenen Umgang mit dem Computer, erweitert. Dazu ist das Erlernen des korrekten 10-Finger-Tastschreibens als elementarer Baustein der medialen Grundbildung unabdingbar. Das Tastschreiben stellt bis zum Ende der Jahrgangsstufe 6 als verbindliches Unterrichtselement die notwendige Erweiterung der Kernkompetenzen einer modernen Wissens- und Informationsgesellschaft sicher.

Bei der unterrichtlichen Umsetzung gilt es, das 10-Finger-Tastschreiben alters- und fachgerecht zu erlernen. Nur dann kann die rationelle und sichere Bedienung der Tastatur ermöglicht und eine Eingewöhnung falscher oder umständlicher Bedienungsweisen verhindert werden. Der Schulung der Schreibsicherheit kommt dabei zusammen mit einer effektiven Fehlerkultur eine große Bedeutung zu. Mit Schreibfehlern muss möglichst konstruktiv und lösungsorientiert umgegangen werden; die Schreibschnelligkeit bringt die spätere Schreibpraxis in der Regel von alleine mit sich.

Das Tastschreiben ist als Lehrgang fachunabhängig in der Jahrgangsstufe 5 und/oder in der Jahrgangsstufe 6 verpflichtend zu unterrichten.

2.1 Handeln

Die Schülerinnen und Schüler erwerben beim Erlernen des Tastschreibens Fertigkeiten und Kompetenzen, die für das berufsorientierende Wahlpflichtfach Wirtschaft und Kommunikation grundlegend und für alle anderen Fächer von großer Bedeutung sind. Sie nutzen die fachgerechte Technik des 10-Finger-Tastschreibens zur rationellen Texterstellung und Texterfassung. Dabei wenden sie die korrekten Griffwege zu allen Buchstaben und ausgewählten Satzzeichen unter Beachtung einschlägiger Regeln an.

2.2 Analysieren

Die Schülerinnen und Schüler analysieren Griffwege zu unterschiedlichen Buchstaben sowie Satzzeichen und leiten daraus weitere Fingerzuordnungen ab.

2.3 Beurteilen

Die Schülerinnen und Schüler reflektieren und bewerten die Notwendigkeit des 10-Finger-Tastschreibens und sind sich dessen Nutzen nachhaltig bewusst.

2.4 Entwicklungsbereiche

Im Lehrgang Tastschreiben werden keine Entwicklungsbereiche sowie entwicklungsbezogenen Kompetenzen ausgewiesen. Förderschwerpunktspezifische Kompetenzen können aus den Fächern Wirtschaft und Beruf und Wirtschaft und Kommunikation abgeleitet werden.

3 Aufbau des Tastschreibens

Das 10-Finger-Tastschreiben wird in den Jahrgangsstufen 5 und/oder 6 grundlegend erlernt und im berufsorientierenden Wahlpflichtfach Wirtschaft und Kommunikation ab der Jahrgangsstufe 7 als eigener Lernbereich weitergeführt. Die Inhalte des Tastschreibens bilden somit die unbedingt notwendige Basis für die Bearbeitung vieler weiterer Lernbereiche des berufsorientierenden Wahlpflichtfaches Wirtschaft und Kommunikation.

4 Zusammenarbeit mit anderen Fächern

Das Tastschreiben kann in allen Fächern seine Anwendung finden, sowohl bei der selbständigen Erstellung als auch beim Erfassen von Texten in unterschiedlichsten Bereichen.

5.1 Medienbildung/Digitale Bildung

Die Schülerinnen und Schüler nutzen Medien und digitale Systeme qualifiziert, rationell und verantwortungsbewusst. Sie verwenden dabei die Tastatur als zentrales Eingabegerät.

5.2 Technische Bildung

Die Schülerinnen und Schüler nutzen Hard- und Software verantwortungsbewusst und sachgerecht. Sie wenden technische Lösungen fachgerecht an und gehen bedacht und nachhaltig mit Technik um.

5.3 Sprachliche Bildung

In schülergerechten Lernsituationen versprachlichen und verschriftlichen sie adressatengerecht und bewusst Gedanken und Informationen. Dabei achten sie auf die Einhaltung der Fachsprache, z. B. bei der Beschreibung der Griffwege. In vielen unterrichtlichen Phasen erhalten die Schülerinnen und Schüler die Möglichkeit, ihre Arbeitsergebnisse zu präsentieren und zu reflektieren.

5.4 Berufliche Orientierung

Die Kulturtechnik Schreiben, als wesentliches Kriterium zur Ausbildungsreife, wird in der modernen Gesellschaft durch die Erfordernisse der Wirtschaft und der Technologisierung des Alltags um ein wesentliches Element, den angemessenen Umgang mit dem Computer, erweitert. Dazu ist – neben der Einführung in die Grundlagen der Datenverarbeitung – das Erlernen des korrekten 10-Finger-Tastschreibens unabdingbar.

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