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Staatsinstitut für Schulqualität und Bildungsforschung München

Vergleichsansicht

Vergleichsauswahl 2

Werken und Gestalten 3/4

WG3/4 Entwicklungsbezogene Kompetenzen

Die aufgeführten Kompetenzen beschreiben das Ergebnis eines vierjährigen Lernprozesses. Die Auswahl der angestrebten Kompetenzen trifft die Lehrkraft in pädagogischer Verantwortung auf der Basis der ermittelten Lernausgangslage sowie des individuellen Förderbedarfs der einzelnen Schülerin bzw. des einzelnen Schülers. Die Kompetenzen werden anhand der Inhalte aus den Lernbereichen im Unterricht angebahnt.

WG3/4 Motorik und Wahrnehmung

Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • dosieren bei der Herstellung eigener Werkstücke ihre Hand- und Fingerkraft, indem sie entsprechend der Händigkeit geeignete Werkzeuge nutzen und auf eine lockere und ergonomische Körperhaltung achten.
  • bauen ihre feinmotorischen Fähigkeiten aus, indem sie unter Anleitung der Lehrkraft vielfältige Übungen zur Verbesserung der Auge-Hand-Koordination ausführen und fachlich adäquate Hilfestellungen (z. B. Schablonen) annehmen.
  • nehmen mithilfe von geführten und strukturierten Werkbetrachtungen unterschiedliche Materialien mit verschiedenen Sinnen wahr und nutzen Orientierungshilfen (z. B. Pfeile, vergrößerte Werkausschnitte) zur Fokussierung visueller Merkmale und Entlastung des auditven Kanals. Eine langsame und deutliche Lehrersprache unterstützt zudem das Hörverstehen.

WG3/4 Denken und Lernstrategien

Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • planen und strukturieren unter Anleitung der Lehrkraft Arbeitsabläufe und verbalisieren einzelne Arbeitsschritte mithilfe von Formulierungs- und Aufzählungshilfen (z. B. Satzstarter, Bild-, Wort- und Satzkarten).
  • beschreiben den Zusammenhang zwischen Herstellungsprozess, Funktion und Erscheinungsbild eines Werkstückes, indem sie auf Satzmuster und themenbezogene Wortsammlungen zurückgreifen.
  • merken sich strukturell vereinfachte Informationen und sprachlich vereinfachte Arbeitsanweisungen und führen diese zunehmend selbständig aus, indem sie Memorierungshilfen (z. B. Bildkarten, Symbole) nutzen und bei Nichtverstehen gezielt nachfragen (Monitoring des Sprachverstehens).

WG3/4 Kommunikation und Sprache

Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • beteiligen sich aufgrund motivierender Sprechanlässe und Impulse rege am Unterrichtsgespräch und nutzen Formulierungshilfen sowie das sprachliche Modell der Lehrkraft, um sich in vollständigen und grammatikalisch korrekten Sätzen zu äußern.
  • beschreiben Materialien, Werkstücke und einzelne Arbeitsschritte mit ausgewählten Fachbegriffen, indem sie angebotene Satzstrukturen nutzen und auf themenbezogene Wortsammlungen zurückgreifen.
  • bauen ihren Wortschatz für Fachbegriffe weiter aus, indem sie neue Begriffe mithilfe des multimodalen Markenmix im mentalen Lexikon verankern und eigene Wortsammlungen erstellen (z. B. Plakate).
  • präsentieren eigene Werkstücke verständlich vor der Klasse, indem sie verbale und nonverbale Mittel (Intonation, Mimik, Gestik) gezielt einsetzen, die sie bewusst in Rollenspielen einüben. Lautunterstützende Handzeichen dienen zusätzlich als Artikulations- und Verstehenshilfe.
  • greifen die Modellsprache der Lehrkraft und angebotene grammatikalische Zielstrukturen auf, um eigene Erfahrungen beim Gestaltungsprozess zu schildern und sich wertschätzend zu Werkstücken der Mitschülerinnen und Mitschüler zu äußern (z. B. „Dein Werkstück ist gelungen, weil ...“, „Zuerst habe ich ..., damit ich ...“).

WG3/4 Emotionen und soziales Handeln

Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • beschreiben und begründen die Wirkung und den Einsatz unterschiedlicher Materialien mithilfe sprachlicher Modelle und vorgegebener Satzmuster (z. B. „Das Material wirkt, weil ...“, „Ich habe dieses Material gewählt, weil ...“).
  • bauen ein positives Selbstbild bezüglich ihrer Kreativität und handwerklichen Fähigkeiten auf, indem sie eigene Werkstücke anfertigen, diese mithilfe von Verbalisierungshilfen präsentieren und eine wertschätzende Rückmeldung erhalten.
  • arbeiten mit ihren Mitschülerinnen und Mitschülern zielgerichtet zusammen, indem sie vorgegebene Sprachmuster aufgreifen und sich an Gesprächsregeln und höfliche Umgangsformen halten, die sie im Alltag und in Rollenspielen gezielt einüben.

WG3/4 Lernbereich 1: Gestaltungselemente und Gestaltungsprinzipien

Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • beschreiben und unterscheiden Wirkungen von Gestaltungselementen und -prinzipien auf den Betrachter, finden dafür Beispiele aus Natur, Kunsthandwerk oder Design und nutzen ihre Erkenntnisse für eigene Gestaltungsvorhaben.
  • greifen aus bereitgestellten Büchern oder Zeitschriften geeignete Anregungen für eigene Gestaltungsideen heraus.
  • planen im Hinblick auf die Funktion der Gestaltung eigene Gestaltungsideen. Sie stellen ihre Skizzen unter Verwendung von Fachbegriffen vor und entwickeln sie im Austausch mit anderen weiter.
  • experimentieren mit Gestaltungselementen und Gestaltungsprinzipien, setzen sie gezielt am Werkstück um und berücksichtigen dabei Material, Technik und Funktion.
  • bewerten gemeinsam mit Mitschülerinnen und Mitschülern ihr Werkstück konstruktiv unter ästhetischen Gesichtspunkten und leiten daraus Erkenntnisse für künftige Gestaltungsprozesse ab.

Inhalte zu den Kompetenzen:

  • Gestaltungselemente: Farbe, Form, Struktur und Textur
  • Gestaltungsprinzipien: Anordnung, Farbgebung, Proportionen
  • Funktionen der Gestaltung: ästhetische Funktion, symbolische Funktion, nützliche Funktion, imaginative Funktion
  • Fachbegriffe: Farbharmonien, Farbkontraste (z. B. Komplementärkontrast), Streuung, Häufung, Rapport, Symmetrie, Proportion, Design, Kunsthandwerk

WG3/4 Lernbereich 2: Materialien

Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • unterscheiden verschiedene Materialien und beschreiben deren Eigenschaften unter Verwendung der Fachsprache.
  • wählen geeignete Materialien gezielt für ihr Werkstück aus und berücksichtigen dabei eigene Gestaltungsideen, die angestrebte Technik und die beabsichtigte Funktion.
  • vollziehen die Herkunft und Verarbeitung eines verwendeten Materials nach und bewerten es nach praktischen, gestalterischen und ökologischen Kriterien (z. B. Nachhaltigkeit).
  • wenden ihre Kenntnisse hinsichtlich eines verantwortungsvollen und nachhaltigen Umgangs mit Materialien aufgabengerecht an.

Inhalte zu den Kompetenzen:

  • Materialien: Metalldraht, Blech, Papier, Ton, Massivholz, textile Materialien, Perlen, Oberflächenveredelungen (z. B. Engobe oder Glasur, Lack oder Beize, Wachs oder Öl), Baumwollgarn, Baumwollstoff, nachwachsende Rohstoffe
  • Fachbegriffe: Metalldraht (z. B. Aluminiumdraht, Kupferdraht, Silberdraht), Blech, Papierwerkstoffe, Ton, Massivholz, Faserrichtung, Hartholz, Weichholz, Jahresringe, Laubbaum, Nadelbaum, Rundholz, Holzleisten, Holzbrett

WG3/4 Lernbereich 3: Arbeitstechniken und Arbeitsabläufe

Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • wählen gezielt aus bereitgestellten Büchern und Zeitschriften geeignete Arbeitsanleitungen aus und nutzen diese als Hilfe bei ihrer Arbeit.
  • gliedern den Arbeitsprozess selbständig in sinnvolle Teilschritte, wählen die notwendigen Werkzeuge aus und arbeiten dadurch systematisch.
  • wählen Werkzeuge und Hilfsmittel für die Durchführung bestimmter Arbeitstechniken aus und bereiten ihren Arbeitsplatz selbständig übersichtlich, bedürfnisgerecht und ergonomisch vor.
  • leiten aus der fachgerechten Anwendung von Arbeitstechniken sinnvolle Arbeitsregeln ab und begründen diese gegenüber ihren Mitschülerinnen und Mitschülern.
  • führen Arbeitstechniken sauber und gewissenhaft aus und erkennen den Zusammenhang zwischen Herstellungsprozess, Funktion und Erscheinungsbild eines Werkstückes.
  • reflektieren und bewerten Arbeitsprozesse (v. a. technische und gestalterische Umsetzung) und setzen die gewonnenen Erkenntnisse bei zukünftigen Aufgaben um.
  • erkennen und beschreiben unterschiedliche Arbeitstechniken, die bei der Herstellung von Gegenständen aus Kunsthandwerk, Handwerk oder industrieller Fertigung verwendet wurden.
  • stellen selbständig Regeln für die Bewertung von Werkstücken auf und äußern Kritik konstruktiv und respektvoll.

Inhalte zu den Kompetenzen:

  • Arbeitstechniken: Entgraten, Glätten, Beschichten (z. B. Marmorieren, Drucken, Kleistertechnik), Anreißen, Ablängen, Spanen, Häkeln oder Stricken, Handnähen, gebundenes Sticken, Applizieren, Perlenweben oder Filzen
  • Arbeitsabläufe: Arbeitsschritte, Arbeitsplanung, Hilfsmittel
  • Fachbegriffe: Messen, Anreißen, Trennen, Entgraten, Biegen, Aufbauen aus Tonplatten oder Formen in der Hand, Hohlform, Brennen, Sägen, Raspeln, Feilen, Schleifen, feste Masche oder rechte Masche, einfache Naht, mehrteiliger Stich (z. B. Zickzackstich), Beschichten, Perlenweben oder Filzen, Applizieren, nachwachsende Rohstoffe

WG3/4 Lernbereich 4: Kulturelle Zusammenhänge

Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • gestalten gemeinsam einen Raum (z. B. Leseecke, Klassenzimmer) für einen besonderen Anlass im Jahreskreis.
  • beschreiben Besonderheiten traditioneller Objekte aus Kunsthandwerk oder Design und erkennen dadurch den besonderen Wert der eigenen und fremden Kultur.
  • vollziehen den Werdegang eines Materials vom Ursprung bis zum Endprodukt beschreibend nach (z. B. vom Schaf zur Wolle / zum Gewebe) und gewinnen dadurch Einblick in ein Berufsbild (z. B. Schäfer).

Inhalte zu den Kompetenzen:

  • traditionelle Objekte: z. B. Tongefäße, Stickereien, Maschenware
  • Fachbegriffe: Kultur, Kunsthandwerk, Design
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