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Staatsinstitut für Schulqualität und Bildungsforschung München

Vergleichsansicht

Vergleichsauswahl 2

Kunst 5

Ku5 Entwicklungsbezogene Kompetenzen

Die aufgeführten Kompetenzen beschreiben das Ergebnis eines fünfjährigen Lernprozesses. Die Auswahl der angestrebten Kompetenzen trifft die Lehrkraft in pädagogischer Verantwortung auf der Basis der ermittelten Lernausgangslage sowie des individuellen Förderbedarfs der einzelnen Schülerin bzw. des einzelnen Schülers. Die Kompetenzen werden anhand der Inhalte aus den Lernbereichen im Unterricht angebahnt.

Ku5 Motorik und Wahrnehmung

Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • setzen ihre individuelle hörtechnische Versorgung eigenverantwortlich und situationsangemessen ein, um ihre Wahrnehmungsfähigkeit über den auditiven Kanal optimal auszuschöpfen.
  • kompensieren zum Teil die Leistung ihres auditiven Sinnes, indem sie Informationen über Bilder, Werke und Architektur vor allem auf optischem Wege sammeln und nachfolgend auswerten.
  • gebrauchen bewusst je nach Unterrichtsinhalt weitere Rezeptionskanäle, wie den taktilen und den olfaktorischen Sinn, um auf möglichst ganzheitlichem Wege Informationen und Erfahrungen zu sammeln sowie ihren Wortschatz mit tatsächlichem Inhalt zu füllen, zu festigen oder neu zu erlernen.
  • überbrücken oder mindern Sprachverständnisprobleme, indem sie zusätzlich verfügbare Informationsquellen gezielt suchen, deren Hinweise aufnehmen und ausgleichend nutzen.
  • erleben und analysieren reale Begegnungen (z. B. in der Natur, durch die Arbeit mit Werkzeugen und Materialien, bei Museumsgängen und Erkundungen) mithilfe der angesprochenen Sinne, um ihren Erfahrungshorizont bewusst zu erweitern.
  • nutzen Phasen des Gestaltens als Hörpausen und wenden damit eine wichtige Entspannungsstrategie im Umgang mit ihrer Hörschädigung an.
  • eruieren durch freies und systematisches Wahrnehmen und Betrachten die Idee, Absicht oder Mitteilung des jeweiligen Künstlers und verwenden diese Erkenntnis für ihren eigenen Gestaltungsprozess und die Beurteilung der Werke von Mitschülerinnen und ‑schülern.

Ku5 Denken und Lernstrategien

Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • setzen sich selbständig handelnd mit ihrer Umwelt, mit Materialien und Techniken auseinander und erweitern auf diese Weise bewusst ihre bisher gesammelten Erfahrungen sowie ihr Repertoire an typischen Handlungsabläufen im Fach Kunst.
  • setzen zur Informationsaufnahme zielführend alle jeweils angesprochenen Sinne ein und erkennen dabei für sich den Wert einer kompensatorischen Informationsgewinnung.
  • reflektieren, begründen und bewerten eigene Werke und die der Mitschülerinnen und Mitschüler unter Beachtung vereinbarter Gestaltungskriterien und verwenden dabei entsprechendes Fachvokabular.
  • nutzen relevante Fachbegriffe sowohl im Unterrichtsgespräch als auch in der Kommunikation zu den Mitschülerinnen und -schülern und erweitern so auf sprachlicher Ebene ihre fachliche und Sozialkompetenz.
  • untersuchen Kunstwerke, um die Intentionen von Künstlern zu entdecken und zu reflektieren und erkennen dabei die nonverbale Aussagekraft von Geschaffenem.
  • bringen ihr Wissen um die Anforderungen und Belastungen ausgewählter Berufsbilder unter dem Aspekt ihres individuellen Hör- und Kommunikationsvermögens in den eigenen Berufsorientierungsprozess ein.

Ku5 Kommunikation und Sprache

Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • kommunizieren mithilfe ihres jeweiligen Hauptkommunikationsmittels in spontanen, ungelenkten und angeleiteten Gesprächssituationen.
  • fordern in selbstverantwortlicher Art und Weise die Berücksichtigung ihrer individuellen Bedürfnisse in kooperativen Phasen und gehen ihrerseits kommunikationsunterstützend auf ihre Mitschülerinnen und Mitschüler ein, indem sie vereinbarte Gesprächsregeln und Riten zur Interaktion beachten sowie eigenständig kommunikationstaktisch vorgehen.
  • setzen gezielt Visualisierungsmaßnahmen ein, um zu einer gelingenden Kommunikation beizutragen.
  • formulieren Hilfestellungen und Rückmeldungen in eigenen Worten für andere verständlich, indem sie sich bei Bedarf an Satzstartern und ‑mustern orientieren.
  • kommunizieren adressaten-, fach- und themengerecht, indem sie grundlegenden Wortschatz und Fachwortschatz in Schrift-, Laut- und ggf. Gebärdensprache kontinuierlich erweitern und diesen handlungsorientiert vertiefen und sichern.
  • äußern sich bei Analyse, Deutung und Reflexion von Werken weitgehend frei in Satzstruktur und Wortwahl.
  • setzen ihr Wissen um verbale, nonverbale, schriftsprachliche und anderweitig medial gegebene Anweisungen nach ihren individuellen Möglichkeiten künstlerisch und ggf. kriterienorientiert um.
  • bestätigen unabhängig von ihrem Sprachentwicklungsstand und ihrer Kommunikationsform ihr Verständnis von komplexen Anweisungen und Handlungsabläufen, indem sie diese aktiv handelnd bewerkstelligen.
  • bringen ihre Gedanken, Empfindungen und Gefühle auf nichtsprachlichem, künstlerisch-schaffendem Wege zum Ausdruck und erkennen das praktische Tun und Kunst dabei als eine lebenslange Chance, sich unabhängig von ihrem individuellen Sprachentwicklungsstand der Umwelt mitzuteilen.

Ku5 Emotionen und soziales Handeln

Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • nehmen die Bedürfnisse anderer während kooperativer Phasen eigenständig und bewusst wahr und berücksichtigen diese, indem sie erlernte Kommunikationsstrategien zur Anwendung bringen.
  • nutzen Erkenntnisse zum Handeln im Team und im Austausch mit anderen, um ihr Verhalten in Kommunikationssituationen und deren Gelingen in kooperativen Phasen kritisch zu reflektieren und dieses ggf. zu optimieren.
  • erleben sich selbstwirksam, indem sie Situationen bewältigen, welche nicht ausschließlich sprachlich, sondern durch Eigenkreativität, durch das Ausführen konkreter Abläufe und an Techniken und/oder Plänen orientierten Vorgehensweisen geprägt sind, und bauen auf diese Weise Selbstwertgefühl auf.
  • verleihen Emotionen, inneren Bildern und persönlichen Gefühlen in vielfältigen künstlerischen Gestaltungssituationen vor allem auf sprachfreier Ebene Ausdruck, indem sie nach ihren kreativen Möglichkeiten individuell bedeutsame Werke gestalten, und gewinnen dadurch an Selbstsicherheit.
  • reflektieren die durch Werke getätigten Aussagen von Künstlern und Mitschülerinnen und -schülern, erkennen das Potenzial der Unterschiedlichkeit und Vielfalt und äußern ihre gebildete Meinung dazu in fachgerechter und sozial angemessener Form.

Ku5 Lernbereich 1: Bildende Kunst

Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • nehmen Gestaltung und Wirkung von Tierdarstellungen aus der Vorzeit und dem Altertum bewusst wahr und beschreiben diese, um einen Zugang zur damaligen Kunst zu finden.
  • verwenden Naturfarben und verschiedene Malgründe, um Tiere mit einfachen Mitteln (z. B. Umrisszeichnungen oder Schablonen) abzubilden und dabei Selbstvertrauen im Bildnerischen zu entwickeln.
  • präsentieren ihre Bilder vor der Klasse, und stellen Unterschiede und Ähnlichkeiten zwischen den eigenen Werken und den Bildern früher Kulturen heraus.

Inhalte zu den Kompetenzen:

  • Gegenstand: Tierdarstellungen aus der Vorzeit und dem Altertum
  • wichtige Begriffe: Höhlenmalerei, Pigment, Bindemittel
  • Gestaltungselemente und ‑prinzipien: themenbezogene Anordnung von Bildelementen wie Tiere oder Zeichen
  • Verfahren und Techniken: Zeichnen, Malen, experimentelles Drucken (z. B. mit Händen oder Schablonen)
  • Werkzeuge und Materialien: selbst hergestellte Pinsel und Farben, reliefartige Malgründe (z. B. Naturstein, Baumrinde oder zerknittertes Papier)

Ku5 Lernbereich 2: Gestaltete Umwelt

Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • nehmen räumliche Situationen in ihrer Umgebung bewusst wahr und beschreiben deren wichtigste Merkmale sowie ihre Wirkung mit eigenen Worten.
  • entwickeln in der Vorstellung Wegeführungen durch ihre nähere Umgebung und visualisieren ihre Ideen und Vorstellungen in Bildmontagen, Plänen oder Modellen.
  • beschreiben die für das visuelle Erscheinungsbild eines bestimmten Ortes wesentlichen Merkmale (z. B. vorkommende Materialien, Farben, Wegeführung, Größen, Proportionen) und stellen mit geeigneten Mitteln (z. B. Modell oder Plan) dar, wie dieser Ort anders aussehen könnte.

Inhalte zu den Kompetenzen:

  • Gegenstand: gestaltete und natürliche Umwelt im Innen- und Außenbereich am Wohn- bzw. Schulort
  • wichtige Begriffe: Fachbegriffe aus der Architektur (z. B. Stütze, Fassade), Raumwirkung (z. B. befreiend, beschützend, verbergend, offen, bedrückend, starr, bewegt), Farbwirkung (z. B. warm – kalt, heiter – düster, blass – grell, harmonisch – gegensätzlich)
  • Gestaltungselemente und ‑prinzipien: Vereinfachung, Farbkonzept, Maßstäblichkeit, Proportionsrichtigkeit, Zuordnung/Anordnung
  • Verfahren und Techniken (z. B. Fotomontage, Zeichnung, Geländerelief, Modell, Bildbearbeitung im Sinne von verkleinern bzw. vergrößern)
  • Werkzeuge und Materialien: Fotoapparat, Stifte, Papiere, Kleister, Karton

Ku5 Lernbereich 3: Visuelle Medien

Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • nutzen bewusst die Möglichkeiten des Fotografierens, um anhand desselben Motivs verschiedene Bildwirkungen zu erproben und zu erzielen.
  • analysieren die Wirkung elementarer fotografischer Mittel (z. B. Einstellungsgrößen, Format, Blickwinkel, Perspektive/Entfernung, Beleuchtung), um sie für eine selbst formulierte Bildaussage zu nutzen.

Inhalte zu den Kompetenzen:

  • Gegenstand: bildsprachliche Mittel der Fotografie
  • wichtige Begriffe: Kameraeinstellungen (z. B. Detail, Nahaufnahme, Totale), Bildraum (Vorder-, Mittel-, Hintergrund, Staffelung, Überschneidung), Hoch- und Querformat, Motiv, Ausschnitt, Froschperspektive, Vogelperspektive, weiche/harte Beleuchtung, Gegenlicht
  • Gestaltungselemente und ‑prinzipien: Bildfolge, Inszenierung des Motivs, Bild-Text-Kombination
  • Verfahren und Techniken: Fotografie und Skizzen, Auswahl und Zusammenstellung von Bildern, Schrift-Bild-Komposition
  • Werkzeuge und Materialien: Fotoapparat, Ausdrucke, Schreibwerkzeuge, ggf. Textverarbeitung

Ku5 Lernbereich 4: Erfahrungswelten

Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • nehmen selbst ausgewählte Objekte (z. B. Gegenstände, Tiere) bewusst wahr und beschreiben diese detailliert.
  • zeichnen selbst gewählte Motive aus ihrer Lebenswelt als lineare Umrisszeichnung sowie als Zeichnung mit Binnendifferenzierung, um die jeweilige Wirkung der beiden Darstellungsweisen zu erkennen und zu beschreiben.
  • beschreiben und bewerten eigene Bilder und die von Mitschülerinnen und Mitschülern im Hinblick auf den Variantenreichtum der eingesetzten grafischen Gestaltungsmittel.

Inhalte zu den Kompetenzen:

  • Gegenstand: Objekte des Alltags und ihre Darstellung
  • wichtige Begriffe: Punkt, Linie, Fläche, Struktur, Schraffur, Textur
  • Gestaltungselemente und ‑prinzipien: Anordnung von Bildelementen (z. B. Streuung, Ballung, Reihung), Motivmerkmale (Aussehen, Proportionen, Umriss und Binnengliederung)
  • Verfahren und Techniken: Skizze, Zeichnung
  • Werkzeuge und Materialien (z. B. Bleistifte verschiedener Härtegrade, Kreide, Fineliner bzw. Tusche und Feder)

Ku5 Lernbereich 5: Fantasiewelten

Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • beschreiben in mündlicher Alltagssprache auffällige Gestaltungselemente und Wirkungen fantastischer Wesen aus der Vorstellung, um ihre eigene Vorstellungskraft für Bildfindungen zu erweitern.
  • gestalten zwei- oder dreidimensionale fantastische Wesen als Spielfiguren (z. B. als Scherenschnitt oder vollplastische Figur), um diese in selbst erfundenen oder vorgegebenen Spielsituationen lebendig werden zu lassen.
  • stellen ihre Ergebnisse der Klasse oder der Schulöffentlichkeit in einfachen Präsentationen oder als szenisches Spiel vor, um erste Erfahrungen mit Feedback zu sammeln.

Inhalte zu den Kompetenzen:

  • Gegenstand: Bilder, Erzählungen und Szenen mit erzählerischen, fantasievollen, surrealen und utopischen Inhalten
  • wichtige Begriffe: Bild- und Farbwirkung (z. B. harmonisch, ruhig, düster, dramatisch), Kontraste (hell – dunkel, kalt – warm), Bildraum (Vorder-, Mittel-, Hintergrund, Staffelung, Überschneidung), Dramaturgie, Spannung
  • Gestaltungselemente und ‑prinzipien: Anordnung von Bildelementen, Motivmerkmale (Gestalt und Aussehen, Farben, Proportionen), Dramaturgie
  • Verfahren und Techniken (z. B. Modellieren, Bauen, Montieren, Malen, szenisches Spiel mit fantastischen Figuren)
  • Werkzeuge und Materialien: Möglichkeiten der theatralen Aufführung (z. B. Beleuchtung, Requisite)
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