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Staatsinstitut für Schulqualität und Bildungsforschung München

Vergleichsansicht

Vergleichsauswahl 2

Technik

1 Selbstverständnis des Faches Technik und sein Beitrag zur Bildung

Technik ist ein bedeutender Bestandteil des Lebens sowie der Kultur und hat zu jeder Zeit einen hohen Stellenwert für die gesellschaftliche, kulturelle und wirtschaftliche Entwicklung der Menschheit. Die Bedeutung der Technik zeigt sich insbesondere auch darin, dass sie für Menschen mit körperlich- motorischen Beeinträchtigungen, vor allem durch die modernen Informations- und Kommunikationstechniken neue Wege der Teilhabe eröffnet. Das berufsorientierende Wahlpflichtfach Technik trägt einerseits dazu bei, bekanntes technisches Wissen und Können zu tradieren, andererseits werden Kompetenzen erworben, die für die technische Weiterentwicklung erforderlich sind.

Das berufsorientierenden Wahlpflichtfach Technik greift die natürliche Neugier der Schülerinnen und Schüler an technischen Fragen auf und weckt das Interesse an technischen Problemstellungen. Bei deren Bearbeitung erfolgt eine Einführung in die für die Technik typischen Methoden und Handlungsformen:

  • planen
  • konstruieren
  • herstellen
  • bewerten
  • verwenden
  • entsorgen

In der praktischen Auseinandersetzung mit unterschiedlichen Werkstoffen und Materialien wenden die Schülerinnen und Schüler altersgemäß geeignete Fertigungsverfahren an, und setzen sich auch mit Fragen der Ökologie und Ökonomie auseinander.

Wesentlicher Bestandteil des berufsorientierenden Wahlpflichtfaches Technik ist die technische Kommunikation mittels Freihandzeichnung und technischer Zeichnung, welche sowohl mit der Zeichenplatte als auch mit einem CAD-Programm angefertigt wird. Für die Informationsbeschaffung und digitale Kommunikation wie auch für die Dokumentation und Präsentation von Arbeitsergebnissen erfolgt eine mediale Grundbildung.

Die Berufsorientierung im berufsorientierenden Wahlpflichtfach Technik bietet gemeinsam mit dem Leitfach Wirtschaft und Beruf Unterstützung bei der persönlichen Vorbereitung auf das Berufsleben im gewerblich-technischen Bereich. Das berufsorientierende Wahlpflichtfach Technik bahnt Kompetenzen an, die zur Bewältigung technisch geprägter Lebenssituationen (z. B. Montage eines Möbelstückes, Reparatur eines Fahrrades) erforderlich sind. Es schafft dadurch wesentliche Voraussetzungen für die persönliche Lebensgestaltung und die berufliche Orientierung.

Der Technikunterricht am Förderzentrum orientiert sich am Modell der vollständigen Handlung, wodurch ein realitäts- und problembezogenes Lernen erreicht wird. Die Phasen der Information, der Planung und Entscheidung, der Durchführung sowie der Kontrolle und Auswertung ermöglichen eine umfassende Auseinandersetzung mit technischen Aufgabenstellungen. Dabei übernehmen die Schülerinnen und Schüler soziale Verantwortung und steuern den Lernprozess zunehmend selbst.

Voraussetzung für den technischen Kompetenzerwerb sind fachspezifische Aufgabenstellungen, bei deren Lösung die Schulung und Übung von Fertigungsverfahren mit der Aneignung von Wissen verknüpft wird. Das erworbene Wissen und Können findet in geeigneten Handlungssituationen Anwendung, die für Schülerinnen und Schüler mit sonderpädagogischem Bedarf im Bereich körperlich-motorische Entwicklung besonders individuell abgestimmt sind.

Im Projekt wird ein überfachlicher Lernanlass arrangiert, in dem die Schülerinnen und Schüler Sozialkompetenz und Handlungskompetenz erwerben und trainieren können.

2.1 Kompetenzstrukturmodell

Kompetenzstrukturmodell Technik

Das Kompetenzstrukturmodell des Faches Technik erhält eine Erweiterung durch die vier Entwicklungsbereiche Motorik und Wahrnehmung, Denken und Lernstrategien, Kommunikation und Sprache sowie Emotionen und soziales Handeln, deren Zusammenwirken erfolgreiche Lernprozesse ermöglicht. Die persönlichen Ressourcen in den Entwicklungsbereichen sind die Grundlage für die Planung und Gestaltung von Lernsituationen. Dadurch ergeben sich Hinweise und Impulse für die kriterienorientierte Schülerbeobachtung und für die Feststellung des individuellen Entwicklungsstandes.

Anwenden und nutzen

Die Schülerinnen und Schüler wenden als Konsumentin bzw. Konsument eines Endprodukts Technik an (z. B. Mobiltelefon) und nutzen technische Systeme (z. B. Tischbohrmaschine) im Herstellungsprozess eines technischen Gegenstands. Diese wählen sie gezielt für ihre Zwecke aus und nehmen sie selbständig in Betrieb. Während des Gebrauchs pflegen und warten sie die Geräte vorschriftsmäßig, ggf. suchen sie Fehler und nehmen Reparaturen vor. schließlich nehmen sie die Geräte auch sachgerecht außer Betrieb und entsorgen sie verantwortungsbewusst.

Beurteilen

Die Schülerinnen und Schüler erkennen, dass technische Lösungen niemals endgültig sind, sondern Möglichkeiten widerspiegeln, und beurteilen diese auch auf Basis ökologischer, ökonomischer und ethischer Kriterien.

Kommunizieren

Die Schülerinnen und Schüler kommunizieren erfolgreich in technischen Kontexten, indem sie die Fachsprache, geeignete kommunikative Strategien, Kommunikationswege und Medien adressatengerecht und zielführend einsetzen. Sie wenden ggf. unterstützte oder alternative Kommunikationsformen an.

Konstruieren und herstellen

Im Mittelpunkt dieser prozessbezogenen Kompetenz stehen die Methoden zur Lösung technischer Probleme und techniktypischer Handlungsweisen. Die Schülerinnen und Schüler erkennen durch Analyse und Beobachtung das Problem, entwerfen und/oder wählen Lösungen aus. Zeichnungen dienen dabei als Planungs- und Fertigungsgrundlage. Sie organisieren und optimieren den Herstellungsprozess. Schülerinnen und Schüler mit motorischen Einschränkungen nutzen individuelle Anpassungen und nehmen ggf. assistierende Hilfe in Anspruch.

Technische Kommunikation

Technisches Handeln erfordert Entscheidungen, die eine Kommunikation untereinander sowie mit anderen notwendig macht. Diese kann dabei unmittelbar oder medial stattfinden. Das Verständnis und die Verwendung der Fachsprache sind die Basis für die technische Kommunikation. Sie beinhaltet zudem die grafische Darstellung technischer Sachverhalte sowie die multimediale Dokumentation bzw. Präsentation. Die Fähigkeit zur technischen Kommunikation besteht auch darin, Argumente sachlich kritisch zu reflektieren und ggf. eigene Standpunkte zu korrigieren.

Konstruktion und Produktion

Im Mittelpunkt des Gegenstandsbereichs Konstruktion und Produktion stehen Probleme, die mit technischen Mitteln lösbar sind, für die die Handelnden jedoch noch keine Lösung kennen. Beim Planen, Entwerfen, Fertigen, Optimieren, Prüfen und Testen des technischen Produkts werden bekannte Lösungen übertragen bzw. entsprechend der Aufgabenstellung sachgerecht angewandt. Durch den Einsatz digitaler Techniken und Werkzeuge erweitern Schülerinnen und Schülern im Förderschwerpunkt körperlich-motorische Entwicklung nicht nur ihre technischen Fähigkeiten, sondern werden zunehmend selbständig tätig.

Berufsorientierung

Durch das Ausüben berufsähnlicher Tätigkeiten im berufsorientierenden Wahlplichtfach Technik werden sich die Schülerinnen und Schüler ihrer eigenen Fähigkeiten, Wünsche und Neigungen bewusst. Im Rahmen des Betriebspraktikums sowie weiterer beruflicher Orientierungsmaßnahmen erfahren sie die Anforderungen verschiedener Ausbildungsberufe. Die Berücksichtigung beider Sichtweisen stellt die Grundlage für die persönliche Berufsorientierung dar.

Mediale Grundbildung

Die mediale Grundbildung beinhaltet die technisch gestützte Ver- und Bearbeitung von Informationen wie auch die digitale Kommunikation. Die eigenständige Informationsbeschaffung, ihre Darstellung und Gestaltung sowie eine adressatenbezogene Präsentation unterstützen die technische Kommunikation.

2.4 Perspektiven

Die Schülerinnen und Schüler werden auf ihre gegenwärtigen bzw. zukünftigen Rollen als Konsumentinnen und Konsumenten, Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, Unternehmerinnen und Unternehmer sowie Staatsbürgerinnen und Staatsbürger in einer zunehmend komplexeren wirtschaftlichen, beruflichen, rechtlichen, technisierten und durch Innovationen geprägten Welt vorbereitet.

Motorik und Wahrnehmung

Das Fach Technik stellt Schülerinnen und Schüler mit besonderen Förderbedürfnissen im Bereich der körperlichen und motorischen Entwicklung vor teilweise enorme Herausforderungen. Das Fach Technik bietet zahlreiche Möglichkeiten, an der motorischen und wahrnehmungsbezogenen Entwicklung der Schülerinnen und Schüler zu arbeiten und ggf. vorhandene Erfahrungsdefizite auszugleichen. Für den Unterricht mit Schülerinnen und Schülern mit einer Körperbehinderung spielen zunächst die Form und der Grad der motorischen Beeinträchtigung eine entscheidende Rolle dafür, in welchem Maße eine Schülerin bzw. ein Schüler überhaupt selbständig tätig werden kann.

Um für Schülerinnen und Schüler mit Einschränkungen in der Handmotorik, wie etwa Schwierigkeiten bei der Kraftdosierung, der feinmotorischen Bewegungskoordination, ausfahrenden Bewegungsmustern oder einer stark verlangsamten Bewegungsausführung in der Anwendung vielfältiger Werk- und Gestaltungstechniken sowie beim Einsatz von Werkzeugen zu unterstützen bzw. diese zu kompensieren, werden Hilfen angeboten, z. B. angepasste Griffe an Sägen, der Einsatz von Schraubstöcken und Halterungen, sodass ein selbständiges Arbeiten ermöglicht wird. Die Schülerinnen und Schüler wenden solche adaptierten Hilfsmittel regelmäßig im Fach Technik an, indem sie sie zunächst erproben und erlernen, um sie dann routiniert einzusetzen. Auch der Arbeitsplatz wird, abhängig von der Ausgangslage der jeweiligen Schülerin bzw. des jeweiligen Schülers, individuell vorbereitet und strukturiert. Für die Adaption der Ausstattung an die Bedürfnisse der Schülerinnen und Schüler sind vielfältige Möglichkeiten gegeben, um ein möglichst selbstgesteuertes Arbeiten und Lernen zu ermöglichen.

Um den gestellten Aufgaben im Fach Technik begegnen zu können, müssen zahlreiche Schülerinnen und Schüler mit sonderpädagogischem Förderbedarf im Bereich körperliche und motorische Entwicklung aber auch lernen, personelle Unterstützung anzunehmen und diese gezielt einzusetzen, um für sie nicht ausführbare Arbeitstechniken anzuwenden. So kommt den Schülerinnen und Schülern vermehrt die Aufgabe der gezielten Anleitung zu, während eine assistierende Kraft die beschriebenen Arbeiten ausführt.

Für Schülerinnen und Schülern, die neben rein motorischen Problemen oftmals aber auch wahrnehmungsbezogene Schwierigkeiten haben, z. B. Besonderheiten in der Wahrnehmung der Raumlage, bei der räumlichen Orientierung sowie im Umgang mit raumbezogenen Maßen, Relationen und Begriffen, wird Wert auf das Entwickeln raumbezogener Konzepte gelegt.  Durch raumbezogene Übungen, Verbalisierungen und Visualisierungen gelangen die Schülerinnen und Schüler schrittweise zu einem verbesserten Raumverständnis. Dies wird gleichsam als Grundlage für das dreidimensionale Bearbeiten von Werkstücken verstanden.

Denken und Lernstrategien

Bewegungserfahrungen und praktisches Tätigsein haben für die kognitive Entwicklung grundlegenden Charakter. Schülerinnen und Schülern mit sonderpädagogischem Förderbedarf im Bereich körperliche und motorische Entwicklung können oft nur in verringertem Maß oder in anderer Form auf wesentliche Bewegungserfahrungen zurückgreifen. Daher sind praktische Fächer wie das Fach Technik dazu geeignet, Erfahrungsdefizite auszugleichen und handlungspraktische Kompetenzen zu fördern.

Um bei den Schülerinnen und Schülern mit sonderpädagogischem Förderbedarf im Bereich körperliche und motorische Entwicklung differenzierte Handlungsschemata aufzubauen und eine gezielte Handlungsplanung zu ermöglichen, bietet das Fach Technik vielfältige Möglichkeiten. So werden z. B. Arbeitsprozesse in einzelne Teilschritte gegliedert und Schritt für Schritt ausgeführt. Die Schülerinnen und Schüler im Förderschwerpunkt körperliche und motorische Entwicklung führen praktische Tätigkeiten zunehmend planvoll und strukturiert durch, wobei sie auch personelle und technische Hilfen im Arbeitsprozess eigenverantwortlich und aktiv einsetzen. Sie reflektieren Arbeitsprozesse und ‑ergebnisse regelmäßig anhand von Kriterien.

Kommunikation und Sprache

Sprachkompetenz und Kommunikation sind zentrale Bestandteile schulischen Lernens in allen Fächern. Förderbedürfnisse in der körperlichen und motorischen Entwicklung gehen oft einher mit Besonderheiten in der Sprache und Kommunikation. So setzen einige Schülerinnen und Schüler mit sonderpädagogischem Förderbedarf im Bereich körperlich-motorische Entwicklung Sprachausgabegeräte zur Kommunikation ein. Andere Schülerinnen und Schüler verfügen über eine eigene Verbalsprache, sprechen jedoch bisweilen weniger verständlich, verlangsamt oder müssen mehr Aufmerksamkeit und Energie für das Sprechen aufbringen.

Die Schülerinnen und Schüler treten in Kommunikation über entstandene Werkstücke. Sie geben sich beispielsweise offen und wertschätzend Rückmeldung über ihre Arbeiten und nehmen Kritik zunehmend sachlich hin. Dabei spielt im Weiteren auch die Präsentation eigener Werkstücke eine wichtige Rolle. Schülerinnen und Schüler mit Problemen in der Verbalsprache wenden hierfür routiniert Techniken an, um ihren Vortrag bzw. die Kommunikation mit ihren Mitschülerinnen und Mitschülern zu meistern. Andere nutzen unterstützende oder alternative Kommunikationsformen, wie z. B. Talker oder Tablet.

Emotionen und soziales Handeln

Schülerinnen und Schüler mit einer Körperbehinderung wachsen häufig in einem Abhängigkeitsverhältnis auf. In diesem Zusammenhang kann das selbstgesteuerte Herstellen und Gestalten von Werkstücken Erfolgserlebnisse vermitteln und Selbstwirksamkeit erlebbar machen. Auf diese Weise können die Arbeiten im Fach Technik positiven Einfluss auf das Selbstbewusstsein und Selbstvertrauen der Schülerinnen und Schüler haben und Selbstwirksamkeitsüberzeugungen fördern. Auf der anderen Seite erleben vor allem Jugendliche mit einer schweren körperlichen Beeinträchtigung im Fach Technik erneut die Abhängigkeit von Assistenz. Der Unterricht in diesem Fach begleitet notwendige persönliche Entwicklungsprozesse, um die eigenen motorischen Möglichkeiten kennenzulernen, persönliche Grenzen zu akzeptieren und diese im Berufswahlprozess zu berücksichtigen. Die Schülerinnen und Schüler erleben zudem, dass eine möglichst gezielte Anleitung unterstützender Personen eine Chance zur Teilhabe darstellt.

Mit der Wertschätzung für eigene Werkstücke und die anderer geht die Entwicklung und Förderung sozialer Kompetenzen einher. Dabei spielt die unbedingte Wertschätzung und der Respekt vor der Leistung des anderen eine wesentliche Rolle, auch wenn gleichzeitig sachliche Kritik geäußert und angenommen werden soll. Das Fach Technik bietet die Möglichkeit, eigene Haltungen und Meinungen zu entwickeln und sie auf faire Weise einzubringen.

3 Aufbau des Fachlehrplans im Fach Technik

Die entwicklungsbezogenen Kompetenzen in den Bereichen Motorik und Wahrnehmung, Denken und Lernstrategien, Kommunikation und Sprache, Emotionen und soziales Handeln bilden die Grundlage für den individuellen Kompetenzerwerb im Fach Technik.

Der Fachlehrplan untergliedert sich in die Lernbereiche technische Kommunikation, Konstruktion und Produktion, Berufsorientierung sowie mediale Grundbildung mit entsprechenden Kompetenzerwartungen und Inhalten. Alle Lernbereiche einer Jahrgangsstufe sind innerhalb einer langfristigen Planung sinnvoll zu kombinieren und zu vernetzen.

Im Lernbereich technische Kommunikation erwerben die Schülerinnen und Schüler Kompetenzen im technischen Freihandzeichnen, im Konstruieren auf der Zeichenplatte und mit dem CAD-Programm. Sie verwenden die technischen Fachbegriffe, erläutern und veranschaulichen technische Zusammenhänge. Unterschiedliche Umsetzungsmöglichkeiten können gemeinsam abgewogen und technische Entscheidungen begründet werden.

Der Lernbereich Konstruktion und Produktion gliedert sich in die Materialbereiche Holz, Metall und Kunststoff sowie Elektrotechnik/Elektronik/Mechatronik. Hier erwerben die Schülerinnen und Schüler Kompetenzen im Bereich der Planung, der Arbeitsvorbereitung, der Fertigung und der Kontrolle. Dabei stehen die sachgerechte Durchführung von Fertigungsverfahren unter Berücksichtigung der Bestimmungen des Arbeits- und Gesundheitsschutzes im Mittelpunkt.

Der Lernbereich Berufsorientierung findet sich, fachspezifisch angepasst, in allen berufsorientierenden Wahlpflichtfächern wieder. Das berufsorientierende Wahlpflichtfach Technik unterstützt den individuellen Berufsorientierungsprozess der Schülerinnen und Schüler. Es leistet durch fachspezifische, vorbereitende, begleitende und reflektierende Maßnahmen einen ergänzenden Beitrag zur Berufsfindung, einem erfolgversprechenden Bewerbungsprozess und zur Ausbildungsreife.

Aufbauend auf die erworbenen Kompetenzen in den Fächern Werken und Gestalten sowie dem berufsorientierenden Wahlpflichtfach Wirtschaft und Kommunikation eignen sich die Schülerinnen und Schüler im berufsorientierenden Wahlpflichtfach Technik eine mediale Grundbildung an. Sie bereiten sich in diesem Lernbereich auf die selbständige und eigenverantwortliche Teilnahme an der Medien- und Informationsgesellschaft vor, wobei sowohl die sach- und fachgerechte Nutzung allgemeiner wie auch fachspezifischer Computeranwendungen im Fokus steht.

4 Zusammenarbeit mit anderen Fächern

Das berufsorientierende Wahlpflichtfach Technik bildet mit dem Fach Wirtschaft und Beruf sowie den berufsorientierenden Wahlpflichtfächern Ernährung und Soziales und Wirtschaft und Kommunikation das Lernfeld Berufsorientierung. Deshalb ist eine fächerübergreifende Zusammenarbeit mit dem Ziel der Projektprüfung, insbesondere mit dem Leitfach Wirtschaft und Beruf, von entscheidender Bedeutung. Themen aus dem Fach Wirtschaft und Beruf können praktisch aufgegriffen und exemplarisch umgesetzt werden. Berufsorientierende Maßnahmen erfordern ebenso kooperatives Arbeiten im Lernfeld Berufsorientierung.

Das berufsorientierende Wahlpflichtfach Technik bietet für die Zusammenarbeit mit dem Fach Deutsch eine Vielzahl von Anlässen zur Übung und Anwendung sprachlicher Kompetenz sowohl im mündlichen als auch im schriftlichen Sprachgebrauch. Durch Lesen und sinnvollen Mediengebrauch erhalten die Schülerinnen und Schüler beispielsweise für die Produktion notwendige Informationen und Anleitung im Handeln, beim Verfassen von Texten verschriftlichen sie Arbeitsabläufe und/oder gewonnene technische Erkenntnisse.

Mehrsprachige Schülerinnen und Schüler werden beim Erwerb der Fachsprache dahingehend unterstützt, dass sie sich in deutscher Sprache über fachliche Inhalte austauschen und verständigen können.

Das berufsorientierende Wahlpflichtfach Technik stellt eine vielfältige Lernumgebung für mathematische Problemstellungen aus dem Fach Mathematik dar, etwa aus der Algebra (z. B. Materialberechnungen) und der Geometrie, z. B. Technisches Zeichnen/CAD. Vor allem im Bereich der computerunterstützten Fertigung ist die Beherrschung des Koordinatensystems von großer Bedeutung.

Das Fach Natur und Technik birgt vielfältige Handlungsanlässe zur Kooperation mit dem berufsorientierenden Wahlpflichtfach Technik, da auch die Bearbeitung technischer Aufgabenstellungen viele Berührungspunkte mit physikalischen (z. B. Elektrik, Mechanik) und chemischen (z. B. Materialeigenschaften) Sachverhalten bietet.

Die Geschichte der Menschheit ist eng verknüpft mit der technischen Entwicklung. So ist zum einen beim Lösen technischer Probleme ein Blick in die Vergangenheit oder in andere Kulturkreise oft sehr hilfreich. Gleichzeitig kann das berufsorientierende Wahlpflichtfach Technik in Zusammenarbeit mit dem Fach Geschichte/Politik/Geographie dazu beitragen, durch praktisches Tun historische Epochen bzw. andere Kulturkreise erlebbar zu machen.

Das berufsorientierende Wahlpflichtfach Technik kann durch die Herstellung von Spiel- und Sportgeräten zu einem lebendigen Sportunterricht beitragen. So ergeben sich zahlreiche Möglichkeiten zur fächerübergreifenden Zusammenarbeit mit dem Fach Sport.

Das berufsorientierende Wahlpflichtfach Technik ermöglicht ebenso eine Kooperation mit dem Fach Musik. Die Konstruktion und Produktion von z. B. Rhythmusinstrumenten ist ein interessanter und umfangreicher Aufgabenpool für die Schulung, Übung und Anwendung grundlegender Fertigungsverfahren mit unterschiedlichen Materialien.

Zwischen dem berufsorientierenden Wahlpflichtfach Technik und dem Fach Kunst besteht ein sehr enger Bezug, der für fächerübergreifende Vorhaben genutzt werden kann. In beiden Fächern müssen beispielsweise Fragen von Form und Design geklärt werden, die Gestaltung von Kunstwerken basiert häufig auch auf bestimmten Techniken (z. B. Linolschnitt) und auch im Bereich des Kunsthandwerks gibt es zahlreiche Berührungspunkte.

5.1 Technische Bildung

Die Schülerinnen und Schüler verfügen über die für die Bewältigung technischer Alltagsprobleme notwendigen Kenntnisse, Fähigkeiten, Fertigkeiten und Einstellungen. Sie erfahren die Faszination und die Möglichkeiten technischer Entwicklung vor allem in den Bereichen Arbeit und Produktion, Information und Kommunikation sowie Haushalt und Freizeit. Sie planen, entwerfen, fertigen, optimieren, prüfen und testen eigene technische Konstruktionen und stellen diese her. Die technischen Lösungen wenden sie sach- und sicherheitsgerecht an und gehen verantwortlich und nachhaltig mit Werkzeugen, Maschinen und Materialien um. Auch die angemessene und umweltfreundliche Entsorgung ist Bestandteil des berufsorientierenden Wahlpflichtfaches Technik. Die Schülerinnen und Schüler bewerten Technik unter historischer, ökologischer und wirtschaftlicher Perspektive, erschließen sich technikrelevante Informationen und tauschen sich darüber aus. Dabei nutzen sie Informations- und Kommunikationstechnologien sachgerecht und verantwortungsvoll.

5.2 Berufliche Orientierung

Die Schülerinnen und Schüler lernen verschiedene Berufsbilder im gewerblich-technischen Bereich kennen, entdecken diesbezüglich eigene Begabungen, Neigungen sowie Interessen und setzen sich – in Kooperation innerhalb des Lernfeldes Berufsorientierung – zielgerichtet mit der eigenen Berufsorientierung auseinander. Sie zeigen für das Berufsleben wichtige Schlüsselqualifikationen und bringen die für das Arbeitsleben erforderliche Werthaltung (z. B. verantwortungsbewusster Umgang mit Arbeitsmaterialien) in den schulischen Alltag ein.

5.3 Medienbildung/Digitale Bildung

Die Schülerinnen und Schüler nutzen verschiedene Medien kritisch, verantwortungsbewusst und selbstbestimmt. Dabei arbeiten sie effizient und selbständig mit aktuellen, digitalen Informations- und Medienangeboten und beachten die rechtlichen Bestimmungen für die schulische sowie private Mediennutzung und –gestaltung, z. B. Datenschutz, Urheberrecht. Sie greifen gezielt auf Informationen zu und bewerten diese. Eigene Arbeitsergebnisse werden mit Unterstützung digitaler und medialer Werkzeuge sach- und adressatengerecht präsentiert.

5.4 Soziales Lernen

Im Fachunterricht Technik erhalten die Schülerinnen und Schüler vielfältige Möglichkeiten, ihre Sozialkompetenz zu erweitern. Dies wird durch den Einsatz kooperativer Lernformen, verantwortliches Handeln im Team und durch Helfersysteme durchgängig gefördert.

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