Lehrplan PLUS

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Staatsinstitut für Schulqualität und Bildungsforschung München

Vergleichsansicht

Vergleichsauswahl 2

Grundlegender entwicklungsbezogener Unterricht 1-12

Die individuellen kompetenzorientierten Lernaktivitäten des Faches bilden einen zwölfjährigen Lernprozess ab. Sie ergänzen als Erweiterung die entwicklungsbezogenen Kompetenzen und individuellen kompetenzorientierten Lernaktivitäten aller Fächer. Die Auswahl und Verknüpfung der angestrebten Kompetenzen trifft die Lehrkraft in pädagogischer Verantwortung auf der Basis des individuellen Förderbedarfs der Schülerinnen und Schüler. Es ist nicht erforderlich, dass sich die einzelne Schülerin bzw. der einzelne Schüler mit jeder der individuellen kompetenzorientierten Lernaktivitäten dieses Faches auseinandersetzt.

GeU 1.1 Eigener Körper

Individuelle kompetenzorientierte Lernaktivitäten

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • erleben die eigene Körperlichkeit in der Begegnung mit anderen, indem sie
    • eine angenehme Atmosphäre erfahren (z. B. Aufmerksamkeit gegenüber der eigenen Person, angemessene Zimmertemperatur, gedämpfte Außen- und Innengeräusche).
    • zunehmend Selbstvertrauen entwickeln und sich angenommen fühlen (z. B. Gehaltenwerden in den Armen, Erleben von Trost bei Unwohlsein).
    • in angemessener Form angebotene Körperkontakte positiv erleben, sich z. B. berühren lassen, ihre Hand in die eines anderen legen oder sich mit dem Rücken anlehnen.
    • erfahren, dass sich andere abwenden, wenn man ihnen wehtut (z. B. beim Zwicken, Kratzen, Beißen oder Schlagen).
    • selbst Äußerung von Zuneigung zeigen (z. B. Berühren, Umarmen).
    • sich gegen andere abgrenzen und unangenehme Körperkontakte abwehren.
  • erleben ihren Körper in seiner Gesamtheit, indem sie
    • spüren, wie der ganze Körper bewegt wird (z. B. beim Schaukeln in der Hängematte, beim Gezogenwerden).
    • den ganzen Körper in Bewegung versetzen (z. B. Wippen, Rutschen, Trampolinspringen, Reiten).
    • die Oberfläche des eigenen Körpers erfahren (z. B. bei einer Massage mit Öl oder beim Liegen im Wasser oder Sand).
    • die Begrenzung und Ausdehnung durch Umbautwerden mit Kissen oder verschiedene Lagerungen erfahren.
    • Empfindungen am ganzen Körper spüren (z. B. Ermüdung nach dem Spielen, Kälte im Schnee, Wärme im warmen Bad).
    • Orte und Positionen als angenehm wahrnehmen (z. B. Wechsel aus dem Rollstuhl auf das weiche Bett).
    • sich der eigenen Körpergröße bewusstwerden (z. B. Nebeneinanderstellen zum Vergleichen der Größe, Schlüpfen in Kleidung unterschiedlicher Größe).
    • das eigene Körpergewicht wahrnehmen (z. B. Schwerelosigkeit im Wasser, Festhalten und Hängenlassen an einer Stange, Fallenlassen auf eine Weichbodenmatte).
  • erleben und benennen Aussehen, Lage und Funktion von Körperteilen, indem sie
    • Berührungen an Körperteilen erleben (z. B. durch Massieren oder Auflegen von Sandsäckchen, einer Wärmflasche oder einem Eisbeutel).
    • den Blick auf unterschiedliche Körperteile lenken oder diese mit den Händen berühren (z. B. Wahrnehmen und Verteilen von Cremetupfen an Körperteilen).
    • Empfindungen an unterschiedlichen Körperteilen lokalisieren, mit den Händen z. B. im Sand oder im Wasser spielen oder nach Gegenständen greifen.
    • mit den Füßen über verschiedene Untergründe gehen und mit den Zehen etwas greifen.
    • z. B. in Interaktionsspielen oder Pflegehandlungen erfahren, dass Körperteile einen Namen haben (z. B. „Ich putze dir jetzt die Nase. Hilfst du mit?“).
    • die Körperteile zeigen (z. B. an sich selbst, an anderen, an Puppen oder an Tieren).
  • nehmen ihren Körper im Abbild wahr und erkennen sich selbst wieder, indem sie
    • sich in spiegelnden Flächen (z. B. Spiegel, Wasserflächen, Folien) betrachten.
    • sich auf Fotos wiedererkennen.
    • den Körperumriss z. B. beim Abdruck im Schnee oder Sand oder durch Aufzeichnen sehen und erleben.
    • zeichnerische und bildnerische Möglichkeiten für die Darstellung der eigenen Person anwenden.
  • nehmen Schmuck an ihrem Körper wahr und legen selbst Körperschmuck an, indem sie
    • zulassen, dass ihnen Schmuck (z. B. Ketten, Ringe, Armbänder, Ohrclipse) angelegt wird oder sie diesen selbst anlegen.
    • sich im Gesicht als Tier, Pflanze oder Figur schminken lassen oder sich selbst schminken.
    • Lippenstift, Lidschatten und Make-up sachgemäß und angemessen verwenden.
    • sich die Nägel an Fingern und Zehen lackieren.
    • sich kritisch mit Aspekten von Piercing und Tätowierung auseinandersetzen.
  • setzen sich mit eigenen körperlichen Beeinträchtigungen auseinander, indem sie
    • beeinträchtigte Körperteile als zum Körper zugehörig erfahren, diese berühren und pflegen bzw. diese berühren und pflegen lassen.
    • Hilfsmittel akzeptieren und nutzen (z. B. durch das eigenständige Gestalten des Rollstuhls), Erleichterungen durch Hilfsmittel erfahren und sich äußern, wenn Hilfsmittel nicht passen.
    • Entwicklungsrückschritte wahrnehmen und sie in ihr Lebenskonzept integrieren, (z. B. Veränderungen feststellen, ihre Gefühle zum Ausdruck bringen, sich an adäquate Hilfsmittel gewöhnen).
  • entwickeln ein körperliches Selbstwertgefühl, indem sie
    • motorische Entwicklungsfortschritte (z. B. Krabbeln, Stehen, Laufen) positiv erleben.
    • sich gegen unangenehmen Umgang mit dem Körper wehren, einen solchen deutlich anzeigen oder Hilfe holen.
    • gesellschaftliche Maßstäbe, die an das Aussehen gestellt werden, kritisch reflektieren.
    • Selbst- und Fremdwahrnehmung auch unter dem Gesichtspunkt persönlicher Beeinträchtigungen reflektieren.
  • gehen mit ihrem Körper verantwortungsbewusst um, indem sie
    • zulassen, dass ihr Körper gewaschen und gepflegt wird.
    • bei Wasch- und Pflegehandlungen Handführung zulassen oder sie diese Vorgänge mit Unterstützung selbst durchführen.
    • ihren Köper selbständig pflegen und eine notwendige Regelmäßigkeit einhalten.
    • eine regelmäßige Nahrungsaufnahme (z. B. Sondieren, Essensgabe) zulassen.
    • sich an der Nahrungsaufnahme beteiligen, z. B. den Löffel mitführen und die Tasse zum Mund führen.
    • sich äußern, wenn sie Hunger verspüren und Zufriedenheit zeigen, wenn sie satt sind.
    • sich mit adäquater Kleidung vor Kälte und hoher Sonneneinstrahlung schützen.
    • den Zusammenhang zwischen Ernährung, Bewegung, Wohlbefinden und Gesundheit erleben.

GeU 1.2 Eigene Emotionen

Individuelle kompetenzorientierte Lernaktivitäten

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • nehmen ihre eigenen Gefühlsregungen wahr und unterscheiden und benennen diese, indem sie
    • zahlreiche Gefühle im Alltag erleben (z. B. sich freuen, sich ärgern, verliebt oder eifersüchtig sind).
    • ihre eigenen Gefühle von einem Gegenüber gespiegelt bekommen (z. B. über Nachahmung der Mimik oder des Tonfalls, durch Gefühlskarten, durch verbale Deutung).
    • wahrnehmen, wie verschiedene Gefühle benannt werden und sie diese Bezeichnungen übernehmen (z. B. „Du lachst ja. Du bist wohl lustig.“).
    • ihre Gefühle auf verschiedene Weise anderen mitteilen (z. B. mit Fotos, Farben, Tönen, Bezugsgegenständen, mithilfe von Sprachmustern).
    • Gefühle undifferenziert anhand von „toll“, „gefällt mir“ oder „gefällt mir nicht“ beschreiben.
    • Gefühle differenziert mit geeigneten Begriffen wie „fröhlich“, „traurig“ oder „verärgert“ beschreiben.
    • mit Körper und Sprache das gleiche Gefühl ausdrücken (z. B. eindeutiges Nein).
    • verschiedene symbolische Darstellungen für Gefühle kennen (z. B. Smilies, Emoticons, Wortkarten, Stimmungsbarometer).
    • die befreiende und verletzende Wirkung von Schimpfwörtern erleben.
  • erkennen und benennen einen Zusammenhang zwischen einem Ereignis und einem Gefühl, indem sie
    • diesen im Alltag unmittelbar erleben (z. B. kaputtes Spielzeug – Traurigkeit, Lob – Freude).
    • sich an Erlebnisse als Auslöser für bestimmte Gefühle erinnern (z. B. Lieblingsspeise – Glücksgefühl, aggressive Stimme – Angstgefühl).
    • den Einfluss von schönen oder schlechten Träumen auf das Befinden wahrnehmen.
    • erfahren, dass es für das gleiche Gefühl verschiedene Ursachen geben kann (z. B. Freude durch ein Geschenk, einen Besuch, ein Lied; Angst bei Donner, Dunkelheit, Bedrohung).
    • erleben, dass das gleiche Ereignis bei verschiedenen Menschen unterschiedliche Gefühle auslösen kann (z. B. Angst vor Hunden oder Zuneigung zu Hunden).
  • realisieren, dass andere auf die eigenen Emotionen reagieren, indem sie
    • wahrnehmen, dass ein Gegenüber die eigenen Gefühle entschlüsseln kann (z. B. Trost bei Traurigkeit).
    • bemerken, dass andere ihre Gefühle teilen (z. B. Freude über ein gelungenes Kunstwerk, Spaß in einer lustigen Situation).
    • bemerken, dass andere ihre Emotionen widerspiegeln (z. B. eigene Wut – Wut des Gegenübers).
  • reagieren auf Äußerungen, Handlungen oder Emotionen anderer emotional, indem sie
    • ihre Gefühlsregungen wahrnehmen und reflektieren.
    • positive und negative Gefühlsregungen unterscheiden.
    • die Gefühlsregungen auf die Ursache zurückführen (z. B. Beleidigung – Traurigkeit).
  • steuern ihr Verhalten bei negativen Gefühlsregungen, indem sie
    • sich im Umgang mit negativen Emotionen Unterstützung bei Vertrauenspersonen suchen.
    • Ursachen für die negativen Gefühlsregungen suchen.
    • nach Möglichkeiten suchen, die negativen Emotionen abzubauen (z. B. Gespräch mit dem Verursacher, Reflexion des eigenen Verhaltens).
    • Strategien nutzen, um Enttäuschungen zu verarbeiten.
    • Techniken und Angebote zur Stressbewältigung nutzen (z. B. Atem- und Entspannungsübungen, Aufenthalt im Ruheraum).
    • Abschieds- und Trauerrituale nutzen, um Trennung und Tod zu verkraften.
    • Strategien nutzen, um Langeweile zu überwinden (z. B. Reflexion der Situation, Suchen nach alternativen Beschäftigungsmöglichkeiten).

GeU 1.3 Bedürfnisse und Wünsche

Individuelle kompetenzorientierte Lernaktivitäten

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • nehmen augenblickliche persönliche Grundbedürfnisse, z. B. nach Ruhe, Nahrung, Bewegung oder Kontakten, wahr, erleben die Befriedigung dieser durch andere und entwickeln so Zuversicht.
  • zeigen persönliche Bedürfnisse oder Wünsche nonverbal oder verbal an, indem sie
    • direkt auf einen Gegenstand deuten oder mit ihrer Körperhaltung dem Wunsch, diesen zu haben, Nachdruck verleihen.
    • durch Mimik, Körpersprache und Lautieren Zustimmung und Ablehnung zum Ausdruck bringen.
    • auf Sprachausgabegeräten nach Symbolen für ihren Wunsch suchen und ihn durch Drücken der entsprechenden Taste anzeigen.
    • über persönliche Wünsche nachdenken und zwischen materiellen und immateriellen Wünschen unterscheiden.
    • Wünsche angemessen formulieren und z. B. die Höflichkeitsform „bitte“ verwenden.
    • eigene materielle Wünsche mit denen anderer vergleichen und aktuelle Trends erkennen.
    • reflektieren, inwiefern die Erfüllung von Wünschen auch negative Folgen haben kann (z. B. bei übermäßigem Verzehr von Süßigkeiten oder bei Zigaretten- oder Alkoholkonsum).
  • treffen eine Auswahl oder Entscheidung und übernehmen die Verantwortung für ihre Entscheidung, indem sie
    • aus eigenem Antrieb aktiv werden, sich z. B. in eine Richtung bewegen, sich zum Spielen hinsetzen oder nach einem Stück Obst greifen.
    • Bezugsobjekte oder Hilfsmittel der Unterstützten Kommunikation einsetzen.
    • zwei oder mehrere konkrete Wahlmöglichkeiten berücksichtigen (z. B. Deuten auf die Saftflasche und nicht auf die Wasserflasche).
    • zwei oder mehrere abstrakte Wahlmöglichkeiten berücksichtigen (z. B. „Will Spielplatz.“).
    • in sozialen Situationen auswählen und entscheiden (z. B. Aufrufen eines Mitschülers oder einer Mitschülerin).
    • Alternativen berücksichtigen, Vergleiche anstellen und die Konsequenzen ihrer Entscheidung einbeziehen.
    • anerkennen, dass es ihre eigene Entscheidung war, und sie sich nicht im Nachhinein bei anderen darüber beschweren.
    • sich bewusst sind, dass sie ein Angebot von anderen annehmen, aber auch ablehnen können.
    • ihre Entscheidung höflich mitteilen.
  • gehen mit Bedürfnissen und Wünschen angemessen um, indem sie
    • reflektieren, wie realistisch die Erfüllung der Wünsche ist.
    • die Umsetzung realistischer Wünsche planen (z. B. Ansparen von Geld, Verhandeln).
    • diese mit oder ohne Hilfe umsetzen (z. B. sich etwas zu essen holen, sich etwas kaufen).
    • Bedürfnisse aufschieben, abwarten oder Signalwörter wie „später“ verstehen.
    • mit dauerhaft unerfüllbaren Wünschen (z. B. Führerschein) angemessen umgehen, Gründe hierfür reflektieren und für Alternativen offen sind.
    • Beeinflussungen von außen (z. B. Werbung, Peergroup) auf eigene Wünsche reflektieren.

GeU 1.4 Persönliche Merkmale

Individuelle kompetenzorientierte Lernaktivitäten

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • bringen den eigenen Namen mit sich selbst in Verbindung, indem sie
    • in Begrüßungsritualen erfahren, dass sie mit einem eigenen Namen angesprochen werden.
    • bei dessen Nennung eine mimische Reaktion zeigen (z. B. Lächeln, Wimpernschlagen) oder auf sich deuten.
    • diesen mit Hilfsmitteln der Unterstützten Kommunikation oder verbal nennen.
    • diesen beim Sprechen über sich selbst mit „ich“ ersetzen.
    • diesen im Schriftbild (z. B. gedruckt, selbst geschrieben, als persönliche Unterschrift) erkennen.
  • nehmen ihr Aussehen wahr, indem sie
    • sich im Spiegel oder auf Fotos betrachten.
    • die Farbgebung ihrer Augen, der Haare oder der Haut sehen.
    • äußerlich sichtbare Beeinträchtigungen erkennen und diese ggf. beschreiben.
  • nehmen ihr Geschlecht wahr, indem sie
    • Merkmale des eigenen Geschlechts (z. B. typische Namen für Mädchen oder Jungen, unterschiedliches Aussehen, unterschiedliche Geschlechtsmerkmale) erkennen.
    • das eigene Geschlecht einer Jungen- bzw. Mädchengruppe zuordnen.
    • Begriffe (z. B. „Mädchen“, „Junge“, „Frau“, „Mann“) und Symbole (z. B. Toilettenzeichen) zur Bezeichnung des Geschlechts unterscheiden und um deren Bedeutung wissen.
  • unterscheiden den eigenen Besitz von dem anderer, indem sie
    • persönliche Gegenstände (z. B. Kuscheltier, Sammelbilder, Fußballhefte, CDs) mitbringen und diese herzeigen.
    • persönliche Gegenstände (z. B. Kuscheltier, spezielle Trinkflasche) regelmäßig benutzen.
    • eigene Dinge mit einem Foto, einem persönlichen Symbol oder dem eigenen Namen kennzeichnen und sie daran wiedererkennen.
    • persönliche Dinge (z. B. den Sitzplatz, das Mäppchen oder den Fußball) mit dem besitzanzeigenden Wort „mein“ benennen.
  • nehmen ihr Lebensalter wahr, indem sie
    • die Nennung ihres Lebensalters mit ihrer Person in Verbindung bringen.
    • für jedes Lebensjahr um einen Lebenskreis am Boden bewegt werden oder herumlaufen.
    • das eigene Alter mit den Fingern oder durch Verwendung des entsprechenden Zahlworts anzeigen.
    • das Lebensalter verschiedener Personen vergleichen und es mit Begriffen wie „älter – jünger“ oder „gleich alt“ in Relation zum eigenen Alter setzen.
    • realisieren, dass sie an einem bestimmten Tag geboren wurden und dieser Tag einmal im Jahr als Geburtstagsfest gefeiert wird.
    • ihren Geburtstag in einem Geburtstagskalender vermerken.
    • die Jahreszeit, in der ihr Geburtsmonat liegt, benennen.
  • erleben ihre Nationalität, indem sie
    • die Besonderheiten ihres Herkunftslands in Bezug auf Speisen, Getränke, Kleidung und Musik erleben und mit denen des Landes, in dem sie jetzt leben, vergleichen.
    • die Namen ihres Herkunftslandes und des Landes, in dem sie jetzt leben, hören und diese wiederholen.
    • ihr Herkunftsland und das Land, in dem sie jetzt leben, auf einer Karte suchen.
    • die Nationalität, die in ihrem Ausweisdokument verzeichnet ist, nennen.
  • geben ihre Personalien an, indem sie
    • mithilfe eines Ich-Buchs oder elektronischen Sprachausgabegeräts ihren Namen nennen und sich vorstellen.
    • ihren Vornamen und Nachnamen nennen oder diesen schreiben.
    • weitere Angaben zu ihrer Person (z. B. Geburtsdatum, Geburtsort, Adresse) nennen.
    • sich mit einem Schülerausweis, einem Personalausweis, einem Reisepass, einem Busausweis oder einem Behindertenausweis ausweisen.
  • erleben, dass jeder Mensch einmalig ist, indem sie
    • persönlich angesprochen werden und sich als angesprochen wahrnehmen.
    • eigene äußere Merkmale (z. B. Aussehen, Stimme, Geruch) mit denen anderer Menschen vergleichen.
    • eigene Interessen, Vorlieben und Abneigungen mit denen anderer vergleichen.
    • eigene Werke wie Zeichnungen, Gemälde oder Texte z. B. in der Klasse präsentieren.

GeU 1.5 Die eigene Biografie

Individuelle kompetenzorientierte Lernaktivitäten

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • nehmen die Geburt als Beginn der eigenen Biografie wahr, indem sie
    • Erzählungen über die eigene Geburt z. B. von den Eltern hören.
    • frühe Fotos von sich anschauen.
    • Geburtstage altersentsprechend mit Gästen, Geschenken, Getränken und Speisen, Liedern und Kerzen feiern.
  • nehmen wahr, dass sie älter werden und sich körperlich und geistig verändern, indem sie
    • das Wachstum des Körpers anhand von Markierungen an einer Messlatte, zu klein gewordener Kleidungsstücke oder Fotos erkennen.
    • sich eigener Entwicklungs- und Lernfortschritte bewusst werden (z. B. zuerst krabbeln – dann laufen, zuerst Dreirad fahren – dann Fahrrad fahren).
    • offen sind für altersgemäße Angebote (z. B. Musik).
    • die Entwicklung vom Kind zum Jugendlichen anhand veränderter Freizeitinteressen erleben (z. B. Musikhören, Umgang mit Freundinnen und Freunden).
    • sich an Lebensabschnitte mithilfe konkreter Gegenstände (z. B. Babyflasche, Kindergartentasche, Schultüte, Schultasche) oder mithilfe von Fotos und Videoaufnahmen erinnern.
    • Orte (z. B. Kindergarten, Frühförderstätte) und Personen (z. B. Therapeuten) aufsuchen, die in der Vergangenheit wichtig waren.
    • eine persönliche Altersleiste erstellen und markante Alterszahlen mit bestimmten Lebensabschnitten verbinden.
    • Begriffe wie „Baby“, „Kind“, „Jugendlicher“, „Erwachsene“ oder „Erwachsener“ oder „Seniorin“ oder „Senior“ zur Beschreibung verschiedener Lebensalter verwenden.
  • nehmen die Endlichkeit des Lebens wahr, indem sie
    • der Endlichkeit des Lebens beim Tod von Menschen oder Tieren begegnen.
    • erkennen, dass manche Menschen einen kurzen und andere einen langen Lebenslauf hatten.
    • ggf. den fortschreitenden Verlust von eigenen Kompetenzen wahrnehmen.
    • ggf. bei fortschreitender Erkrankung dem eigenen Lebensende gegenüberstehen.
    • über Vorstellungen und Ängste im Zusammenhang mit dem Thema Sterben und Tod sprechen.
  • nehmen ihre eigene Lebensgeschichte wahr, indem sie
    • sich an Vorgänge und Episoden des eigenen Lebens erinnern (z. B. Gesichter, Stimmen, Namen vertrauter Personen).
    • sich an Erlebnisse aus unbeschwerten und schwierigen Lebensabschnitten erinnern.
    • die eigene Lebensgeschichte mit der Lebensgeschichte anderer vergleichen (z. B. Verwandter, Vorbilder, bekannter Persönlichkeiten).
    • sich eigener Fantasien und Wünsche für ihr weiteres Leben bewusstwerden.

GeU 1.6 Selbstwertgefühl und Selbstbestimmung

Individuelle kompetenzorientierte Lernaktivitäten

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • erleben Wertschätzung durch andere, indem sie
    • die Sicherung elementarer Bedürfnisse erfahren (z. B. gesundes Essen, regelmäßige und achtsame Pflege).
    • freundliche Ansprache, positive sprachliche Rückmeldungen oder z. B. Geschenke zum Geburtstag erleben.
    • erleben, dass sich andere auch über kleine Entwicklungs- und Lernfortschritte von ihnen freuen und sie dafür gelobt werden.
    • die Anerkennung eigener Werke erleben (z. B. Würdigung eines selbst gemalten Bildes, sicheres Verwahren eines begonnenen Spiels oder Puzzles).
    • die Achtung der Privatsphäre erleben (z. B. ausreichend großen Abstand in Gesprächssituationen, ruhige Rückzugsorte, private Schublade, Beachtung der Intimsphäre bei der Förderpflege).
  • erleben sich als selbstwirksam, indem sie
    • z. B. mit dem Fuß ein Mobile anstoßen und sehen, wie es dann schaukelt.
    • mithilfe eines elektronischen Druckknopfes aus dem Bereich der Unterstützten Kommunikation Gegenstände oder Geräte in Bewegung setzen.
    • Veränderungen selbständig herbeiführen und erkennen, dass die Veränderung durch eigene Aktivität zustande gekommen ist (z. B. Druck auf den Lichtschalter – Leuchten des Lichts).
    • eigene Werke präsentieren (z. B. Zeigen von Werken aus dem Kunstunterricht im Rahmen des Morgenkreises).
  • erleben Selbstbestimmung und setzen sie in ihrem Leben um, indem sie
    • Möglichkeiten für Mitbestimmung und Entscheidung nutzen (z. B. Zustimmung, Ablehnung, nonverbaler oder verbaler Ausdruck der eigenen Meinung).
    • die Initiative im Rahmen basaler Kommunikation ergreifen (z. B. mit einer Bewegung einsetzten, die dann vom Gegenüber gespiegelt wird).
    • in allgemeinen Kommunikationssituationen durch Drücken eines Sprachausgabegeräts das Gespräch von sich aus eröffnen.
    • bei Handlungen (z. B. Picture Exchange Communication System PECS) ein Bild- oder Wortkärtchen überreichen.
    • nonverbal oder verbal den Wunsch äußern, Handlungen ohne Hilfe ausführen zu wollen (z. B. selbst essen, selbst einkaufen).
    • sich gegen unangemessene Fremdbestimmung nonverbal oder verbal mithilfe eines [lang]Talkers[/lang] oder mit angemessenen Worten wehren.
  • erleben sich als selbstbewusste Personen, indem sie
    • sich die Lösung von Problemstellungen (z. B. Anziehen der Hausschuhe, Lösung der Rechenaufgaben, Erledigung einer Hausaufgabe) zutrauen und sich bei Schwierigkeiten nicht entmutigen lassen.
    • eigene Arbeiten bewerten und Fehler z. B. durch Vergleich mit Musterlösungen selbst herausfinden.
    • vor einer Gruppe selbstsicher auftreten, sich bei einem Singspiel in die Mitte stellen, auf einer Bühne etwas vorspielen oder eine kleine Rede halten.
  • erleben ihre Leistungsfähigkeit und schätzen sie zunehmend realistisch ein, indem sie
    • sich über erbrachte Leistungen z. B. beim Lösen von Problemstellungen oder beim Sport freuen und Fortschritte erkennen.
    • durch erbrachte Leistungen eine Selbstbestätigung empfinden und auf sich stolz sind.
    • Beeinträchtigungen und Grenzen ihrer Leistungsfähigkeit erkennen.
    • sich eines Assistenzbedarfs bei Alltagshandlungen (z. B. Unterstützung beim Bezahlen an der Kasse) bewusstwerden und Assistenzen selbstbewusst einfordern.
    • eigene Stärken und eigene Schwächen beschreiben.
    • ihre Leistungen realistisch beschreiben und mit denen anderer vergleichen.
    • die eigenen Möglichkeiten angemessen einschätzen und daraus positive Perspektiven entwickeln (z. B. „Ich kann arbeiten, aber ich werde keine Ärztin oder kein Arzt werden.“).
    • sich vor unberechtigten Erwartungen und Forderungen anderer schützen und z. B. möglichen Gruppendruck reflektieren oder Überredungsversuche abwehren.
    • sich vor verletzenden und abwertenden Äußerungen anderer schützen und z. B. diese zurückweisen, sie korrigieren oder mit einer Vertrauensperson darüber sprechen.

GeU 1.7 Lebenshaltungen

Individuelle kompetenzorientierte Lernaktivitäten

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • nehmen eine positive Grundhaltung gegenüber sich selbst ein, indem sie
    • sich vor gefährlichen Situationen schützen (z. B. heiße Herdplatte, unangenehme Person).
    • sich selbst gut behandeln.
    • für sich selbst verantwortungsbewusst sorgen (z. B. Ernährung, Körperpflege).
    • sich Zeit zum Nachdenken und Entscheiden lassen (z. B. Vertrauenspersonen um Rat fragen).
    • positive und negative Seiten des eigenen Lebens wahrnehmen und bei Bedarf (z. B. mit Unterstützung) positive Alternativen zu aktuellen Lebenssituationen finden.
    • optimistische Perspektiven für ihr zukünftiges Leben entwickeln.
  • nehmen eine bewusste Haltung gegenüber ihren Mitmenschen ein, indem sie
    • die Anwesenheit anderer (auch unbekannter) Menschen aushalten.
    • Schmerz anderer oder eine ungerechte Behandlung gegenüber anderen nachempfinden und anderen Trost spenden oder jemanden gegen Übergriffe verteidigen.
    • wahrnehmen, dass eine körperliche Verletzung (z. B. Beißen) nicht als Willensäußerung geduldet wird.
    • die körperliche und psychische Unversehrtheit anderer achten, niemanden verbal beschimpfen, körperlich bedrohen oder angreifen.
    • sich der Konsequenzen von Fehlverhalten gegenüber anderen bewusst sind (z. B. Sanktionen), diese akzeptieren, Fehler eingestehen, sich entschuldigen und versuchen, ihr Fehlverhalten wieder gutzumachen.
    • Gewalt in der Sprache, in den Medien, im Verhalten von Mann und Frau, in der Familie und unter Gleichaltrigen erkennen und sich davor schützen (z. B. Beenden des Medienkonsums, Distanzieren von aggressiven Äußerungen Gleichaltriger).
    • Kategorien wie „gut – böse“ oder „gerecht – ungerecht“ anwenden.
    • das Handeln unterschiedlicher Personen (z. B. Mitschülerinnen und Mitschüler, Autoritätspersonen, Märchen- und Filmfiguren, Persönlichkeiten der Zeitgeschichte) bewerten und beurteilen.
  • nehmen eine bewusste Haltung gegenüber den Dingen ein, indem sie
    • sich von Gegenständen und Situationen anrühren lassen und diese schätzen (z. B. eine liebevoll gestaltete Geburtstagskarte, ein festlich gedeckter Tisch).
    • mit eigenen Gegenständen und denen anderer (z. B. Schule) achtsam umgehen, diese nicht beschädigen bzw. Schaden wiedergutmachen.
    • auf Ordnung achten und Spielsachen und Arbeitsmaterialien z. B. in Behälter und Regale zurücklegen.
    • auf Sauberkeit achten, z. B. Tische abwischen oder schmutzige Schuhe ausziehen.
    • sich bei der Arbeit anstrengen und Ausdauer, Sorgfalt und Fleiß entwickeln.

GeU 1.8 Beziehungsaufnahme

Individuelle kompetenzorientierte Lernaktivitäten

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • zeigen Interesse für das Gesicht eines Gegenübers, indem sie
    • mit Unterstützung oder selbständig eine Haltung einnehmen, die ihnen ermöglicht andere anzusehen oder den Kopf zu bewegen.
    • durch spezielle Reize auf das Gesicht des Gegenübers aufmerksam werden (z. B. Aufsetzen eines Huts, Beleuchten mit Licht, Absetzen eines akustischen Reizes in der Nähe des Gesichts).
    • ihre Augen oder Hände in Richtung des Gegenübers richten.
    • die Augen, die Nase oder den Mund des Gegenübers beobachten oder mit den Händen ertasten.
    • die Mimik des Gegenübers beobachten und nachahmen.
    • verschiedene Gesichter taktil oder optisch voneinander unterscheiden.
  • halten angemessen Augenkontakt, indem sie
    • den Kopf in Richtung der Augen des Gegenübers drehen.
    • die Augen des Gegenübers für eine bestimmte Zeitdauer fixieren.
    • Augenbewegungen des Gegenübers wahrnehmen (z. B. Lächeln mit den Augen, Zwinkern, Richtungswechsel der Pupillen).
    • verschiedene Reaktionen auf den Augenkontakt zeigen (z. B. Lächeln, Lautieren, Erhöhung des Muskeltonus).
    • den Augenkontakt entsprechend ihrem Bedürfnis wieder beenden.
  • nehmen über Berührungen Kontakt zu anderen auf, indem sie
    • eine entspannte Haltung in der Nähe eines Gegenübers einnehmen.
    • Berührungen durch die andere Person zulassen.
    • spüren, wie das Gegenüber die eigene Atembewegung wahrnimmt und übernimmt.
    • selbst Berührungen ausführen.
  • stehen durch die gemeinsame Ausrichtung der Aufmerksamkeit mit einem Gegenüber in Kontakt, indem sie
    • den Körper, den Kopf und den Blick in Richtung einer Sache bewegen.
    • mit den Augen, dem Arm oder dem Finger auf einen Gegenstand zeigen.
    • anzeigen, dass sie einen Gegenstand im Raum haben wollen.
    • erleben, dass das Gegenüber der Blickrichtung oder dem Zeigen auf den Gegenstand folgt und auf diesen Impuls reagiert (z. B. „Ah, du möchtest den Ball haben.“).
    • auf Impulse, wie z. B. „Schau, eine Kugel“, reagieren und den Blick auf den gezeigten Gegenstand richten.
  • treten in einen nonverbalen oder verbalen Austausch mit anderen, indem sie
    • Laute und Bewegungen abwechselnd austauschen.
    • erfahren, dass jemand auf die eigenen Handlungsabsichten und Gefühle reagiert.
    • Bedeutsames aus dem eigenen Leben, z. B. mithilfe von Bezugsgegenständen, Ich-Büchern, Sprachausgabegeräten oder Worten, mitteilen.
    • wahrnehmen, dass ihnen zugehört wird und z. B. Nachfragen gestellt werden.
    • sich auf die Erzählungen anderer einlassen, zuhören und Fragen stellen.

GeU 1.9 Einfühlungsvermögen

Individuelle kompetenzorientierte Lernaktivitäten

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • fühlen sich mit anderen emotional verbunden, indem sie
    • in bestimmten Situationen ähnlich empfinden wie andere und so Gefühle mit anderen teilen (z. B. Freude bei einem Fest, Traurigkeit bei einer Spielniederlage).
    • miteinander über verschiedene Anlässe lachen.
  • nehmen die Gefühle ihres Gegenübers wahr und zeigen Einfühlungsvermögen, indem sie
    • Fotos oder Zeichnungen von verschiedenen Körperhaltungen und Gesichtsausdrücken bestimmten Gefühlen zuordnen.
    • über die Körperhaltung, Mimik oder Stimme des Gegenübers auf dessen Gefühle schließen.
    • sich mit den Gefühlen anderer (z. B. in Filmen, in Büchern oder auf Fotos) identifizieren.
    • selbst erlebt haben, dass Mitgefühl wohltuend ist.
    • auf die Gefühle anderer angemessen, z. B. mit Zuhören, Trösten, Helfen, Freuen, reagieren.
  • übernehmen die Perspektive eines Gegenübers, indem sie
    • Interessen und Bedürfnisse anderer Personen (z. B. geeignetes Geschenk zum Geburtstag) wahrnehmen.
    • die Absichten und Motive anderer erkennen (z. B. abbiegender Autofahrer).
    • unterschiedliche Interessen und Bedürfnisse beim Zusammenleben berücksichtigen und Kompromisse finden.

GeU 1.10 Soziales Handeln

Individuelle kompetenzorientierte Lernaktivitäten

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • erleben Gemeinschaft mit anderen, indem sie
    • Gefühle zu bestimmten Anlässen mit anderen teilen (z. B. Freude bei einem Fest, Traurigkeit beim Tod eines Mitmenschen).
    • sich von anderen mit ihrem Namen angesprochen fühlen oder andere mit ihrem Namen ansprechen.
    • mit anderen kommunizieren.
    • Zeit gemeinsam gestalten (z. B. Singen, Arbeiten, Spielen).
  • handeln partnerbezogen, indem sie
    • die Anwesenheit und Nähe einer anderen Person zulassen (z. B. Liegen nebeneinander, Beobachten, Entspannen).
    • mit Unterstützung eines Partners aktiv werden (z. B. Handführung, Fortbewegen im Rollstuhl).
    • Gegenstände an einen Partner ab- oder weitergeben und warten, bis sie diesen wieder erhalten (z. B. soziales Wechselspiel „Erst ich, dann du“).
    • Alltagshandlungen zu zweit bewältigen (z. B. gemeinsames Abwaschen) oder Freizeit zu zweit gestalten (z. B. Spielen eines Brettspiels).
    • zu zweit lernen (z. B. gemeinsames Betrachten eines Buchs).
  • kooperieren in einer Gruppe, indem sie
    • eine Aufgabe arbeitsteilig lösen (z. B. Vorbereitung eines Referats).
    • beurteilen, wie sie sich mit den eigenen Stärken, Schwächen und Vorlieben in eine Gruppe einbringen können.
    • bei der Verteilung von Aufgaben Kompromissbereitschaft zeigen.
    • ihre Aufgabe bis zur Erledigung der Aufgabe verantwortungsvoll ausüben.
    • die Vor- und Nachteile von Zusammenarbeit (z. B. Zeitersparnis, alternative Lösungen, Spaß, Konkurrenz, Neid) reflektieren.
  • gehen verantwortungsvoll mit Hilfestellungen bei sich selbst und andern um, indem sie
    • einen persönlichen Hilfebedarf feststellen, andere nach einer Unterstützung fragen und beschreiben, welcher Art diese sein soll.
    • Hilfe von anderen annehmen oder sie ablehnen, nachdem sie beurteilt haben, ob sie diese benötigen oder annehmen wollen.
    • Situationen erkennen, in denen jemand Hilfe benötigt.
    • anderen Hilfe anbieten, wobei sie zuerst fragen, ob das Gegenüber die Hilfe wünscht, und sie dessen Entscheidung abwarten.
    • anderen in angemessener und nicht übergriffiger Weise helfen.
  • halten gängige sprachliche Umgangsformen ein, indem sie
    • verschiedene Grußformen situationsangemessen verwenden, das Gegenüber dabei anschauen und ihm ggf. die Hand reichen.
    • die Anredeformen „Sie“ und „du“ unterscheiden und situationsgerecht anwenden.
    • Fremde angemessen ansprechen, wobei sie einen ausreichenden körperlichen Abstand einhalten und z. B. die Höflichkeitsform „Entschuldigen Sie bitte …“ verwenden.
    • verbale Höflichkeitsformen (z. B. „bitte“, „danke“, „Entschuldigung“) situationsgerecht verwenden.
    • in angemessener Lautstärke und mit einer wertschätzenden Wortwahl sprechen.
  • halten allgemeine Regeln für das Zusammenleben in einer Gemeinschaft ein, indem sie
    • angemessen auf Ja und Nein als Signale für Gebot und Verbot reagieren.
    • die Notwendigkeit von Spielregeln beim Brettspiel, Rollenspiel oder Sportspiel erkennen und bereit sind, diese einzuhalten.
    • Verabredungen einhalten, da sie um die Bedeutsamkeit von verbindlichen Aussagen und Haltungen wissen.
    • die Notwendigkeit von allgemeingültigen Regeln (z. B. Gesprächsregeln, Ausleihordnung der Bücherei) für das Zusammenleben erkennen und bereit sind, diese einzuhalten.
    • sich der Folgen von Regelübertritten (z. B. Elternbenachrichtigung, Privilegienentzug) bewusst sind und Bereitschaft zeigen, Regeln anzunehmen.
    • eigene Vereinbarungen (z. B. Klassenregeln) diskutieren, sich auf gemeinsame Regelungen einigen und diese schriftliche fixieren.
  • übernehmen Verantwortung in einer Gemeinschaft, indem sie
    • die Notwendigkeit hierfür erkennen (z. B. Tafel ohne Tafeldienst nicht nutzbar, Blumen ohne Blumendienst vertrocknen, Brände ohne Feuerwehr nicht löschbar).
    • eine übernommene Aufgabe langfristig übernehmen und sie konsequent, zuverlässig und ordentlich ausführen, z. B. in der Klasse im Rahmen des Ämterplans Verantwortung übernehmen.
    • in der Schule z. B. als Tutorin oder Tutor oder in der Schülermitverantwortung mitwirken.
  • gehen mit Konflikten in einer Gemeinschaft angemessen um, indem sie
    • Missstimmungen (z. B. Neid) oder Konflikte (z. B. Streit auf dem Pausenhof) wahrnehmen und diese beschreiben.
    • bereit sind, sich an der Lösung eigener Konflikte zu beteiligen.
    • bereit sind, sich mit der Sichtweise der anderen Konfliktpartei auseinanderzusetzen und deren Äußerungen zum Konflikt anzuhören.
    • sich in fremde Konflikte bei Bedarf vorsichtig einmischen oder Hilfe holen.
    • Regeln der Konfliktbewältigung beachten (z. B. Vermeidung verbaler oder körperlicher Aggression).
    • eine Lösung für den Konflikt finden (z. B. Entschuldigung, Verzeihung, Wiedergutmachung, Kompromissfindung).
    • gemeinsam Ideen zur Vermeidung von Konflikten erarbeiten (z. B. Regeln, Streitschlichter, Klassenrat).

GeU 1.11 Soziale Rollen

Individuelle kompetenzorientierte Lernaktivitäten

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • erleben sich in der Rolle als Schülerin oder Schüler, indem sie
    • die Begriffe „Schülerin“ bzw. „Schüler“ verwenden oder den Namen ihrer Lehrkräfte, ihrer Klasse und Schule nennen.
    • sich im Schulalltag orientieren (z. B. Stundenplan) und für Schülerinnen und Schüler typische Aufgaben übernehmen (z. B. Erledigung von Hausaufgaben).
    • schulische Rituale kennen und akzeptieren (z. B. Wortmeldung, Erhalt von Bewertungen und Zeugnissen).
    • das Schulleben mitgestalten (z. B. Teilnahme an der Tanzgruppe, Vorbereitung einer Feier, Wählen eines Schülersprechers).
    • die Rolle der Schülerin bzw. des Schülers mit ihrer Biografie verknüpfen, sich an vergangene Schuljahre erinnern (z. B. mit dem Foto des ersten Schultags) und antizipieren, wann ihre Schulzeit voraussichtlich enden wird.
    • die Rolle der Schülerin oder des Schülers z. B. auf Wettkämpfen oder bei Besuchen öffentlicher Einrichtungen außerhalb der Schule vertreten.
  • erleben sich in der Rolle als Jugendliche oder Jugendlicher, indem sie
    • von anderen als Jugendliche adressiert werden (z. B. werden sie von Jüngeren um Hilfe gebeten oder von Erwachsenen mit Aufgaben betraut).
    • Merkmale einer Jugendkultur, wie z. B. jugendtypische Sprachformen, Begrüßungszeremonien oder Moden, wahrnehmen.
    • mit Gleichaltrigen Zeit verbringen, sich über typische Jugendthemen unterhalten und einen altersangemessenen Musik- oder Kleidergeschmack entwickeln.
    • die Rolle der Jugendlichen oder des Jugendlichen angemessen innerhalb und außerhalb der Schule vertreten.
    • bei Aufgabenstellungen erhöhte Anforderungen z. B. an das Durchhaltevermögen oder die Präzision der Arbeit erleben.
    • sich über verschiedene Berufe informieren und sich Gedanken zur eigenen Berufswahl machen.
    • sich über Rechte und Pflichten von Jugendlichen im Jugendschutzgesetz und über jugendspezifische Gefährdungen (z. B. übermäßiger Alkoholkonsum) informieren.
  • erleben sich in der Rolle als Mensch mit Behinderung, indem sie
    • sich über Formen körperlicher, geistiger und seelischer Beeinträchtigungen informieren und beschreiben, wie diese das Leben von Menschen erschweren können.
    • überlegen, ob sie in ihrem Leben Beeinträchtigungen erfahren, und diese in einem geschützten Rahmen beschreiben.
    • die Begriffe „Förderbedarf“, „Beeinträchtigung“ oder „Behinderung“ für sich einordnen und entscheiden, inwiefern sie diese für sich in Anspruch nehmen.
    • erkennen, dass sie möglicherweise von Einrichtungen durch Begriffe wie „Förderbedarf“ oder „Behinderung“ kategorisiert werden, und damit verbundene Nachteilsausgleiche realisieren (z. B. kostenfreie Zugfahrten mit einem Schwerbehindertenausweis).
    • eigene Stärken und Schwächen wahrnehmen und diese nach außen kommunizieren (z. B. Ausstellung von Bildern, Fragen nach Hilfestellungen).
    • sich zu demütigenden Erlebnissen austauschen, die sie möglicherweise aufgrund einer Beeinträchtigung erlebt habe, und Strategien im Umgang mit solchen Situationen suchen.
    • selbstbewusst auf demütigende Gesten oder Äußerungen reagieren, unnötige Hilfestellungen abweisen oder Forderungen nach einem altersgemäßen und respektvollen Umgang formulieren.
    • sich über Verbände und Gruppen, die die Rechte von Menschen mit Behinderungen vertreten, informieren und dort aktiv werden.
  • versetzen sich in die Rolle einer Außenseiterin bzw. eines Außenseiters, indem sie
    • sich darüber informieren, wie Menschen zu Außenseitern werden können (z. B. Diskriminierung aufgrund einer fremder Sprache, einer anderen Hautfarbe oder durch ungewohntes Verhalten).
    • reflektieren, ob sie sich als Außenseiterin oder Außenseiter erleben, ihre Gefühle in Bezug auf eine solche Rolle beschreiben und überlegen, wie sie diese Rolle möglicherweise verändern können.
    • sich tolerant gegenüber Menschen mit außergewöhnlichen Eigenschaften verhalten und sie nicht zu Außenseitern machen.

GeU 1.12 Soziale Kontakte

Individuelle kompetenzorientierte Lernaktivitäten

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • bahnen soziale Kontakte an, indem sie
    • die Gegenwart unbekannter Personen ertragen.
    • bereit sind, unbekannte Menschen kennenzulernen (z. B. neue Mitschülerinnen oder Mitschüler, neue Lehrkräfte oder Jugendliche außerhalb der Schule).
    • sich höflich und angemessen distanziert verhalten, wenn sie unbekannten Personen erstmalig begegnen.
    • bei der Kontaktaufnahme allgemeine Verhaltensformen berücksichtigen (z. B. freundliche Begrüßung, höfliche Ansprache, persönliche Vorstellung, Fragen zur Person des Gegenübers).
  • unterscheiden Fremde, Bekannte und Freunde, indem sie
    • bekannte Personen an Begrüßungsritualen oder persönlichen Merkmalen erkennen (z. B. Stimme, Parfum).
    • Personen nach der Intensität der sozialen Kontakte kategorisieren und ihnen die Begriffe „Fremde“, „Fremder“, „Bekannte“, „Bekannter“, „Freundin“ oder „Freund“ zuordnen.
    • ihr Verhalten an die Intensität der Bekanntschaft anpassen (z. B. Anreden von Erwachsenen mit „Sie“, Unterhaken bei der Freundin).
  • bauen Freundschaften auf und pflegen sie, indem sie
    • Sympathie oder Antipathie gegenüber anderen empfinden, diese unterscheiden und sich entsprechend der empfundenen Gefühle verhalten.
    • ihnen entgegengebrachte Sympathie und Antipathie wahrnehmen, damit angemessen umgehen und z. B. die Intensität der sozialen Kontakte verstärken oder reduzieren.
    • Sympathie zum Ausdruck bringen, z. B. jemanden als Sitznachbarn wählen, sich zur Begrüßung auf jugendspezifische Weise umarmen oder mit Freunden Sorgen teilen.
    • soziale Kontakte zu Freundinnen und Freunden auch außerhalb der Schule pflegen, z. B. in der Tagesstätte gemeinsame Angebote wahrnehmen oder sich zu Hause in Absprache mit den Erziehungsberechtigten verabreden.
    • Verantwortung innerhalb einer Freundschaft übernehmen, z. B. Verständnis für die Stimmungslagen des anderen zeigen und für den anderen da sind.
    • Konflikte in einer Freundschaft erkennen und lösen (z. B. Ansprechen, gegenseitiger Austausch, alternative Verhaltensweisen) oder die Freundschaft ggf. beenden.
    • Gründe für das Ende einer Freundschaft reflektieren und Strategien nutzen, um den Verlust der Freundschaft zu bewältigen (z. B. bewusst Abschiednehmen, Sprechen über Situation, Suchen neuer Freunde).
    • Merkmale und Verläufe einer Freundschaft erkennen (z. B. Sympathie, Zusammenhalt, gemeinsame Interessen, gemeinsame Unternehmungen, Kontinuität, Auseinanderleben, einseitige Beendigung der Freundschaft).
    • sich mit Gleichaltrigen über Freundschaften unterhalten.

GeU 2.1 Ernährung

Individuelle kompetenzorientierte Lernaktivitäten

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • stellen sich auf Essensituationen ein, indem sie
    • Essenssituation aufgrund der Räumlichkeiten (z. B. des Speiseraums), der Sitzordnung, der Geräuschkulisse oder der Gerüche wiedererkennen.
    • sich zum Essensplatz (z. B. Gruppentisch) begeben oder äußern, dass sie dorthin gebracht werden möchten.
    • eine für sie angenehme Position (z. B. auf einem Spezialstuhl) zum Essen einnehmen.
    • das Empfinden von Hunger und Durst nonverbal oder verbal anzeigen.
  • nehmen Nahrung zu sich, indem sie
    • bereit sind, sich individuell vorbereitete Nahrung (z. B. passiert, zerkleinert, in Stücke geschnitten) geben zu lassen, und die Zuwendung der Essen gebenden Person spüren.
    • den Einsatz medizinisch-technischer Hilfsmittel (z. B. Magen- oder Nasensonde) und deren Lagekontrolle zulassen und nach dem Sondieren die Mundpflege annehmen.
    • geführte Handbewegungen vom Teller zum Mund unterstützen oder Nahrungsmittel vom Teller greifen und diese selbständig zum Mund führen und dabei die Hand-Mund-Koordination automatisieren.
    • Speisen festhalten und davon abbeißen.
    • individuell angepasstes Essbesteck oder Löffel und Gabel sachgerecht verwenden.
    • mit Besteck ein Brot vorbereiten, wobei sie z. B. mit dem Messer einen Brotaufstrich nehmen und den Aufstrich auf das Brot verteilen.
    • Speisen mit Messer und Gabel sachgerecht essen.
  • nehmen Getränke zu sich, indem sie
    • Flüssigkeit tröpfchenweise, z. B. vom Watteträger, mithilfe einer Pipette, einer Spritze oder einem Löffel, aufnehmen.
    • Flüssigkeiten z. B. mithilfe einer Trinkflasche mit Sauger bzw. eines Trinkhalmes einsaugen.
    • Flüssigkeiten durch Ansetzen eines Gefäßes (z. B. Schnabeltasse, Becher, Glas) aufnehmen.
    • Flüssigkeiten (z. B. verdickte Flüssigkeit oder Flüssigkeit in kleinen Mengen) ohne Verschlucken zu sich nehmen.
    • selbständig aus angepassten oder gebräuchlichen Gefäßen trinken, wobei sie das Festhalten des Trinkgefäßes mit beiden oder einer Hand, das Neigen des Gefäßes und die Schluckbewegungen koordinieren.
    • aus unterschiedlichen Gefäßen, wie Flaschen, Dosen oder Tetrapacks, mit und ohne Trinkhalm trinken.
    • Flaschen mit einem Schraubverschluss öffnen und Flüssigkeiten aus der Flasche in ein Glas eingießen.
  • nehmen Essen und Trinken als soziales Geschehen wahr und schätzen es wert, indem sie
    • erleben, wie Vorbereitungen für die gemeinsame Essenssituation getroffen werden (z. B. Tischdecken, Anlegen eines Kleidungsschutzes).
    • vor dem Essen gemeinsam den Tisch decken, ggf. eine passende Tischdekoration auswählen und den Tisch nach dem Essen wieder gemeinsam abräumen und wischen.
    • Tischsitten und Essmanieren entsprechend ihrer individuellen Möglichkeiten beachten (z. B. Sitzhaltung, Geräuschpegel, Unterhaltung, Kauvorgang, Essenstempo, Portionierung der Speisen).
    • besondere Ereignisse mit einem gemeinsamen Essen feiern (z. B. Geburtstagsfeier, Sommerfest, Abschlussfeier).
    • Essenssituationen in gastronomischen Einrichtungen (z. B. Restaurant, Eisdiele, Stehimbiss) oder bei einem Picknick erleben.
    • sich in gastronomischen Einrichtungen situationsgerecht verhalten (z. B. Betrachten oder Lesen einer Speisekarte, Auswählen eines Gerichts, höfliche Bestellung, Bezahlvorgang).
    • sich zu einem gemeinsamen Essen mit der Familie oder Freundinnen und Freunden verabreden.
Alltagskompetenzen Alltagskompetenzen

GeU 2.2 Körperpflege und Hygiene

Individuelle kompetenzorientierte Lernaktivitäten

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • verfolgen Pflegesituationen aufmerksam und begleiten sie aktiv, indem sie
    • den für die Pflegehandlungen notwendigen Körperkontakt akzeptieren.
    • Pflege als eine kommunikative Situation erleben, die Stimme und Zuwendung der pflegenden Person wahrnehmen und darauf reagieren.
    • Pflegesituationen durch Geräusche, Bewegungen, spezielle Lagerungen oder Tastempfindungen bewusst erleben.
    • den Weg zum Pflegeraum (z. B. auf dem Arm getragen, im Rollstuhl gefahren) nachvollziehen oder ihn selbst bewältigen.
    • diese an typischen Ritualen wiedererkennen und sich vorausschauend auf die Pflegesituation einstellen.
    • Körperteile eigenaktiv bewegen und das Einnehmen von individuellen Lagerungen unterstützen.
    • auf eine sichere Lagerung während der Pflegehandlungen vertrauen (z. B. durch abwaschbare Kissen und Haltesäcke, einen Badewannensitz oder einen Duschstuhl).
    • die zu pflegenden Körperteile spüren und die pflegenden Hände, einen Waschlappen oder Kleidungsstücke auf der Haut unterscheiden.
    • das Entfernen einer schmutzigen Windel oder das Wechseln eines Kleidungsstückes zulassen.
    • die Säuberung unterstützen, wobei sie z. B. im Liegen auf die Seite rollen, das Gesäß anheben und die Beine anwinkeln.
    • Hygienemaßnahmen während der Menstruation zulassen.
  • waschen und pflegen ihre Hände, indem sie
    • mitverfolgen, wie ihre Hände gewaschen werden (z. B. das Befeuchten, das Einseifen, das Abwaschen, das Abtrocknen) und dies zulassen.
    • diese selbst waschen und dabei eine sinnvolle Handlungsabfolge einhalten.
    • den Vorgang des Händewaschens durch häufige Übungen automatisieren z. B. nach dem Malen, nach dem Spielen oder vor dem Essen.
    • zulassen, dass ihre Hände mit Pflegemitteln eingecremt werden, den Duft und die pflegende Wirkung der Creme wahrnehmen oder sich selbständig die Hände eincremen.
    • vor- und nachbereitende Tätigkeiten durchführen (z. B. Ein- bzw. Ausschalten des Lichts, Schließen der Tür).
  • baden und gestalten die Körperpflege aktiv mit, indem sie
    • sich zum Baden bereitmachen, den Weg ins Bad zurücklegen, oder sich z. B. vom Rollstuhl in die Wanne umsetzen lassen.
    • Umlagerungen unterstützen.
    • den Einsatz ggf. notwendiger Hilfsmittel (z. B. Badehocker, Badewannensitz, Badeliegen, Bademulden) zulassen bzw. sich festhalten oder anlehnen.
    • unterschiedliche Sinneserfahrungen machen (z. B. Seife auf der Haut spüren, das Tropfen des Wasserhahns hören, bunten Schaum betrachten, Badezusätze riechen).
    • sich durch spielerische Handlungen an den Kontakt mit Wasser gewöhnen (z. B. Ausdrücken eines Schwamms, Wasserschöpfen mit den Händen, Bewegen von Spielsachen im Wasser) und mögliche Ängste abbauen.
    • unterschiedlich temperiertes Wasser als angenehm oder unangenehm einschätzen und dies mitteilen.
    • Hände, Arme und Beine im Wasser bewegen und spüren, wie das Wasser sie umschließt.
    • mit verschiedenen Badesubstanzen gewaschen werden oder sich selbst waschen.
    • das Abtrocknen mit einem Handtuch zulassen oder sich selbst abtrocknen.
    • sich eincremen lassen oder sich selbst eincremen.
  • duschen, indem sie
    • die Dusche betreten und auf Sicherheit achten, wobei sie, falls notwendig, Hilfsmittel (z. B. Duschsitz, Duschstuhl) verwenden bzw. sich festhalten oder anlehnen.
    • die Augen z. B. mit einem Waschlappen oder den Händen vor spritzendem Wasser schützen und sich an spritzendes Wasser gewöhnen.
    • die Handlungsabfolge beim Duschen (zuerst Einseifen, dann Abwaschen, danach Abtrocknen) erleben und sie selbst anwenden.
    • die Duscharmaturen sachgemäß bedienen (z. B. Einstellen der Temperatur bei gleichzeitigem Korrigieren des Duschstrahls).
    • das Duschen mit verschiedenen Anlässen in Verbindung bringen (z. B. Sport, Schwimmbadbesuch, Schullandheimaufenthalt) und sich in unterschiedlichen Bade- und Duschräumen orientieren.
    • zu einer Ausgewogenheit zwischen notwendiger Sauberkeit und übertriebener Reinlichkeit finden.
  • lassen zu, dass ihnen die Nase geputzt wird, helfen dabei mit oder erledigen dies zunehmend selbständig, indem sie
    • bemerken, dass ihre Nase läuft.
    • ein Taschentuch mit Hilfestellung oder selbständig aus der Packung entnehmen, auffalten und zur Nase führen.
    • das Taschentuch mit Hilfestellung oder selbständig sachgemäß entsorgen.
  • pflegen Mund und Lippen, indem sie
    • sich den Mund bei trockenem Mundraum anfeuchten lassen oder ihn selbst anfeuchten.
    • trockene Lippen eincremen lassen oder selbst eincremen.
    • den Mundraum von Speiseresten säubern lassen oder ihn selbst säubern.
  • lassen zu, dass ihre Zähne geputzt werden, oder putzen sich diese selbst, indem sie
    • sich an die Zahnbürste und an Zahnpasta im Mund gewöhnen.
    • Zahnpflege durch Bewegungen der Zahnbürste oder Vibrationen einer elektrischen Zahnbürste erfahren.
    • die Zahnbürste sachgerecht über die Zähne (z. B. von rot nach weiß, kreisend) führen und dabei einen angemessenen Druck ausüben.
    • beim Zähneputzen eine sinnvolle Handlungsabfolge einhalten und eine angemessene Menge an Zahnpasta verwenden.
    • um die Notwendigkeit des Zähneputzens nach dem Essen wissen und dies routinemäßig erledigen.
  • informieren sich über Zahngesundheit, indem sie
    • den Besuch des Schulzahnarztes erleben.
    • eine Zahnarztpraxis besuchen und sich über die Abläufe oder spezielle Geräte informieren, um mögliche Ängste vor einem Zahnarztbesuch abzubauen.
    • erkennen, dass regelmäßige Zahnpflege und Kontrollbesuche beim Zahnarzt die Zähne gesund erhalten und zu ihrem Wohlbefinden beitragen.
  • lassen sich die Haare waschen und pflegen, helfen dabei mit oder erledigen dies zunehmend selbständig, indem sie
    • ihre Augen vor spritzendem Wasser oder Shampoo schützen, während ihre Haare gewaschen werden.
    • eine sinnvolle Handlungsabfolge einhalten.
    • ihre Haare mit einem Handtuch trocknen oder föhnen lassen bzw. selbst trocknen und föhnen.
    • sich die Haare kämmen oder zu einer Frisur binden lassen bzw. dieses selbst erledigen.
    • sich die Haare schneiden lassen oder hierfür einen Friseur aufsuchen.
    • sich über Haarmoden informieren und eine bewusst gewählte Frisur tragen.
  • lassen ihren Bart pflegen, helfen dabei mit oder erledigen dies zunehmend selbständig, indem sie
    • den eigenen Bartwuchs bemerken und über die Notwendigkeit einer Rasur entscheiden.
    • Trocken- und Nassrasur zulassen, gegeneinander abwägen und ggf. diese selbst erledigen.
  • lassen ihre Finger- und Fußnägel pflegen, helfen dabei mit oder erledigen dies zunehmend selbständig, indem sie
    • diese mit einer Nagelfeile oder Nagelbürste reinigen und pflegen lassen oder dies selbst erledigen.
    • diese schneiden lassen oder dies selbst erledigen.
  • steuern die Blasen- und Darmentleerung zunehmend selbst und nutzen eine Toilette, indem sie
    • sich z. B. an festgelegte Zeiten für die Blasen- und Darmentleerung gewöhnen oder individuelle Zeiten für Toilettengänge finden.
    • Ausscheidungsprozesse willkürlich vornehmen und über fest vereinbarte verbale oder nonverbale Signale das Bedürfnis anzeigen, auf die Toilette zu gehen.
    • sich an verschiedene Toilettenräume gewöhnen und sich dort orientieren.
    • unterschiedliche Toilettenvorrichtungen und Hilfsmittel nutzen (z. B. Toilettenstuhl, Toilettenstützgestell, Urinflaschen).
    • verschiedene Toiletten (z. B. Sitztoilette, Pissoir) und Spülvorrichtungen (z. B. Drückmechanismus, sensorgesteuerte Spülung) selbständig bedienen.
    • zulassen, dass sie nach dem Ausscheidungsvorgang gesäubert werden oder sich selbständig mit Toilettenpapier säubern.
    • eine sinnvolle Handlungsabfolge (z. B. Auskleiden, Setzen, Entleeren, Spülen, ggf. Säubern der Toilette, Ankleiden, Waschen der Hände) einüben und automatisieren.
    • eine Bereitschaft für die Benutzung unbekannter Toilettenräume entwickeln.
    • Toilettenräume von anderen Räumen unterscheiden und sie z. B. anhand von verschiedenen Piktogrammen erkennen (z. B. WC für Damen oder Herren).
  • nutzen Unterstützung bei der Monatshygiene oder führen sie selbständig angemessen durch, indem sie
    • die Monatsblutung von anderen Ausscheidungsprozessen unterscheiden.
    • die Notwendigkeit der Verwendung von Hygieneprodukten erkennen.
    • benötigte Hygieneprodukte unterscheiden und sachgerecht verwenden.
    • in dieser Zeit besonders auf Sauberkeit und Reinlichkeit achten.
Alltagskompetenzen Alltagskompetenzen

GeU 2.3 Gesundheit

Individuelle kompetenzorientierte Lernaktivitäten

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • schützen sich vor Gefahren, indem sie
    • physische Bedürfnisse wie Hunger, Durst, Notdurft, Unwohlsein oder Schmerzen wahrnehmen und sie non-verbal oder verbal äußern.
    • psychische Notlagen wie Angst oder Unsicherheit wahrnehmen und diese non-verbal oder verbal äußern.
    • unangemessene Eingriffe in die körperliche Sphäre und in den Intimbereich abwehren, sich in Sicherheit bringen oder sich gegen den Willen eines anderen durchsetzen.
    • Verbote und Aufforderungen (z. B. „Nein” oder „Stopp“) beachten, die zu ihrem Schutz ausgesprochen werden und entsprechend reagieren.
    • Zeichen und Signale für Gefährdungen (z. B. Kennzeichnung von Putzmitteln) beachten.
    • gefährliche Situationen (z. B. im Umgang mit Tieren, Gegenständen oder Nahrungsmitteln und im Straßenverkehr) abschätzen.
    • in unsicheren Situationen Hilfe erbitten, z. B. zu Hause anrufen oder vertrauenswürdige Passanten ansprechen.
  • achten auf ihre Gesundheit, indem sie
    • Veränderungen körperlicher Vorgänge bemerken und sie non-verbal oder verbal äußern.
    • die Notwendigkeit von körperlichen Eingriffen (z. B. der Arzt schaut in den Mund, die Zahnärztin bohrt, der Physiotherapeut bewegt die Körperteile) nachvollziehen und diese annehmen.
    • Einrichtungen der Gesundheitsfürsorge (z. B. Arztpraxen, Therapiepraxen oder Beratungsstellen) kennen und diese z. B. bei starken Schmerzen aufsuchen.
    • Termine für regelmäßige Vor- und Nachsorgeuntersuchungen (z. B. in der Zahnarztpraxis) wahrnehmen.
    • benötigte Medikamente verantwortungsvoll und regelmäßig einnehmen, die verschriebene Dosierung beachten und diese nicht eigenmächtig verändern.
    • Veränderungen der Befindlichkeiten, die mit Medikamentenverabreichungen einhergehen, mitteilen und z. B. bei starken Nebenwirkungen einen Arzt aufsuchen.
    • verordnete therapeutische Hilfsmittel (z. B. Gehhilfen, Rollstuhl) nutzen und sie pfleglich behandeln.
    • verordnete Therapien regelmäßig wahrnehmen.
Alltagskompetenzen Alltagskompetenzen

GeU 2.4 Kleidung

Individuelle kompetenzorientierte Lernaktivitäten

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • unterstützen den Vorgang des An- und Auskleidens aktiv oder kleiden sich selbständig an und aus, indem sie
    • mögliche taktile Überempfindlichkeit überwinden, Vorlieben für bestimmte Stoffe entwickeln und diese zum Ausdruck bringen.
    • eine mögliche Abwehrhaltung gegen das An- und Auskleiden z. B. durch das Auswählen von Kleidungsstücken nach eigenen Vorlieben verringern.
    • sich zeitweise ruhig verhalten, den Körper locker halten, Führung der Arme und Beine zulassen oder Körperteile auf Ansprache und nach Berührung entsprechend bewegen.
    • ein Kleidungsstück mit Hilfestellung, teilweise selbstständig oder selbstständig ausziehen und an einem vorgesehenen Platz ablegen.
    • die eigenen Kleidungsstücke wiedererkennen.
    • sich am Kleidungsstück orientieren (z. B. oben – unten oder vorne – hinten).
    • verschiedene Verschlüsse (z. B. Reißverschluss, Knöpfe, Druckknöpfe, Klettverschluss, Kordel) sachgerecht öffnen und schließen oder sich hierfür Hilfe holen.
    • offene Verschlüsse bemerken und sie selbständig schließen oder sich hierzu Hilfe holen.
    • beim Anziehen mehrerer Kleidungsstücke eine sinnvolle Abfolge (z. B. erst die Unterhose, dann die Hose) einhalten.
    • die Notwendigkeit erkennen, Kleidung aus hygienischen oder gesundheitlichen Gründen regelmäßig zu wechseln.
  • wählen Kleidung der Situation entsprechend und nach eigenen Vorlieben aus, indem sie
    • eine Vorliebe und Abneigung für bestimmte Kleidungsstücke, z. B. hinsichtlich Farben, Schnitten, Stoffen, Bequemlichkeit oder Schick, entwickeln und diese nonverbal oder verbal äußern.
    • diese gemäß ihrer Funktion (z. B. Unterwäsche, Oberbekleidung, Schuhe, Accessoires) passend zusammenstellen und auf einen passgerechten Sitz achten.
    • Kleidung für bestimmte Witterungen (z. B. heißes Wetter, Schneefall, Regen) und für verschiedene Anlässe (z. B. Sport oder Fasching) unterscheiden.
    • beim Einkauf von Kleidung die Konfektionsgröße, den Preis, die Qualität, Kombinationsmöglichkeiten und ihren eigenen Geschmack berücksichtigen.
    • sich über modische Trends z. B. beim Schaufensterbummel, beim Betrachten von Modezeitschriften oder im Austausch mit Gleichaltrigen informieren und diese berücksichtigen.
    • modisches Zubehör (z. B. Taschen, Tücher, Mützen) benutzen und dessen Wirkung bemerken.
  • gehen mit ihrer Kleidung angemessen um, indem sie
    • diese aufräumen, über einen Stuhl hängen, zusammenlegen oder in den Kleiderschrank oder die Kommode legen.
    • für saubere und ordentliche Kleidung sorgen und schmutzige Kleidung zum Waschen geben.
    • ihre Schuhe grob reinigen und z. B. mit Spray oder Schuhcreme sachgerecht pflegen.
    • nicht mehr getragene Kleidung z. B. in der Altkleidersammlung oder im Secondhand-Laden abgeben.
Alltagskompetenzen Alltagskompetenzen

GeU 2.5 Wohnumgebung

Individuelle kompetenzorientierte Lernaktivitäten

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • öffnen und schließen verschiedene Gegenstände in ihrer Wohnumgebung, indem sie
    • Drehbewegungen (z. B. Türknopf, Wasserhahn) und Kippbewegungen (z. B. Fenstergriffe, Klinken) erproben und durch häufige Anwendungen automatisieren.
    • Schubladen und Schränke angemessen aufziehen oder zuschieben.
    • Schlösser mit dem Schlüssel auf- oder abschließen und dabei die richtige Drehbewegung einhalten.
  • orientieren sich in der eigenen Wohnumgebung, indem sie
    • verschiedene Wohnräume und deren Funktion (z. B. Schlafzimmer – schlafen, Küche – kochen) erleben und mit dem richtigen Begriff benennen.
    • verschiedene Einrichtungsgegenstände benennen und sie den entsprechenden Räumen (z. B. Bett – Schlafzimmer, Tisch – Küche) zuordnen.
  • halten in ihrer Umgebung Ordnung, indem sie
    • beim Aufräumen des Klassenzimmers mithelfen.
    • die Notwendigkeit erkennen, dass das eigene Zimmer oder Klassenzimmer regelmäßig aufgeräumt werden muss.
    • sich für Aufräumarbeiten eine sinnvolle Handlungsabfolge überlegen und diese im Rahmen der Klassendienste erledigen.
    • die Notwendigkeit erkennen, dass das eigene Zimmer und die Wohnung regelmäßig gereinigt werden müssen (z. B. Staubsaugen, Kehren, Putzen) und sie bereit sind, Aufräumarbeiten zu erledigen oder dabei mitzuhelfen.
    • die Notwendigkeit erkennen, dass benutztes Geschirr regelmäßig im Geschirrspüler zu reinigen oder von Hand abzuspülen und abzutrocknen ist, und sie dies in der Klasse im Rahmen der Brotzeit erledigen.
    • die Notwendigkeit erkennen, dass Müll regelmäßig sortiert und entsorgt werden muss, und sie dies im Rahmen der Klassendienste erledigen.
Alltagskompetenzen Alltagskompetenzen

GeU 2.6 Einkaufen

Individuelle kompetenzorientierte Lernaktivitäten

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • nehmen am Einkauf teil und helfen dabei mit, indem sie
    • verschiedene Wege zum Einkaufsmarkt z. B. im Rollstuhl zurücklegen oder einen Teil der Wegstrecke selbst bewältigen und anhand von markanten Gebäuden oder Schildern den Weg wiedererkennen.
    • beim Einkauf vielsinnige Erfahrungen (z. B. unterschiedliche Geräusche, grelle Beleuchtung, viele Menschen, große Produktauswahl) machen.
    • Lieblingsprodukte wiedererkennen und diese auswählen.
    • wiederkehrende Abläufe beim Einkaufen (z. B. Auflegen der Waren auf das Förderband, Bezahlen an der Kasse) mitverfolgen und diese wiedererkennen.
    • den Einkaufswagen schieben, einzelne Waren suchen, im Laden nach Dingen fragen, Obst auf die Waage legen, Waren auf das Kassenband legen oder die Tasche tragen.
    • sich im Einkaufsmarkt angemessen verhalten, sich nicht lautstark unterhalten, nicht essen, Dinge nicht unnötig anfassen und Ware mit Vorsicht behandeln.
  • erledigen einen Einkauf mit Hilfestellung oder selbständig, indem sie
    • verschiedene Einkaufsmöglichkeiten (z. B. Fachgeschäfte, Kaufhäuser, Einkaufsmärkte, Wochenmarkt) unterscheiden und für den geplanten Einkauf eine geeignete auswählen.
    • überlegen, was sie einkaufen möchten, und einen Einkaufszettel z. B. mit Bildern, Symbolen oder in schriftlicher Form erstellen.
    • den Weg zum Geschäft bewältigen und auf ihre Sicherheit im Straßenverkehr achten.
    • verschiedene Ein- und Zugänge zu Geschäften nutzen, z. B. vor sich selbst öffnenden Türen kurz warten, bis sich diese geöffnet haben, die Rolltreppe sicher nutzen oder den Fahrstuhl steuern.
    • sich im Geschäft orientieren, verschiedene Etagen, spezielle Abteilungen oder die Kassenbereiche finden und Ware von Dekoration unterscheiden.
    • ggf. nach einer gewünschten Ware fragen, einen Mitarbeiter oder eine Mitarbeiterin höflich ansprechen, ihre Frage gut verständlich stellen oder einen Zettel mit dem Produktnamen zeigen.
    • Preisschilder erkennen, lesen und realistisch einschätzen, ob sie das Produkt mit dem mitgebrachten Geld bezahlen können.
    • Auswahlkriterien (z. B. Preis, Qualität, Preis-Leistungs-Verhältnis, Sonderangebot) für den Kauf des Produktes anwenden.
    • die Ware an der Kasse bezahlen, wobei sie sich an einer möglichen Warteschlange anstellen, ihr Produkt auf die Theke oder das Förderband legen, den zu zahlenden Gesamtpreis akustisch oder visuell wahrnehmen, ihr Geld überreichen, auf das Rückgeld warten und es möglichst überprüfen.
    • den Transport des Gekauften bedenken und eine mitgebrachte Tasche zum Transport nutzen.
Alltagskompetenzen Alltagskompetenzen

GeU 3.1 Erfahrungen mit dem ganzen Körper

Individuelle kompetenzorientierte Lernaktivitäten

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • nehmen über ihren Körper die Anwesenheit anderer Personen wahr und spüren sich selbst im Miteinander mit anderen Personen, indem sie
    • die Anwesenheit anderer Personen und den Kontakt zu diesen zulassen und aushalten.
    • von einer anderen Person gehalten werden oder neben einer Person liegen.
    • über die Atmung den eigenen Körper und den einer anderen Person z. B. durch Auflegen der Hände auf den Brustkorb oder durch einen gemeinsamen Atemrhythmus wahrnehmen.
    • Körperkontakt von einer vertrauten Person zulassen (z. B. Berührungen, auf dem Schoß sitzen, Umarmungen).
    • durch Körperkontakte (z. B. Klopfen, Drücken, Massieren, Handhalten) den eigenen Körper erfahren.
    • selbst Körperkontakt zu anderen Personen aufnehmen (z. B. Festhalten der Hand).
  • nehmen ihren Körper durch vibratorische Anregungen (Schwingungen) wahr, indem sie
    • Schwingungen z. B. mithilfe eines Vibrationskissens, eines Wasserklangbetts oder eines Monochords am ganzen Körper spüren.
    • Schwingungen eines Gongs oder von Bässen aus einem Lautsprecher hören und fühlen.
  • nehmen ihren Körper durch somatische Anregungen der Körperoberfläche wahr, indem sie
    • Wärme (z. B. angewärmtes Kirschkernkissen) oder Kühle (z. B. nicht zu kalter Coolpack) auf dem Rumpf oder den Armen und Beinen spüren.
    • Luftbewegungen auf der Haut z. B. bei Spielen mit dem Fön oder Ventilator oder in der Trockendusche spüren.
    • eine sanfte Trockenmassage oder eine Massage mit Ölen, Cremes oder Schaum erfahren.
    • eine Massage der Füße oder Hände im Sprudelbecken spüren.
    • unterschiedliche Materialien (z. B. Kugeln, Watte, Sand) und deren Beschaffenheit auf der Haut spüren.
    • mit dem Körper auf verschiedenen Untergründen (z. B. im Bällebad, auf dem Knautschsack oder auf dem weichen Gras) liegen.
    • Materialien, die über den Körper bewegt werden (z. B. rollender Ball, Massageroller) spüren.
  • nehmen ihren Körper durch vestibuläre Anregungen wahr, indem sie
    • die Leichtigkeit des Körpers im Wasser und das Körpergewicht ohne Wasserauftrieb vergleichend spüren.
    • sich gemeinsam mit Mitschülern auf dem Wasserbett bewegen.
    • in einer Hängematte liegen und in für sie angenehmem Maß bewegt werden.
    • in einer ausgepolsterten Schale, auf einem Schaukelbrett oder in einer Rolle leicht bewegt werden (z. B. Schaukeln, Drehen um die Körperlängsachse).
    • verschiedene Lagerungen (z. B. auf einem Lagerungskeil mit dem Kopf nach oben, auf einem Knautschsack, mit hochgelagerten Beinen, in einem Stehbrett) einnehmen.
    • auf einem Rollbrett, einer Decke oder im Rollstuhl gezogen oder geschoben werden.
    • ihr Gewicht beim Ablegen z. B. auf eine Weichbodenmatte spüren.
    • das Gewicht von Gegenständen (z. B. Sandsäcken, Holzstückchen) auf ihrem Körper spüren.
  • erleben ihren Körper als beweglich, indem sie
    • die Bewegung und Führung von Armen, Händen und Beinen zulassen.
    • ihre Arme und Beine selbst bewegen.
    • ihren Kopf in unterschiedlichen Positionen halten und ihn von einer Position in eine andere bewegen.
    • ihre Hände öffnen und schließen oder nach Gegenständen greifen.
    • unterschiedlich große Bewegungen (z. B. kleine Schritte – Riesenschritte, kleine – große Armkreise, kleine – große Wellen mit dem Schwungtuch) ausführen.
    • sich in unterschiedlicher Geschwindigkeit (z. B. in Zeitlupe, wie ein Roboter) bewegen.
    • Gegenstände in Bewegung versetzen oder hochheben (z. B. Kugeln hin und her rollen, ein Mobile anstoßen).
    • ihre Kraft situationsangemessen dosieren, wenn sie z. B. jemanden berühren.
  • erfahren die Begrenzung und Ausdehnung ihres Körpers, indem sie
    • von einer vertrauten Bezugsperson gehalten werden (v. a. in Situationen von Unruhe oder Krise).
    • mit Materialsäckchen oder Bausteinen umbaut werden, in eine Decke (ggf. Sanddecke) gehüllt werden, sich in einem Karton verstecken.
    • im „kleinen Raum“ liegen und nach Gegenständen in ihrer Reichweite greifen oder treten.
    • verschiedene Stellungen (z. B. ausgestreckt oder zusammengerollt) einnehmen.
    • sich klein wie ein Zwerg oder groß wie ein Riese machen und in Kleidung unterschiedlicher Größe schlüpfen.
    • in Räumen bewegt werden bzw. sich selbst bewegen und so die Ausdehnung des eigenen Körpers im Vergleich zu der des Raumes erleben.
  • nehmen ihren Körper durch unterschiedliche Körpertemperaturen oder Schmerzen wahr, indem sie
    • unterschiedliche Körpertemperaturen (z. B. heißer Kopf, kalte Hände oder Füße) bei sich und anderen spüren.
    • ihre Körpertemperatur regulieren (z. B. Zusichnehmen kalter oder warmer Getränke, Auflegen eines kalten Waschlappens auf die Stirn, Abkühlen vor einem Ventilator, Auflegen einer Wärmflasche, warmes Duschen).
    • Schmerzen an verschiedenen Körperstellen (z. B. Gelenke, Bauchweh, Kopfweh) lokalisieren und auf diese aufmerksam machen.
    • sich um die Linderung der Schmerzen bemühen (z. B. Einnehmen einer veränderten Lagerung, Auflegen einer Wärmflasche).
Alltagskompetenzen Alltagskompetenzen

GeU 3.2 Körperschema

Individuelle kompetenzorientierte Lernaktivitäten

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • nehmen unterschiedliche Körperspannungen wahr und bauen eine adäquate Körperspannung auf, indem sie
    • unwillkürliche Anspannung als Ausdruck von Emotionen wie Freude oder Angst oder als Ausdruck physischer Befindlichkeiten wie Schmerzen erleben.
    • die Körperspannung während der Ausübung von Bewegungen (z. B. Lageveränderung, Drücken gegen einen Gegenstand) wahrnehmen.
    • die Körperspannung zur Ausübung von Bewegungen gezielt erhöhen (z. B. Wegstoßen und Anheben von Schaumstoffwürfeln, Drehen).
    • Entspannung in Ruheübungen, bei Massagen oder beim Hören von Musik als erholsam erleben.
    • den Wechsel von Anspannung und Entspannung des Körpers spüren (z. B. Ballen der Faust, leichtes Öffnen der Faust).
  • halten statisches und dynamische Gleichgewicht in verschiedenen Positionen und Situationen, um ihr Körperschema weiterzuentwickeln, indem sie
    • im Liegen in Bauch- oder Rückenlage oder im Sitzen das Gleichgewicht mit und ohne Hilfsmittel halten (z. B. Lagerungskeil, Seiten- oder Rückenlehne oder Fußstützen).
    • im Stehen das Gleichgewicht mit und ohne Hilfsmittel (z. B. Dreipunktstöcke, Handläufe oder Handführung) halten.
    • im Stehen das Gleichgewicht auf verschiedenen Untergründen (z. B. auf einem steinigen Weg, auf einem Airtramp, auf weichen Matten oder im Sand) halten.
    • das Gleichgewicht im Liegen oder Sitzen auf bewegtem Untergrund (z. B. auf einem Schaukel- oder Rollbrett) halten.
    • das Gleichgewicht in der Fortbewegung auf stabilem oder instabilem sowie ebenem oder unebenem Untergrund (z. B. auf einem steinigen Weg, im Sand, auf Matten) halten.
    • das Gleichgewicht beim Fahren, z. B. mit dem Rollbrett, Dreirad, Therapierad, Roller oder Fahrrad, halten.
    • das Gleichgewicht beim Transport von Gegenständen (z. B. Tablett in beiden Händen) halten.
  • orientieren sich am eigenen Körper und entwickeln eine Vorstellung von ihrem Körper, indem sie
    • sich als Person und einzelne Körperteile von sich als beweglich erleben (z. B. Umstoßen eines Gegenstandes mit dem Fuß, Fallenlassen eines Sandsäckchens durch Nicken mit dem Kopf).
    • sich unterschiedliche Stellungen und Bewegungsformen von Körperteilen bewusstmachen (z. B. gebeugte oder gestreckte Beine).
    • Bewegungsimpulse an einzelnen Körperteilen erfahren (z. B. Bewegenlassen des Unterschenkels mithilfe eines Tuchs).
    • sich unterschiedliche Funktionen von Körperteilen (z. B. Riechen mit der Nase, Sehen mit den Augen, Greifen mit der Hand) bewusstmachen.
    • Empfindungen an Körperteilen (z. B. schmerzendes Knie, laufende Nase) bemerken und lokalisieren.
    • sich die Paarigkeit von Körperteilen bewusstmachen (z. B. durch eine farbige Schleife an beiden Armen).
    • die Bezeichnung von Körperteilen (z. B. in der direkten Ansprache und gleichzeitigen Berührung eines Körperteils, in Bewegungsliedern) erleben.
    • Körperteile benennen.
    • den Körper bildnerisch darstellen (z. B. Ausmalen von Umrissen, Strichmännchen).
Alltagskompetenzen Alltagskompetenzen

GeU 3.3 Körperhaltungen: Liegen - Sitzen - Stehen

Individuelle kompetenzorientierte Lernaktivitäten

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • sind bereit, Lageveränderungen oder unterschiedliche Körperhaltungen einzunehmen, indem sie
    • sich durch ritualisierte Abläufe auf anstehende Lageveränderungen einstellen.
    • behutsame und schrittweise Lageveränderungen zulassen und zu massive Veränderungen durch Abwehrhaltungen anzeigen.
    • Abwehr- oder Vermeidungshaltungen gegenüber neuen Lagen oder Bewegungen schrittweise abbauen.
    • zunehmend Freude an variierenden Körperhaltungen empfinden.
  • liegen in verschiedenen Positionen und kontrollieren ihre Kopfhaltung, um optische oder akustische Reize wahrzunehmen, indem sie
    • in Rücken-, Bauch- oder Seitenlage mit und ohne Hilfsmittel (z. B. Lagerungskeil) gelagert werden.
    • auf geradem Untergrund einer waagrechten oder schiefen Ebene gelagert werden und die Position halten.
    • den Kopf anheben.
    • sich im Liegen z. B. bei der Pflege, im Bällchenbad oder im „Kleinen Raum“ aktiv bewegen.
    • den Kopf in Richtung interessanter Reize (z. B. Personen, Klingelball, Mobile) drehen.
  • sitzen in verschiedenen Positionen und Situationen, um ihre Umgebung wahrzunehmen, indem sie
    • auf stabilen Sitzgelegenheiten mit Stützsystemen für den Oberkörper (z. B. auf einer Lagerungsschale, einem Therapiestuhl, einem Rollstuhl) aufrecht sitzen.
    • auf stabilen Sitzgelegenheiten frei und aufrecht sitzen (z. B. Boden, Stuhl, Baumstamm) und ihr Gleichgewicht halten.
    • auf instabilen Sitzgelegenheiten (z. B. weiche Polster und Matten, Knautschsack, Schaukel, Wippe, Karussell) sitzen und ihr Gleichgewicht halten.
    • ihre Sitzpositionen variieren (z. B. Aufrichten oder Absenken der Rückenlehne des Rollstuhls) und eine angenehme Sitzposition einnehmen (z. B. Anpassen der Sitzlehne ihres Rollstuhls oder Sitzhöhe ihres Stuhls).
    • im Sitzen aktiv werden (z. B. Anschubsen eines Mobiles mit den Händen Fangen eines Balls, Malen).
    • sich setzen und von einer Sitzgelegenheit aufstehen, wenn sie z. B. zu Bewegungsliedern den Platz wechseln.
  • bewegen sich um die eigene Körperachse, um verschiedene Perspektiven einzunehmen, indem sie
    • das Gewicht im Liegen von einer Seite auf die andere verlagern (z. B. Schaukeln auf weichen Polstern).
    • sich drehen und rollen (z. B. Greifen nach seitlich platzierten Gegenständen, Rollen von einer schräg liegenden Matte).
    • sich aus dem Liegen oder Sitzen aufrichten, aus schrägen Lagerungen nach Gegenständen greifen oder sich an einer Greifhilfe hochziehen.
    • ihren Oberkörper aus einer sitzenden Position ablegen (z. B. Zurücklehnen auf Polster oder Kissen, Hinlegen auf eine ebene Fläche).
    • ihr Gewicht im Stehen und Sitzen verlagern (z. B. Wiegen des Oberkörpers zu Musik, Vor- und Zurückbewegen auf einer Schaukel).
  • nehmen den Vierfüßlerstand ein und halten in dieser Position auf unterschiedlichen Untergründen das Gleichgewicht, um ihren Aktionsradius zu vergrößern, indem sie
    • sich in Bauchlage selbständig oder mit Hilfsmitteln (z. B. Polster, Liegekeil, schräge Ebene) auf die Unterarme stützen.
    • im Unterarmstütz das Gewicht auf einen Arm verlagern, um mit Objekten und Geräten zu hantieren.
    • ihr Gewicht im Wechsel auf Arme und Beine verlagern (z. B. Ablegen des Oberkörpers auf einem großen Ball), sodass entweder die Arme oder die Beine Kontakt mit dem Boden haben.
    • sich in den Vierfüßlerstand hochstützen.
    • im Vierfüßlerstand das Gewicht so verlagern, dass sie mit einer Hand oder einem Fuß Gegenstände in Bewegung versetzen können.
  • stehen auf und stehen aufrecht auf unterschiedlichen Untergründen, indem sie
    • sich aus der Hocke zum Kniestand oder zum Stehen hochziehen und sich z. B. an einem Tisch, einer Sprossenwand, einer Petöleiter oder Haltestange festhalten.
    • sich mit Unterstützung z. B. im Stehständer, am Arm eines Partners oder einer Partnerin aufrecht stehend und im Gleichgewicht halten.
    • längere Zeit z. B. in einer Warteschlange oder bei Feiern stehen.
    • auf unebenem oder instabilem Untergrund (z. B. im Gras, an einem Hang, in öffentlichen Verkehrsmitteln) stehen.
    • im Stehen Gegenstände vom Boden aufheben und dabei ihr Gleichgewicht halten.
    • im Stehen die Beine und Füße z. B. bei Spielliedern, Tanzformen oder Gymnastikübungen bewegen.
    • ihr Gleichgewicht auf ein Bein verlagern, um z. B. im Stehen verschiedene Gegenstände mit den Füßen (z. B. Bälle, Steine, leere Dosen) anzustoßen.
Alltagskompetenzen Alltagskompetenzen

GeU 3.4 Fortbewegung

Individuelle kompetenzorientierte Lernaktivitäten

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • erleben elementare Möglichkeiten der Fortbewegung, indem sie
    • im Wasser mit oder ohne Auftriebshilfen gezogen werden.
    • auf bodennahen Fortbewegungsmitteln (z. B. Rollbrett) gerollt oder gezogen werden.
    • im Rollstuhl oder Rollfiets in unterschiedlichen Geschwindigkeiten und über verschiedene Untergründe gefahren werden.
  • bewegen sich in Bodennähe selbständig fort, indem sie
    • sich drehen, rollen oder seitwärts bewegen.
    • sich z. B. auf glatten oder schrägen Unterlagen rutschend fortbewegen.
    • sich an Seilen oder Griffen entlangziehen oder sich am Boden oder an Gegenständen abstoßen.
    • sich ziehend oder stoßend auf dem Rollbrett fortbewegen.
    • robbend, krabbelnd oder kriechend Wege zurücklegen.
  • bewegen sich gehend fort, indem sie
    • im Wasser mit und ohne Auftriebshilfe einen Fuß vor den anderen setzen.
    • im Stehen das Gewicht von einem Fuß auf den anderen verlagern und die Fußstellung z. B. zu Bewegungsliedern und Tänzen verändern.
    • mit Unterstützung einer Partnerin oder eines Partners, der von vorne, von hinten oder von der Seite Halt gibt, einen Fuß vor den anderen setzen.
    • z. B. sich an Möbeln, Geländern oder Handläufen festhalten und das Gleichgewicht in der Bewegung halten.
    • die Unterstützung spezieller Hilfsmittel (z. B. Gehtrainer, Rollator, Dreipunktstock) nutzen.
    • sich ohne Unterstützung oder Hilfsmittel schrittweise voran bewegen und zunehmend sicherer und zügiger laufen.
    • über unterschiedliche Untergründe (z. B. Gras, Schnee) bergauf und bergab oder über Hindernisse (z. B. Treppen, Gedränge) gehen.
    • unterschiedliche Bedingungen wie Licht- oder Witterungsverhältnisse beim Gehen oder Laufen berücksichtigen.
    • zwischen langsamem und schnellem Gehen variieren und Ausdauer beim Laufen entwickeln.
    • rückwärts gehen oder das Gehen mit Springen, Klettern oder einem Wettlauf kombinieren.
Alltagskompetenzen Alltagskompetenzen

GeU 3.5 Taktile Wahrnehmung

Individuelle kompetenzorientierte Lernaktivitäten

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • erkunden mit dem Mund die unterschiedliche Beschaffenheit von Materialien und Lebensmitteln, indem sie
    • therapeutische Hilfsmittel als Kauobjekte erkunden (Kauschlauch, Beißringe, Gazesäckchen).
    • z. B. feste und pürierte oder warme und kalte Nahrung unterscheiden.
    • verschiedene Lebensmittel (z. B. Brezel – Kuchen, Saft – Semmel) anhand ihres Geschmacks und ihrer Beschaffenheit unterscheiden.
    • ein Gespür für ihren Mundraum (z. B. voller – leerer Mund) und dafür entwickeln, welche Mengen und Größen an Lebensmitteln im Mund aufgenommen werden können.
  • erkunden mit ihren Händen Menschen und Objekte und deren Beschaffenheit, indem sie
    • ihren eigenen Körper oder den anderer Personen ertasten.
    • ihre Hände von einer anderen Person zu Erkundungsobjekten führen lassen.
    • selbständig ihre Hände zufällig oder zielgerichtet zu Erkundungsobjekten führen.
    • die Oberflächenbeschaffenheit verschiedener Objekte (z. B. Fell, Wolle, Bürsten) ertasten und unterscheiden.
    • verschiedene Konsistenzen von Objekten ertasten (z. B. Wasser, Schaum, Ton, Knete).
    • unterschiedliche Größen und Formen von Objekten (z. B. Knöpfe, Bälle, Schachteln) durch Umfahren der Objekte mit den Händen ertasten.
    • unterschiedliche Temperaturen von Objekten wahrnehmen (z. B. gekühlten – angewärmten Teller, Metall – Holz, warmes Wasser – Schnee).
    • verschiedene Objekte durch das Ertasten von Größe, Form, Konsistenz oder Temperatur unterscheiden.
  • erkunden mit ihren Füßen unterschiedliche Untergründe (z. B. Kies, Moos, Sand) und Objekte (z. B. Schaumstoff, Moos, Bürsten) und deren Beschaffenheit, indem sie
    • die Berührung der Fußflächen mit verschiedenen Objekten zulassen.
    • mit ihren Zehen Objekte (z. B. Stift, Waschlappen) umschließen.
    • ihre Füße von einer anderen Person zu Erkundungsobjekten führen lassen.
    • selbständig ihre Füße zufällig oder zielgerichtet zu Erkundungsobjekten führen.
Alltagskompetenzen Alltagskompetenzen

GeU 3.6 Greifen und Hantieren

Individuelle kompetenzorientierte Lernaktivitäten

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • erleben, dass sie mit ihren Armen und Händen verschiedenartige Wirkungen erzielen und ihre Umwelt verändern können, indem sie
    • etwas zufällig in Bewegung versetzen (z. B. Anstoßen eines Mobiles, Patschen in Wasser, Schütteln einer Rassel).
    • an der Hand befestigte Gegenstände bewegen (z. B. Schütteln einer Rassel, Wedeln mit Tüchern).
    • zulassen, dass ihre Arme und Hände geführt werden, um z. B. mit dem Löffel zu essen oder eine Murmel in die Kugelbahn zu legen.
    • zunächst den Arm und schließlich die Hand gezielt auf einen Gegenstand zubewegen, um z. B. ein Mobile anzustoßen.
    • Materialien mit den Händen formen (z. B. Knüllen von Zeitungspapier, Kneten von Modelliermasse).
  • greifen nach Gegenständen und halten sie fest, indem sie
    • gezielt mit einer Hand Gegenstände zu sich heranführen, um diese näher zu erkunden.
    • Gegenstände (z. B. Rassel, Tuch) mit der ganzen Innenfläche der Hand umschließen (Faustgriff, palmares Greifen).
    • Gegenstände mit der Hand unter Zuhilfenahme des Daumens fixieren (radialer Faustgriff).
    • Gegenstände zwischen dem gestreckten Zeigefinger und dem Daumen fixieren (Scherengriff).
    • Gegenstände mit den Fingerspitzen von Zeigefinger und Daumen fixieren (Pinzettengriff).
    • die Greifbewegung mit beiden Händen gleichzeitig ausführen.
    • Gegenstände je nach Anforderung des Materials oder der Tätigkeit mit unterschiedlichen Griffmustern (z. B. Pinzettengriff beim Umblättern einer Buchseite, Zangengriff zum Umfassen eines Bechers) greifen.
    • Gegenstände aus verschiedenen Lagen und Haltungen heraus (z. B. auf dem Bauch oder auf dem Rücken liegend oder im Sitzen) aufnehmen.
    • sich selbst z. B. an Greifhilfen oder am Treppengeländer festhalten.
  • lassen einen gehaltenen Gegenstand durch Öffnen der Hand los, indem sie
    • dies durch geführtes Öffnen der Hand tun (z. B. Becher nach dem Trinken).
    • einen auf einer festen Unterlage stehenden Gegenstand (z. B. auf dem Boden oder der Tischplatte) festhalten und ihn wieder loslassen.
    • Gegenstände zwischen den eigenen Händen wechseln oder sie an andere weitergeben.
    • Gegenstände (z. B. beim Spielen oder Tischdecken) gezielt ablegen.
  • koordinieren die Bewegungen der beiden Hände, indem sie
    • mit beiden Händen die gleiche Bewegung ausführen (z. B. Schwingen eines Tuchs, Schlagen eines Takts).
    • beide Hände zusammenführen, um z. B. eine Puppe zu halten, in die Hände zu klatschen oder einen Becher mit beiden Händen zum Mund zu führen.
    • mit beiden Händen unterschiedliche Bewegungen ausführen, wenn sie z. B. malen oder die Blumen gießen.
    • die Hände unterschiedlich als Halte- und Aktionshand nutzen, wenn sie z. B. einen Schraubverschluss öffnen oder mit einer Schere schneiden.
    • mit Armen und Händen die Körpermitte überkreuzen, wenn sie z. B. die Arme verschränken oder die Tafel mit großen Bewegungen wischen.
  • nutzen ihre Handmotorik im Alltag situationsangemessen, indem sie
    • den Krafteinsatz und die Bewegung der Hände unterschiedlichen Materialien und Tätigkeiten anpassen z. B. beim Tragen eines Balles, beim Spülen von Gläsern oder beim Einschlagen eines Nagels.
    • diese im Umgang mit Mitmenschen angemessen gebrauchen, wenn sie z. B. die Hand geben, eine Hand halten oder jemanden festhalten.
    • Gegenstände ineinander, aufeinander oder nebeneinander stellen, legen oder stecken, wenn sie z. B. mit Bausteinen einen Turm oder eine Mauer bauen, ein Steckspiel spielen oder den Tisch decken.
    • Gegenstände ziehen, drücken, drehen, pressen, schieben oder klopfen, z. B. wenn sie einen Klettverschluss aufziehen, auf den Aufzugknopf drücken oder einen Schraubverschluss aufdrehen.
    • Gegenstände zerlegen und verformen, wenn sie z. B. Salatblätter zupfen, verschiedene Papiere reißen oder einen Teig kneten.
    • Gegenstände verbinden, wenn sie z. B. ein Klebebild anfertigen, Perlen auffädeln, ein Bild an der Pinnwand anheften oder Bildkarten mit Klebestreifen befestigen.
    • mit der Schere Papier oder andere Materialien schneiden oder ein Bild ausschneiden.
    • z. B. trommeln oder einfache Saiteninstrumente zupfen.
    • Dinge werfen und fangen.
  • differenzieren ihre Händigkeit aus und führen graphomotorische Bewegungen aus, indem sie
    • Mal- und Schreibgeräte z. B. in der Faust, zwischen Fingern und opponierendem Daumen oder mit verschiedenen Hilfsmitteln halten.
    • Mal- und Schreibgeräte mit dem Drei-Punkt-Griff zwischen Daumen, Zeigefinger und Mittelfinger halten.
    • den Druck beim Malen und Schreiben entsprechend der verwendeten Geräte und Unterlagen angemessen dosieren.
    • Spuren mit einfachen Schreib- und Malgeräten erzeugen (z. B. Malbirnen, Pinsel, Straßenkreiden).
    • Begrenzungen (z. B. Grenze des Papiers, Linien, Zeilen) beachten, wenn sie z. B. zwischen Klebstreifen malen, Figuren ausmalen oder Schreibbewegungen ausführen.
Alltagskompetenzen Alltagskompetenzen

GeU 3.7 Sehen

Individuelle kompetenzorientierte Lernaktivitäten

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • richten ihre Aufmerksamkeit auf stark kontrastierende visuelle Reize, indem sie
    • hell und dunkel (z. B. dunkler – heller Raum, Licht aus Fensteröffnung) wahrnehmen.
    • bewegte und aufblitzende Lichtquellen (z. B. blinkende Lichterkette, Lichtsäule) mit den Augen verfolgen.
    • sich unbewegten Lichtquellen zuwenden und sich hierfür z. B. aufrichten.
    • starke Farbkontraste (z. B. neonfarbene Gegenstände, weiße Handschuhe im Schwarzlicht) unterscheiden.
    • glitzernde und sich bewegende Gegenstände (z. B. mit Glitzerfolie gestaltetes Mobile) mit den Augen verfolgen oder die Hände danach ausstrecken.
    • Lichtreize als Motivation nutzen, um diese z. B. durch einen Knopfdruck selbst auszulösen.
  • nehmen Muster und Gesichter wahr, indem sie
    • interessante Muster an unterschiedlichen Orten bemerken (z. B. ein kariertes Kissen, ein Mobile mit Mustern).
    • Schattenspiele und Figurenumrisse z. B. von Tierköpfen oder Stabpuppen beobachten.
    • die visuelle Wahrnehmung durch Nachfahren mit der Hand unterstützen (z. B. Zickzacklinien, Mandalas).
    • sich selbst im Spiegel betrachten oder ihre Aufmerksamkeit auf das Gesicht eines Gegenübers richten.
    • verschiedene Gesichtsschemata anhand von Fotos, Zeichnungen oder Handpuppen betrachten.
    • Gesichtsschemata ausmalen oder in Kopfumrisse einzeichnen.
  • nehmen unterschiedliche Farben wahr, vergleichen und unterscheiden sie, indem sie
    • ihre Aufmerksamkeit z. B. auf bunte Glühbirnen oder Farbprojektionen richten.
    • sich in einer mit verschiedenen Farben gestalteten Umwelt bewegen (z. B. bunte Kissen, farbige Tücher).
    • unterschiedlich farbige Gegenstände in die Hände nehmen.
    • eine Vorliebe für eine Farbe entwickeln und Gegenstände in dieser Farbe besonders oft auswählen.
    • gleichfarbige Gegenstände in eine Kategorie (z. B. Farb-Domino) sortieren und sie mit ihrer jeweiligen Bezeichnung benennen.
    • Farben beim Malen oder Gestalten verwenden.
  • nehmen Figuren auf verschiedenen Hintergründen wahr, indem sie
    • Objekte auf stark kontrastierendem Grund erkennen (z. B. weißer Teller auf dunklem Tischset).
    • vorgegebene Objekte aus verschiedenen Dingen herausfinden (z. B. Spieltiere in der Spielzeugkiste).
    • bestimmte Formen in sich überschneidenden Figuren finden und kennzeichnen.
  • nehmen Raum-Lage-Beziehungen von Gegenständen wahr, indem sie
    • Gegenstände im Raum mit den Augen anvisieren.
    • Gegenstände im Vordergrund von Gegenständen im Hintergrund des Raums unterscheiden.
    • erkennen, ob sich ein Gegenstand z. B. vor, hinter oder neben einem anderen befindet.
    • Reihenfolgen von Objekten erkennen, sie fortsetzen oder nachbilden.
    • erkennen, dass sich ein Gegenstand optisch verändert, wenn er seine Lage im Raum ändert (z. B. fortrollendes Auto wird kleiner).
  • prägen sich visuell wahrgenommene Objekte ein und erinnern sich an sie, indem sie
    • Dinge benennen, die sie zuerst sehen konnten und die dann mit einem Tuch abgedeckt wurden.
    • mit geschlossenen Augen Dinge aus dem Klassenzimmer benennen.
    • sich an Bildkarten (z. B. Memorykarten) erinnern, die sie bereits gesehen hatten, die aber aktuell nicht mehr präsent sind.
Alltagskompetenzen Alltagskompetenzen

GeU 3.8 Visumotorische Koordination

Individuelle kompetenzorientierte Lernaktivitäten

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • koordinieren Bewegungsabläufe von Augen und Händen, indem sie
    • die Hände zum Mund bringen und z. B. an den Fingern oder dem Handrücken lutschen (Auge-Hand-Koordination).
    • die Hände vor die Augen führen und betrachten (Auge-Hand-Koordination).
    • sich die Hände gegenseitig betasten und sie dies mit den Augen verfolgen (Hand-Hand-Koordination).
    • interessante Objekte greifen und in ihr Gesichtsfeld führen.
  • koordinieren Bewegungsabläufe von Augen und Füßen, indem sie die Bewegungen der eigenen Füße beobachten.
  • koordinieren ihre Visuomotorik, indem sie
    • die Augen und den Kopf in Richtung eines visuellen Ereignisses (z. B. Licht, hängendes Objekt am Rand ihres Gesichtsfeldes) wenden.
    • interessanten Objekten, die sich bewegen, nachschauen.
    • interessante Objekte beobachten und mit beiden Händen danach greifen.
    • die Hände gezielt auf ein fixiertes Objekt zubewegen, z. B. wenn sie eine Perle auffädeln.
    • gezielt Begrenzungen einhalten, wenn sie z. B. auf dem Papier malen oder zwischen zwei Schnüren laufen.
    • Hindernisse wahrnehmen und sie umgehen (z. B. einen am Boden liegende Ball) oder übersteigen (z. B. eine Treppenstufe).
Alltagskompetenzen Alltagskompetenzen

GeU 3.9 Hören

Individuelle kompetenzorientierte Lernaktivitäten

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • nehmen verschiedene Geräusche wahr und unterscheiden sie, indem sie
    • mit dem eigenen Körper selbst erzeugte Geräusche (z. B. Verdauungsgeräusche, Stimme) hören und unterscheiden.
    • menschliche Stimmen in unterschiedlichen Variationen (z. B. als Sprache, als Gesang oder in unterschiedlichen Lautstärken) erleben und z. B. am Tonfall unterscheiden.
    • auf unterschiedliche Alltagsgeräusche (z. B. Spielzeuggeräusche, Musik, Naturgeräusche) aufmerksam werden und sie den typischen Situationen, in denen sie auftreten, zuordnen.
    • selbst erzeugte Geräusche (z. B. Aneinanderschlagen von Löffeln oder Bausteinen) hören und der Situation zuordnen.
  • filtern bestimmte Geräusche aus einer Vielzahl an Geräuschen heraus, indem sie
    • vertraute Stimmen erkennen und z. B. ihren Kopf in Richtung der Stimme bewegen.
    • gleiche Laute, Töne oder Klänge identifizieren und wiedererkennen.
    • die Verschiedenartigkeit von Geräuschen (z. B. ein quietschendes Auto oder Vogelgezwitscher) erkennen.
    • unterschiedliche Lautstärken und Tonhöhen unterscheiden.
    • Vorlieben oder Abneigungen gegenüber bestimmten Geräuschen, Tonhöhen oder Lautstärken entwickeln und zeigen.
    • einem identifizierten Geräusch eine Bedeutung zuordnen (z. B. dem Gong als Signal für den Morgenkreis).
    • ein bestimmtes Wort aus Geräuschen heraushören (z. B. den eigenen Namen beim Spielen).
  • speichern akustische Ereignisse und erinnern sich an sie, indem sie
    • solche (z. B. Schulgong, Begrüßungsmusik) wiederholt wahrnehmen und mit ihnen vertraut werden.
    • Alltagsgeräusche wiedererkennen und ihnen eine Bedeutung beimessen und ggf. benennen (z. B. Geräusch beim Öffnen und Schließen der Tür).
    • Wörter wiedererkennen und wiederholen (z. B. „Mama“, „Haben“).
    • Alltagsgeräusche wiedererkennen und reproduzieren (z. B. klatschen).
    • ritualisierte Geräusche und Tonfolgen als Ankündigung für Ereignisse erkennen (z. B. Lied vor dem Essen, Klingel an der Toilettentür).
Alltagskompetenzen Alltagskompetenzen

GeU 3.10 Riechen und Schmecken

Individuelle kompetenzorientierte Lernaktivitäten

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • nehmen verschiedene Gerüche (z. B. von Duftlampen, Riechsäckchen, Lavendelblüten, Gewürzen) wahr und unterscheiden sie, indem sie
    • verschiedene Gerüche Ereignissen oder Situationen zuordnen (z. B. Gerüche aus der Küche – Essen, Chlorgeruch – Schwimmbad).
    • Vorlieben für Gerüche entwickeln (z. B. Blumenduft, den sie mögen und den sie nicht mögen) und ggf. äußern.
    • verschiedene Vorstellungen mit Gerüchen verbinden (z. B. Duft von Lebkuchen mit Weihnachten).
  • nehmen verschiedene Geschmäcke wahr und unterschieden sie, indem sie
    • unterschiedliche Geschmackserfahrungen zulassen und z. B. Obst, Milchprodukte, Brot, Saft oder Tee probieren.
    • Geschmäcke Lebensmitteln zuordnen (z. B. fruchtig, säuerlich, süß – Orange).
    • Vorlieben oder Abneigungen für bestimmte Geschmäcke entwickeln und ggf. äußern.
    • Geschmacksqualitäten wie süß, sauer, bitter und salzig identifizieren und ggf. benennen.
    • den Geschmack von Nahrungsmitteln verändern (z. B. Zucker im Tee).
    • sich für die Geschmacksentwicklung Zeit lassen und langsam essen und kauen.
Alltagskompetenzen Alltagskompetenzen

GeU 4.1 Sensomotorische Kompetenzen

Individuelle kompetenzorientierte Lernaktivitäten

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • nehmen Reize wahr und richten ihre Aufmerksamkeit darauf aus, um die Umwelt wahrzunehmen, indem sie
    • sich zum Innehalten motivieren lassen (z. B. kinästhetisch mit vibrierenden Spielzeugen, taktil durch verschiedene Oberflächen, optisch durch Lichtreize, akustisch durch Stimmen).
    • innehalten, nachdem sie etwas bemerkt oder wahrgenommen haben.
    • auf Ansprache und Zuwendung z. B. mit einer veränderten Atmung bzw. Bewegung oder mit individueller Mimik bzw. Lautäußerung reagieren.
    • sich dem Reiz zuwenden und ihn beobachten.
    • andere Aktivitäten einstellen und ruhig werden.
    • eine Konzentration auf einen Lerngegenstand aufbauen und sie aufrechterhalten.
  • führen eine Wiederholung von zufälligen Handlungen herbei, die sie als angenehm empfinden, indem sie
    • andere Personen durch Mimik, Gestik oder Lautieren auffordern, eine von diesen ausgeführte Handlung (z. B. Streicheln, Anschalten eines Lichts) zu wiederholen.
    • nahe Objekte (z. B. Mobiles, Activity-Center) mit den Armen und Beinen wiederholt in Bewegung setzen, weil sie daran Spaß finden.
    • angenehme Geräusche immer wieder erzeugen (z. B. Quietschen, Knistern von Folie).
    • eine Handführung zulassen, um möglicherweise angenehme Handlungen zu wiederholen (z. B. Drücken einer Taste zum Abspielen von Musik).
  • wenden Handlungsmuster an einem Gegenstand an und variieren diese, indem sie
    • z. B. einen Bauklotz schieben, rollen oder damit klopfen, Papier zerreißen, zerknüllen oder damit wedeln.
    • verschiedene Handlungen koordinieren (z. B. Greifen – Loslassen, Greifen – Werfen oder Zubewegen auf einen Gegenstand – Betrachten des Gegenstands – Entfernen vom Gegenstand).
    • Handlungsabfolgen zeitlich strukturieren (z. B. zuerst Aufbauen des Turms – dann Umwerfen des Turms).
  • wechseln sich mit einem Gegenüber beim Ausüben von Handlungen ab, indem sie
    • das Prinzip des Sich-Abwechselns durch geführte Bewegungen nachvollziehen (z. B. Rasseln durch Partnerin bzw. Partner – Rasseln durch Schülerin bzw. Schüler mit Handführung – Wiederholung der Abfolge).
    • im Spiel mit einer Partnerin bzw. einem Partner z. B. abwechselnd klopfen, rasseln oder etwas hinunterwerfen, um es wieder aufheben zu lassen.
    • bei Unterbrechung des Spiels das Gegenüber zur Fortsetzung des Spiels auffordern.
  • entdecken neue Handlungsschemata, indem sie
    • die gleiche Tätigkeit mit verschiedenen Objekten ausführen (z. B. Bauen eines Turms mit Bauklötzen, Kissen oder Legosteinen).
    • die gleiche Tätigkeit in verschiedenen Weisen ausführen (z. B. Fallenlassen eines Balls mit einer Hand oder mit zwei Händen, aus geringer oder großer Höhe).
    • Neugierverhalten zeigen und z. B. einen Krabbelsack oder einen Gegenstand befühlen, öffnen und auspacken oder ein Bilderbuch betrachten.
    • mit verschiedenen Möglichkeiten zur Erreichung eines Ziels experimentieren (z. B. Klettern auf einen Stuhl, um den Lichtschalter zu erreichen).
Alltagskompetenzen Alltagskompetenzen

GeU 4.2 Begriffsbildung und Vorstellung von der Welt

Individuelle kompetenzorientierte Lernaktivitäten

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • erkunden Objekte und ihre Funktionsweisen mit allen Sinnen, indem sie
    • Objekte mit den Händen oder dem Mund ertasten, mit den Augen betrachten, mit der Nase riechen oder mit dem Mund schmecken.
    • ein Handlungsrepertoire am Objekt erproben (z. B. Festhalten, Klopfen, Hinunterwerfen, Zerlegen, Zusammensetzen).
    • erfahren, dass es für Objekte funktionsgerechte Handlungsweisen gibt (z. B. Schlagen auf die Trommel, kein Hineinbeißen in die Trommel).
    • ein Objekt als Bedeutungsträger erleben (z. B. Löffel oder Teller – Essen, Ball – Spiel).
  • erkennen bekannte Personen, Objekte, Orte oder Situationen im Alltag wieder (z. B. Bezugsperson, beliebtes Spielzeug, eigenen Platz, Pflegesituation), indem sie
    • bestimmte Objekte in einer Vielfalt von Objekten entdecken (z. B. Äpfel in Obstkorb, Mützen in der Kleiderkiste).
    • Objekte im Abbild wiedererkennen und diese realen Gegenständen zuordnen.
    • Personen und Objekte in unterschiedlichen Raumlagen und Perspektiven wiedererkennen (z. B. Tisch aus verschiedenen Blickwinkeln, Person in verschiedenen Entfernungen).
    • von Teilaspekten auf Personen, Objekte oder Situationen schließen (z. B. halb unter einem Tuch versteckte Dinge, Stimmen nicht sichtbarer Personen, Chlorgeruch im Schwimmbad).
  • erwerben und nutzen eine innere Repräsentation von Personen oder Objekten, indem sie
    • „Guck-Guck“ oder Verstecken spielen.
    • kurzzeitig verschwundene Gegenstände (z. B. hinter dem Rücken oder beim „Topfschlagen-Spiel“) suchen.
    • Dinge in Schachteln, im Krabbelsack, Kriechtunnel oder im Zimmer verstecken und wiederfinden.
    • eine Vorstellung davon aufbauen, dass Personen und Gegenstände auch existieren, wenn sie nicht im konkreten Umfeld vorhanden sind (z. B. Fragen nach einer Person, die nicht im Raum ist; Feststellen, dass ein Stift fehlt).
    • Personen und Gegenstände mithilfe von Symbolen wie Bild, Sprache, Geste oder Gebärde darstellen.
  • stellen Vergleiche von Personen, Objekten und Handlungen an, indem sie
    • verschiedene Qualitäten von Gegenständen im handelnden Umgang erproben (z. B. Aneinanderschlagen verschiedener Gegenstände).
    • ein prägnantes Merkmal für einen Vergleich auswählen (z. B. „mag ich“ – „mag ich nicht“).
    • mehrere Merkmale beim Vergleich berücksichtigen (z. B. „Kann ich anziehen, kann ich zum Laufen nutzen“ – Schuhe).
    • Vergleiche auf der ikonischen oder symbolischen Ebene durchführen (z. B. Memorykarten mit Bildern, Domino mit Zahlen).
    • Veränderungen an Personen, Gegenständen oder Handlungsschemata bemerken.
  • gliedern Objekte und Handlungen in Teilaspekte und setzen diese wieder zusammen, indem sie
    • Objekte zerteilen (z. B. Mandarine) oder zerlegen (z. B. Puzzle, Baugebilde).
    • Objekte zusammenfügen (z. B. Deckel auf einen Topf setzen, Puzzle zusammensetzen, Haus aus Bausteinen bauen).
    • Handlungen, wie z. B. Händewaschen, Essen, Ballwerfen oder Schreiben, in Teilschritte zerlegen.
  • ordnen (= kategorisieren) Objekte und nutzen Ordnungsprinzipien im Alltag, indem sie
    • verschiedene Kategorien unterscheiden (z. B. Objekte der Umwelt (Mensch, Tier, Pflanze, unbelebtes Objekt)), Aussehen (Farbe, Größe, Form), Funktion, Vorlieben, Eignung).
    • Objekte unter Berücksichtigung einer Kategorie (z. B. alle roten Bausteine, alle Schrauben mit Kreuzschlitz) ordnen.
    • Objekte unter Berücksichtigung mehrerer Kategorien (z. B. alle roten runden Bausteine; alle kurzen Schrauben mit Kreuzschlitz) ordnen.
    • Objekte auf verschiedenen Abstraktionsebenen (z. B. konkretes Material, Foto, Zeichnungen, Symbol) ordnen.
    • Klassenhierarchien durch Ober- und Unterkategorien bilden (z. B. Lebensmittel – Obst – Apfel) und verschiedene Ober- und Unterkategorien miteinander verknüpfen.
    • Wissen über eine Kategorie auf eine andere Kategorie übertragen (z. B. „Menschen sind Säugetiere und müssen etwas essen, um zu leben, also muss das die Katze auch, weil sie ebenfalls ein Säugetier ist.“).
    • selbst Kategorien für eine Ordnung festlegen (z. B. Ordnung im Kleiderschrank).
    • einer Kategorie eine Erklärung zuordnen und beschreiben (z. B. „Tiere brauchen alle etwas zum Essen und können sich bewegen.“).
    • aus dem Wissen über eine Kategorie Handlungsschemata ableiten (z. B. „Weil Blumen Lebewesen sind, müssen sie gegossen werden, sonst welken sie.“).
  • erkennen und beschreiben Gesetzmäßigkeiten(z. B. „Ein Gegenstand, der rollt, muss rund sein.“), indem sie
    • einen Sachverhalt beobachten oder in Experimenten ausprobieren.
    • eine Abhängigkeit zwischen zwei Ereignissen erkennen (z. B. „Heißes Wasser und kaltes Wasser ergibt warmes Wasser.“).
Alltagskompetenzen Alltagskompetenzen
GeU 4.3.1 Handlungen nachahmen
Individuelle kompetenzorientierte Lernaktivitäten

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • ahmen Handlungen zunächst mit einem sichtbaren Vorbild, später ohne dieses nach, indem sie
    • Bewegungen z. B. in Verbindung mit konkreten Gegenständen nachahmen (z. B. Greifen, Ablegen, Wurfbewegung).
    • einfache Handlungen spontan nachahmen (z. B. Lächeln, Handgeben).
    • Handlungen im Rahmen von Lernsituationen nachahmen (z. B. Gesten bei Spielliedern, Handlungsabfolgen vor einem Wandspiegel oder bei Spielen wie „Erst ich – dann du“).
    • mehrere Handlungsschritte in der richtigen Abfolge imitieren (z. B. Vorgang des Kochens im Puppenspiel).
    • vertraute Handlungen nach einem vorgegebenen Muster (z. B. Verteilen der Teller beim Tischdecken) ausführen.
Alltagskompetenzen Alltagskompetenzen
GeU 4.3.2 Handlungen planen
Individuelle kompetenzorientierte Lernaktivitäten

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • setzen sich konkrete Ziele und verfolgen diese, indem sie
    • sich eines konkreten Ziels bewusst sind (z. B. Bedürfnis, aus dem Rollstuhl genommen zu werden, das Zimmer zu verlassen, etwas aus dem Regal zu holen).
    • kurzfristige Ziele (z. B. Gewinnen eines Spiels) verfolgen.
    • langfristige Zielvorstellungen wie das Erlernen des Fahrradfahrens oder den Wechsel in eine andere Schule entwickeln.
    • sich erreichbare Ziele (z. B. angemessene Aufgabenstellung im Rahmen der Freiarbeit) setzen.
    • in der Gruppe ein gemeinsames Ziel (z. B. Herstellen eines Obstsalats, Gestalten einer Feier) verfolgen.
    • bereit sind, sich einer Prüfung (z. B. Leistungsfeststellung, Seepferdchen-Prüfung, Fahrradführerschein) zu unterziehen und das Ziel haben, sie zu bestehen.
    • Ziele anhand von Bildern, Symbolen, Skizzen oder Mindmapping visualisieren und sie nach bestimmten Aspekten kategorisieren (z. B. kurzfristige oder langfristige Ziele, realistische oder unrealistische Ziele).
  • planen die Umsetzung von einfachen und zunehmend komplexeren Handlungen, indem sie
    • den nächsten Schritt innerhalb eines Handlungsablaufs antizipieren (z. B. durch eine bebilderte oder beschriebene Handlungsanleitung, durch Nachahmung).
    • Handlungen in einzelne Teilschritte zerlegen (z. B. zuerst Öffnen des Mäppchens, dann Entnehmen des Stifts, anschließend Malen mit dem Stift).
    • für die Handlungen notwendige Hilfsmittel nach zweckmäßigen Kriterien auswählen (z. B. „Was brauche ich zum Anziehen, damit ich nicht friere, wenn ich Schlitten fahren gehe?“).
    • Entscheidungen treffen, die das Erreichen des Ziels wahrscheinlich machen (z. B. Sparen von Taschengeld, um sich einen Wunsch zu erfüllen).
    • allgemein gültige Regeln anwenden (z. B. „ Ich erhalte durch Vermischen von blauer und gelber Farbe grüne Farbe“).
    • aus verschiedenen Handlungsstrategien eine geeignete Strategie auswählen (z. B. Mitnehmen von Geld, um einkaufen zu können).
    • Informationen (z. B. Abfahrtszeiten des Buses) einholen und Rahmenbedingungen (z. B. Zeitbedarf, Sachkosten) berücksichtigen.
    • einen Handlungsplan (z. B. Reihenfolge der Arbeitsschritte, Abschätzen des zeitlichen Umfangs) verbalisieren oder bildlich bzw. schriftlich fixieren.
    • Hilfsmittel zur Handlungsplanung nutzen (z. B. Bildkarten, handlungsbegleitendes Sprechen, Rezepte oder Bauanleitungen).
  • nutzen Unterstützungssysteme zur Zielerreichung, indem sie
    • z. B. personale Hilfe in Anspruch nehmen oder Personen um Rat fragen.
    • Hilfsmittel der Unterstützten Kommunikation verwenden.
  • vermeiden Fehler bei der Umsetzung der Handlungen, indem sie
    • mit Objekten zielführend umgehen (z. B. Nutzen eines geeigneten Stifts zum Schreiben).
    • mögliche Gefahren und Risiken richtig einschätzen und entsprechend verantwortungsbewusst handeln (z. B. Vorsicht bei zerbrechlichem Trinkglas).
    • Gefährdungen für das Erreichen des gewünschten Ziels erkennen (z. B. „Ich verpasse den Bus, wenn ich nicht rechtzeitig loslaufe“).
    • mögliche soziale Konflikte bei der Erreichung von Zielen antizipieren (z. B. „Wenn ich anderen etwas wegnehme, werden sich diese ärgern.“).
Alltagskompetenzen Alltagskompetenzen
GeU 4.3.3 Probleme lösen
Individuelle kompetenzorientierte Lernaktivitäten

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • erkennen Probleme, indem sie
    • sich einer Aufgabenstellung (z. B. Rechenaufgabe), eines Sachproblems (z. B. platter Fahrradreifen) oder eines organisatorischen Problems (z. B. Material- und Zeitmangel) bewusst sind.
    • persönliche Probleme (z. B. zu jung für etwas sein), soziale Spannungen (z. B. Eifersucht) oder gesellschaftliche Probleme (z. B. Armut) wahrnehmen.
    • sich mit Gründen für die Entstehung eines Problems auseinandersetzen.
  • lösen Probleme durch Versuch und Irrtum, indem sie
    • verschiedene Handlungen erproben (z. B. Drücken oder Ziehen zum Öffnen einer Tür).
    • verschiedene Hilfsmittel zur Lösung des Problems erproben (z. B. Essen der Suppe mit der Gabel oder mit dem Löffel).
    • verschiedene Versuchsanordnungen ausprobieren und auf ihren Erfolg überprüfen (z. B. bei der Suche nach magnetischen Metallen).
  • lösen Probleme durch Einsicht, indem sie
    • eigenes Wissen einbringen und an Vorerfahrungen anknüpfen.
    • wichtige und unwichtige Informationen unterscheiden.
    • Beziehungen zwischen Elementen erkennen.
    • Zielsetzung, Problemstellung und mögliche Hilfsmittel analysieren.
  • lösen Probleme mithilfe ihrer Kreativität, indem sie
    • verschiedene Ideen für eine Problemlösung sammeln oder ausprobieren.
    • das Ziel einer Aufgabe verändern (z. B. Backen eines anderen Kuchens, wenn die Zutaten für die Torte fehlen).
    • den Einsatz der Mittel verändern (z. B. Verwenden eines dickeren Fadens, wenn der dünnere immer wieder abreißt).
    • anderen die eigene Problemlösung vorstellen und mit diesen alternative Lösungswege diskutieren.
  • reagieren flexibel und belastbar auf ein Problem, indem sie
    • z. B. bei Fehlen eines Hilfsmittels dieses bei jemandem ausleihen (z. B. Fragen nach einem Stift beim Sitznachbarn).
    • sich bei Veränderungen (z. B. veränderter Tagesablauf, Raumwechsel, Personalwechsel) nicht aus dem Gleichgewicht bringen lassen und sich auf die neue Situation einstellen.
    • sich bei Misserfolgen nicht entmutigen lassen und etwas aus eigenem Antrieb immer wieder versuchen.
    • Misserfolgen vorbeugen (z. B. Akzeptanz von Teilerfolgen, Setzen machbarer Ziele).
    • Problemsituationen über eine gewisse Zeitdauer aushalten (z. B. Aushalten von Anspannungen, Abwarten, Zurückstellen von Bedürfnissen).
    • akzeptieren, dass manche Probleme nicht lösbar sind.
    • analoge Situationen erkennen und erworbene Fertigkeiten in neuen Situationen anwenden (Transferleistungen).
  • überprüfen die Lösungen von Problemen, indem sie
    • das vorliegende Ergebnis mit der Ausgangszielsetzung vergleichen.
    • aus der Ergebnisanalyse Schlüsse für weitere Handlungen ziehen (z. B. Zufriedenheit mit dem Ergebnis, neue Zielformulierung).
Alltagskompetenzen Alltagskompetenzen

GeU 4.4 Bewerten und beurteilen

Individuelle kompetenzorientierte Lernaktivitäten

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • beurteilen Personen, Objekte oder Situationen, indem sie
    • affektive Kategorien, wie „das gefällt mir (nicht).“ oder „das interessiert mich (nicht).“ anwenden.
    • persönliche Gesichtspunkte (z. B. „Was habe ich gemacht? Was wollte ich machen? Warum habe ich es so gemacht? Wie habe ich mich dabei gefühlt?“) als Maßstab verwenden.
    • soziale Gesichtspunkte (z. B. „Habe ich mich den anderen gegenüber richtig verhalten? Habe ich die anderen gestört?“) beachten.
    • sachbezogene Gesichtspunkte (z. B. „Wie war etwas vorher, wie hat es sich verändert? War der Plan richtig?“) beachten.
  • übernehmen fremde Beurteilungsmaßstäbe zur Beurteilung von Personen, Objekten oder Situationen, indem sie
    • diese von ihnen nahestehenden Personen (z. B. Eltern, Lehrkräfte oder Identifikationsfiguren) übernehmen.
    • allgemeingültige Konventionen übernehmen (z. B. sauberer Tisch, korrekte Kleidung).
    • diese nach sachbezogenen Kriterien beurteilen (z. B. „Die Aufgabe 3 + 5 ist richtig, wenn das Ergebnis 8 ist.“).
    • zur Kontrolle von Arbeiten ein Lösungsschema nutzen (z. B. Selbstkontrolle bei Rechenaufgaben).
  • entwickeln eigene Beurteilungsmaßstäbe, indem sie
    • sich zu persönlichen Bewertungen anregen lassen (z. B. „Wie findest du die Musik?“).
    • für die Entwicklung von Beurteilungsmaßstäben äußere Umstände und Gegebenheiten (z. B. persönliches Leistungsvermögen) berücksichtigen.
    • bestehende Beurteilungsmaßstäbe reflektieren und mit anderen diskutieren.
    • persönliche Beurteilungsmaßstäbe vor anderen begründen.
    • Beurteilungsmaßstäbe anderer nachvollziehen und sofern sinnvoll respektieren (z. B. Mehrheitsentscheidungen).
Alltagskompetenzen Alltagskompetenzen

GeU 4.5 Lernstrategien

Individuelle kompetenzorientierte Lernaktivitäten

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • sind motiviert, eine Aufgabenstellung zu lösen, indem sie
    • Bedürfnisse befriedigen, die für das Lernen hinderlich sind, bevor sie mit dem Lernen beginnen (z. B. Toilettengang vor dem Unterricht), oder die Befriedigung der Bedürfnisse bis nach dem Lernen aufschieben (z. B. Essen nach der Unterrichtsstunde).
    • ihre individuellen Fähigkeiten und Grenzen einschätzen, um eine angemessene Aufgabe auszuwählen und einen Lernerfolg zu erzielen.
    • sich durch das Reflektieren ihrer physischen und psychischen Verfassung auf die Aufgabenstellung einstellen (z. B. „Muss ich vorher auf die Toilette?“, „Bin ich müde oder aufgeregt?“).
    • auch Tätigkeiten ausführen, die nicht primär motivieren (z. B. Rechenaufgabe), da sie um deren Bedeutsamkeit für die eigene Entwicklung wissen.
    • bereit sind, ausdauernd zu arbeiten.
    • bei der Lösung einer Aufgabenstellung Erfolg haben wollen.
  • bereiten ihren Arbeitsplatz für die Lernsituation vor, indem sie
    • Materialien, die für das Lernen nicht förderlich sind, beiseiteräumen.
    • Arbeitsmaterialien übersichtlich bereitlegen und ausreichend Platz zum Arbeiten belassen.
    • mit Arbeitsmaterialien sachgerecht umgehen.
    • zur Verfügung stehende Lernhilfen (z. B. Lernplakate im Klassenzimmer, Anlauttabelle, Stellenwerttafel, Zehnersystemsatz) kennen und nutzen.
  • nehmen eine förderliche Arbeitshaltung ein, indem sie
    • Anweisungen aufnehmen und sich an diese erinnern, bis der Auftrag erledigt ist.
    • eine Aufgabe abschließen und erst dann zu einer anderen wechseln.
    • auf andere Rücksicht nehmen, diese nicht beim Arbeiten stören und selbst leise arbeiten.
    • zunehmend selbständig und von direkter Hilfe unabhängig arbeiten.
  • arbeiten in verschiedenen Sozialformen mit anderen zusammen, indem sie
    • die Komplexität der Gruppe zunehmend steigern (z. B. Partnerarbeit – feste Kleingruppe – flexible Kleingruppe – klasseninterne Gruppe – klassenübergreifende Gruppe).
    • bei der Teamarbeit verschiedene Rollen (z. B. Gesprächsleitung, Zeitwächter, Vorleserin, Schreiber, Gestalterin) übernehmen.
    • Ergebnisse in der Gruppe zusammenfassen und das Gesamtergebnis gemeinsam vor anderen präsentieren.
  • konzentrieren sich beim Lernen, indem sie
    • Konzentrationsphasen bewusst üben (z. B. Aushalten von Stille, Fantasiereisen, Nacherzählen einer vorgelesenen Geschichte).
    • ihre Aufmerksamkeit auf eine Sache ausrichten, ablenkende Faktoren beseitigen oder zunehmend ausblenden.
    • ihre individuelle Konzentrationsspanne zunehmend verlängern (z. B. mithilfe eines Time-Timers zur Visualisierung von Zeitspannen).
    • sich in Lernpausen bewusst entspannen, sich an der frischen Luft bewegen oder sich kurz hinlegen.
  • strukturieren ihre Aufgabe, indem sie
    • Aufgaben sammeln und in einer To-do-Liste nach ihrer Wichtigkeit ordnen.
    • Aufgabenschritte festlegen und sich an visuell vorgegebenen Aufgabenfolgen orientieren.
    • die Erledigung einer Aufgabe zeitlich strukturieren (z. B. Stellen eines Weckers, Eintragen von Terminen in einen Kalender).
    • erledigte Aufgaben abhaken.
    • noch ausstehende Aufgaben z. B. in einem Hausaufgabenheft notieren.
  • nutzen Wiederholungen, um sich Sachverhalte einzuprägen und Aufgaben erfolgreich zu bearbeiten, indem sie
    • sich wiederholende Darbietungen eines Sachverhalts verfolgen (z. B. Lehrerdemonstrationen, Verknüpfungen von verbalen und visualisierten Darstellungen).
    • Arbeitsaufträge und Aufgaben mit eigenen Worten wiederholen.
    • Handlungen in minimalen Variationen (z. B. Schreiben eines neuen Buchstabens in Sand, in Schaum und auf Papier) wiederholen.
    • Lerninhalte (z. B. Wörterliste zu einem Rechtschreibfall) in gleicher Reihenfolge und in zufälliger Reihenfolge mehrmals wiederholen.
  • nutzen Mnemotechniken, um sich Sachverhalte besser merken zu können, indem sie
    • diese (z. B. Liedtexte, Gedichte) mithilfe von Gebärden, Bildern oder Wortkarten visualisieren.
    • diese bildlich oder schriftlich notieren und sie als Merkhilfe in ihrem Umfeld platzieren.
    • „Eselsbrücken“ als Merkhilfen bilden (z. B. Reime wie „Im Osten geht die Sonne auf, im Süden nimmt sie ihren Lauf …“ für die Himmelsrichtungen).
    • Lernen bewusst mit Bewegung (z. B. Hüpfen der Einmaleinssätze) verbinden.
    • das Gedächtnis spielerisch schulen (z. B. Memoryspiele, KIM-Spiele).
  • strukturieren schriftliche Arbeiten durch eine übersichtliche Gestaltung, indem sie
    • ein Thema gliedern und zusammengehörende Inhalte gruppieren (z. B. Mindmap, Tabelle).
    • Hefteinträge ordentlich mit Überschriften, Absätzen, Rändern und dem Datum versehen.
  • wenden Kontrolltechniken zur Einschätzung ihres Lernerfolgs an, indem sie
    • Gegenproben, Lösungszahlen, Lösungswörter, Selbstkontrollverfahren bei Freiarbeitsmaterialien oder digitalen Medien nutzen.
    • reflektieren, was sie in der Unterrichtsstunde gelernt haben oder Neuerlerntes in ihren Wochenplan eintragen.
    • verbalisieren, wie sie gelernt haben, und was ihnen beim Lernen hilft oder was sie beim Lernen stört.
    • reflektieren, ob sie mit ihrer eigenen Arbeitshaltung zufrieden sind.
Alltagskompetenzen Alltagskompetenzen
GeU 5.1.1 Sich über basale Körperfunktionen ausdrücken
Individuelle kompetenzorientierte Lernaktivitäten

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • erkennen den Atemrhythmus als Ausdrucksmittel, indem sie
    • den eigenen Atemrhythmus bewusst wahrnehmen, den Atem – auch über ein Mikrofon verstärkt – hören und die Bewegung des Brustkorbs verfolgen.
    • mit einem Partner oder einer Partnerin hörbar ein- und ausatmen und dabei den begleitenden Worten „ein“ und „aus“ folgen.
    • den Atem eines Gegenübers bewusst wahrnehmen und z. B. ihre Hände an dessen Nase oder auf dessen Brustkorb legen.
    • sich die eigene Atmung durch Strecken, Dehnen oder angenehme Lagerung erleichtern.
    • verschiedene Atemrhythmen unterscheiden und sie mit entsprechenden Situationen ( z. B. sprachliche Spiegelung: „Du atmest ganz schön schnell. Du bist wohl aufgeregt.“) in Zusammenhang bringen.
    • erkennen, dass man durch unterschiedliche Atemrhythmen auf sich aufmerksam machen kann und die Umwelt darauf reagiert.
  • erkennen den Herzschlag als Ausdrucksmittel, indem sie
    • den eigenen Herzschlag in unterschiedlichen Situationen (z. B. in Ruhe, bei Aufregung oder nach Bewegung) – auch über ein Stethoskop verstärkt – wahrnehmen.
    • verschiedene Herzschlagfrequenzen unterscheiden und sie mit entsprechenden Situationen (z. B. sprachliche Spiegelung: „Dein Herz schlägt ganz schön schnell. Du bist wohl aufgeregt.“) in Zusammenhang bringen.
    • den Herzschlag eines Gegenübers mit dem Stethoskop hören und auf dessen Befinden schließen.
    • erkennen, dass die eigene erhöhte Pulsfrequenz von anderen als Alarmzeichen z. B. für Angst, Aufregung oder Ärger gedeutet werden kann.
  • erkennen die Körperspannung als Ausdrucksmittel, indem sie
    • den Wechsel der Körperspannung zwischen Anspannung und Entspannung erleben.
    • erkennen, dass die eigene Körperspannung von Personen in der näheren Umgebung gespiegelt wird („Du bist jetzt ganz entspannt.“) und interpretiert werden kann („Du bist jetzt ganz entspannt. Dir geht es wohl gut.“).
    • erkennen, dass die eigene Körperspannung (z. B. Anspannung für Abwehr, Interesse oder Freude und Entspannung für Wohlbefinden oder Zufriedenheit) von anderen gedeutet werden kann.
GeU 5.1.2 Sich mit Mimik, Blickbewegungen und Gesten ausdrücken
Individuelle kompetenzorientierte Lernaktivitäten

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • kommunizieren über die Mimik, indem sie
    • Interpretationen der eigenen Mimik durch ihre Umwelt erfahren (z. B. „Dein Lächeln sagt mir, dass es dir gut geht.“).
    • die Spiegelung der eigenen Mimik wahrnehmen (z. B. „Der andere lacht, weil ich lache“.)
    • ihre persönlichen mimischen Möglichkeiten z. B. vor dem Spiegel erproben und variieren.
    • verschiedene Befindlichkeiten, vor allem aber Zustimmung und Ablehnung, mimisch ausdrücken.
    • verschiedene mimische Ausdrucksweisen anderer unterscheiden und interpretieren.
  • kommunizieren über Blickbewegungen, indem sie
    • Blickkontakt erwidern, halten oder durch Wegdrehen des Kopfes oder Schließen der Augen beenden.
    • einem Gegenüber den Blick zuwenden, wenn sie angesprochen werden.
    • von sich aus Blickkontakt aufnehmen.
    • dem Gegenüber signalisieren, ob die eigene Blickbewegung richtig verstanden wurde, und die Blickbewegung ggf. noch einmal wiederholen.
    • die Blickbewegung von Kommunikationspartnerinnen und –partnern beobachten und interpretieren.
    • Gegenstände, Tätigkeiten oder Personen durch Hinschauen auswählen.
  • kommunizieren über einfache Gesten, indem sie
    • einen Wunsch z. B. durch ein auf den Gegenstand gerichtetes Körperteil ausdrücken.
    • eine Abwehrhaltung z. B. durch nach vorne gestreckte Arme ausdrücken.
    • z. B. durch freudiges Lachen den Wunsch nach Wiederholung ausdrücken.
    • z. B. durch Kopfnicken, Nachobenschauen oder Mundöffnen Ja bzw. durch Kopfschütteln, Nachuntenschauen oder Augenschließen Nein ausdrücken.
    • Gesten mit passenden mimischen Ausdrucksweisen (z. B. Kopfschütteln und abweisender Gesichtsausdruck) verknüpfen.
    • abwarten, ob das Gegenüber die Geste richtig interpretiert hat, und diese ggf. wiederholen.
    • verschiedene gestische Ausdrucksweisen anderer unterscheiden und interpretieren.
GeU 5.1.3 In einen basalen Dialog treten
Individuelle kompetenzorientierte Lernaktivitäten

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • schwingen auf ein Gegenüber ein, indem sie
    • körperliche Zuwendung bemerken und darauf durch Innehalten oder einer Veränderung des Aktivitätsniveaus reagieren.
    • pflegerische Handlungen als Möglichkeit eines intensiven kommunikativen Austauschs mit Bewegung, Blickkontakt und Sprache erleben.
    • in den Atemrhythmus oder die Lautgebung anderer einschwingen oder den Rhythmus der Bewegungen anderer aufnehmen.
  • zeigen erste Formen des gemeinsamen Spiels, indem sie
    • das Verhalten des Gegenübers imitieren (z. B. auf etwas Klopfen).
    • das gemeinsame Tun unterbrechen und wieder neu aufnehmen.
    • sich mit einem Gegenüber zur Musik bewegen oder ein Instrument (z. B. Trommel, Klavier) spielen.
    • sich auf Variationen eines Spiels einlassen und es fortführen (z. B. Guck-Guck-Spiel nicht nur mit Personen sondern auch mit Gegenständen).
    • Gesten wie eine offene Handfläche als Aufforderung verstehen und einen Gegenstand dort ablegen.
    • initiativ eine Bewegung oder Handlung beginnen, die vom Gegenüber aufgenommen und gespiegelt werden kann.
GeU 5.2.1 Wichtiges Vokabular nutzen
Individuelle kompetenzorientierte Lernaktivitäten

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • verwenden Vokabular, welches im Alltag durch das Modelling der Lehrkraft vermittelt wird, indem sie
    • Modelling in vielfältigen Situationen z. B. beim Spielen, Essen, Kochen oder Lernen erleben.
    • Interpretationen des eigenen Verhaltens durch das Modell, den Kommunikationspartner, zulassen.
    • die Nutzung des Kommunikationsmittels durch das Modell verfolgen.
    • Vokabular, das im Fokus des Modelling stand (Fokusvokabular), selbständig anwenden.
  • verwenden in Kommunikationssituationen Kernvokabular, welches sie entsprechend der Kommunikationssituation aufbauen, indem sie
    • einfache Aktivitäten mit Wörtern wie da, das, machen, mehr, anders, weg, fertig oder noch mal steuern.
    • sich selbst oder andere Personen und Besitzverhältnisse mit den Wörtern ich, bin, meins, du, bist, deins, er, sie, der eigene Name, Mama, Papa, Schwester, Bruder, Freund, Lehrer, mir, dir oder selbst benennen.
    • eine Verneinung mit Wörtern wie nein, nicht, anders, falsch oder kein ausdrücken.
    • zeitliche Aspekte einer Aktivität mit Wörtern wie jetzt, später, langsam, schnell, warten oder halt steuern.
    • um eine Handlung mit Wörtern wie kommen, tun, machen, finden, sagen, holen, sehen, geben, nehmen, gehen, erzählen, halten, legen, schauen, stellen, mich, dich, alleine oder mit bitten oder eine solche steuern.
    • eine Aktivität mit Wörtern wie gut, schlecht, heiß, kalt, groß, klein, Spaß, lustig, nass, trocken, schwer, leicht, neu, alt, schnell, langsam, hart, weich, auf, zu, voll, leer, falsch, richtig, blöd, witzig, doof, toll oder am besten beschreiben oder kommentieren.
    • um Gegenstände bitten oder sich zu Gegenständen mit Wörtern wie das (da), Ding, bisschen, wenig, alles, auch oder haben äußern.
    • Positionen bezeichnen oder Aktionen im Raum mit Wörtern wie ein, aus, in, an, hoch, oben, unter, unten, über, weg, hier, da, hinten, vorne, neben, auf, hin oder her steuern.
    • um Informationen mit Wörtern wie wer, wann, wo, warum, wie, was oder wie viel bitten oder fragen.
    • persönliche Eigenschaften oder Gefühle mit Wörtern wie bin, bist, ist, sind, traurig, glücklich, gut, zufrieden, müde, angst, lieb, nett, langweilig, wir, mir, dir, schlecht, aufgeregt, krank oder gesund ausdrücken.
    • einzelne Handlungen mit Wörtern wie fragen, reiten, kaufen, singen, zählen, sitzen, liegen, teilen, malen, schlafen oder anziehen bezeichnen oder steuern.
    • weitere Zeitkonzepte mit Wörtern wie morgens, nachmittags, mittags, nachts, gestern, heute, morgen, später, danach, bald, dann, zuerst oder wenn ausdrücken.
  • verwenden in Kommunikationssituationen Randvokabular, indem sie
    • bei Themen des eigenen Interesses auf individuell zusammengestellte Wörtergruppen zurückgreifen und aus diesen gezielt Wörter verwenden.
    • die Anredeformeln „du“ und „Sie“ sowie Grußformeln angemessen verwenden, Personen situationsgerecht mit dem Vor- oder Nachnamen ansprechen und „danke“ und „bitte“ nutzen.
    • in Diskussionen ihre Meinung vertreten und die Meinung anderer gelten lassen, sich bei Bedarf entschuldigen, bei Streit beruhigende Worte verwenden oder um Ruhe bitten.
    • humorvolle und ironische Äußerungen verwenden, eine Sensibilität für verletzende Äußerungen entwickeln und keine verletzenden Schimpfwörter verwenden.
    • in Notsituationen den eigenen Namen, die Adresse des Wohnorts und die Telefonnummer von Erziehungsberechtigten oder Freunden angeben.
GeU 5.2.2 Das Ja-Nein-Konzept anwenden
Individuelle kompetenzorientierte Lernaktivitäten

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • stimmen einer Situation indirekt zu oder lehnen sie indirekt ab, indem sie
    • sich einem Bezugsobjekt z. B. über Blickkontakt zu- oder von ihm abwenden.
    • auf ein Bezugsobjekt zeigen oder dieses mit einer Bildkarte oder Gebärde bezeichnen.
  • stimmen einer Situation direkt zu oder lehnen sie direkt ab, indem sie
    • Ja oder Nein sagen, Ja oder Nein mit einem Kommunikationsmittel der Unterstützten Kommunikation äußern oder dies über Blickkontakt, Mimik oder Gestik ausdrücken.
GeU 5.2.3 Initiative für Kommunikation ergreifen und diese fortführen
Individuelle kompetenzorientierte Lernaktivitäten

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • ergreifen die Initiative für Kommunikation, indem sie
    • das der Kommunikation zugrungeliegende Prinzip von Ursache und Wirkung z. B. durch Übungen mit einem Bildaustausch-Kommunikationssystem/Picture Exchange Communication System (PECS) nachvollziehen.
    • durch ihren Blickkontakt, durch Körperanspannung, durch Lautieren, durch Mimik oder Gestik anzeigen, dass sie kommunizieren möchten.
    • dem eigenen Kommunikationsbedürfnis so lange Nachdruck verleihen, bis jemand mit ihnen kommuniziert, oder bei Missverständnissen diese geklärt werden.
    • durch Überreichen einer Bildkarte, Zeigen auf eine Bildkarte oder durch Drücken einer Taste ein Ereignis (z. B. dass ein Lied erklingt oder ein Spielzeug überreicht wird) herbeiführen.
    • zur Kommunikation bereit sind und die Kommunikationshilfe akzeptieren oder sie zum Kommunizieren einfordern.
    • die Gesprächspartnerin bzw. den Gesprächspartner auswählen (z. B. Zuwenden der Person, Nennen dessen Namens mit der Kommunikationshilfe).
  • gestalten ein für sie relevantes Gesprächsthema, indem sie
    • z. B. mithilfe eines „Über-mich-Buchs“ oder eines „Ich-Buchs“ über sich selbst erzählen oder zu ihrer Person Fragen beantworten.
    • sich zu persönlichen Vorlieben, Abneigungen oder Wünschen mithilfe verschiedener Kommunikationsmedien äußern.
    • durch das Weiterreichen eines Mitteilungsheftes, einer Fotodokumentation des Tages oder eines Tagebuchs im Elternhaus und in der Schule Gespräche anregen.
    • mit elektronischen Hilfsmitteln eine Unterhaltung über einen Plauderplan eröffnen und gestalten.
  • halten eine Kommunikation aufrecht und beachten allgemeine Gesprächsformen, indem sie
    • dem Gegenüber zuhören und den Blickkontakt halten.
    • Fragen stellen oder Aussagen des Gegenübers durch Lachen, Rufen, Staunen oder Aussagen kommentieren.
    • ein Thema beginnen und zu einem anderen wechseln oder den Themenwechseln des Gesprächspartners oder der Gesprächspartnerin folgen.
    • warten, bis der andere ausgesprochen hat.
    • sich auch mit Hilfsmitteln der Unterstützten Kommunikation zu Wort melden.
    • niemanden auslachen oder beschimpfen.
  • beenden eine Kommunikation, indem sie
    • erkennen, wenn die Gesprächspartnerin oder der Gesprächspartner das Gespräch beenden möchte.
    • zur Beendigung der Kommunikation verständliche Zeichen setzen.
GeU 5.3.1 Sprachliche Zuwendung erleben
Individuelle kompetenzorientierte Lernaktivitäten

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • nehmen menschliche Stimmen bewusst wahr, indem sie
    • auf die eigene Stimme (z. B. auch durch Abspielen von Tonaufnahmen der eigenen Stimme) aufmerksam werden.
    • auf die Stimmen anderer aufmerksam werden und z. B. unterschiedliche Tonlagen, Melodien, Geschwindigkeiten, Lautstärken wahrnehmen.
    • Gesang, Reime oder Sprachspiele erleben, gestalten und mitsprechen.
    • sich durch eine Berührung, ein Signal oder eine in ihre Richtung gerichtete Stimme angesprochen fühlen und ausdrucksstarke Sprache erleben.
  • reagieren auf sprachliche Zuwendung, indem sie
    • zum Sprechenden hinschauen, sich hinwenden oder die Atmung verändern.
    • die sprachliche Interaktion z. B. durch Körperkontakt intensivieren (z. B. Berühren des Sprechenden).
    • auf Signalwörter wie „Aufgepasst!“, „Hallo!“ oder „Hör zu!“ mit Aufmerksamkeit reagieren.
GeU 5.3.2 Symbolverständnis der Sprache nutzen
Individuelle kompetenzorientierte Lernaktivitäten

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • realisieren, dass Personen mit individuellen Namen bezeichnet werden, indem sie
    • den eigenen Namen in vielfältigen Situationen (z. B. in Verbindung mit körperlicher Berührung oder in Liedern) bewusst hören.
    • sich von der Nennung des eigenen Namens angesprochen fühlen und eine Reaktion auf die Nennung des eigenen Namens zeigen (z. B. Innehalten, Aufmerksamkeit, Blickkontakt).
    • das Hören des eigenen Namens mit einer Ich-Geste verbinden (z. B. an die Brust fassen, auf sich zeigen).
    • realisieren, dass alle Personen Namen haben, auf eine benannte Person zeigen, den Namen einer Person nennen und andere Personen mit deren Namen vorstellen.
  • realisieren, dass ihre Lebensumwelt mit verschiedenen Begriffen konkretisiert werden kann, indem sie
    • die Bezeichnung von Personen, Gegenständen und Tieren bewusst wahrnehmen und eine entsprechende Verknüpfung herstellen, auf eine benannte Person, einen benannten Gegenstand oder ein Tier zeigen und den Namen von Personen, Gegenständen und Tieren benennen.
    • die sprachliche Begleitung von Handlung verfolgen und Handlung und sprachliche Begriffe verknüpfen, wobei sie z. B. „Ich bringe dir ein Glas Wasser,“ hören und ein Glas Wasser erhalten.
    • häufige Eigenschaftswörter in ihrer Bedeutung nachvollziehen, wobei sie z. B. laute Musik hören und den Begriff „laut“ wahrnehmen.
  • verstehen einfache Aufforderungen, indem sie
    • unterstützende sprachbegleitende Gesten des Sprechenden (z. B. Kopfschütteln und Nein-Sprechen) entschlüsseln.
    • das Wort Nein als Hinweis auf ein Verbot verstehen und dieses beachten.
    • diesen durch die Begleitung oder Hilfe der Lehrkraft (z. B. Handführung) nachkommen.
    • diese selbständig befolgen.
  • verbinden Sprache mit Raumwahrnehmung oder zeitlicher Orientierung, indem sie
    • auf Aussagen wie „Da schau, da ist …“, „Heute ist …“ oder Fragen wie „Wo ist…?“, „Was war gestern?“ reagieren.
    • die Verwendung von Begriffen zur Beschreibung von Positionen (z. B. oben, vorne) und Zeitpunkten oder -räumen (z. B. heute, vorhin) nachvollziehen.
    • Positionen von Personen oder Gegenständen im Raum mit wichtigen Begriffen (z. B. vor, auf oder neben für die räumliche Orientierung beschreiben.
    • für die zeitliche Orientierung wichtige Begriffe wie heute, gestern, morgen, am Montag oder bald verwenden.
GeU 5.4.1 Die Sprechorgane trainieren
Individuelle kompetenzorientierte Lernaktivitäten

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • erleben eine Stimulation des Mundbereichs (Kiefermuskulatur, Mundmuskulatur und Lippen, Zunge), indem sie
    • ein Klopfen, ein Streichen oder ein Massieren der Mundbereiche zulassen.
    • eine Anregung der Grundfunktionen wie Saugen, Schlucken, Beißen und Kauen mit geeigneten Hilfsmitteln (z. B. einem Beißring) zulassen.
    • mimische Übungen wie Augenöffnen und -schließen oder Nasenflügelbewegen durchführen.
  • erleben verschiedene Atemtechniken wie Bauchatmung, Brustatmung, tiefes Einatmen, langes Ausatmen und wenden sie bewusst an, indem sie
    • das Ausatmen durch Blasen hörbar machen.
    • auf Selbstlaute oder auf , , , , stimmhaft ausatmen.
    • den Atem z. B. mit einem Spiegel sichtbarmachen.
    • Puste- und Blasübungen ausführen (z. B. eine brennende Kerze ausblasen, Wattekugeln über den Tisch blasen, eine Feder am Faden anpusten und kleine Blasinstrumente spielen).
    • Mund- und Nasenatmung differenzieren und gezielt anwenden.
  • differenzieren die Bewegungsformen der Sprechwerkzeuge, indem sie
    • auf den Lippen kauen, die Lippen zusammenpressen, einen Strohhalm zwischen die Lippen nehmen und festhalten oder einen „Rüssel“ formen und so die Lippenbewegungen differenzieren.
    • den Mund „weit wie ein Löwe“ öffnen, mit den Zähnen klappern, einen Korken zwischen den Zähnen halten und dabei sprechen und so die Kieferbewegungen differenzieren.
    • die Zähne mit der Zunge putzen, die Lippen umfahren oder mit der Zunge Kinn und Nase berühren und so die Zungenbewegungen differenzieren.
    • laut gähnen auf „hahaha“ oder „hehehe“ lachen oder mit Wasser gurgeln und so die Gaumen- und Kehlkopfbewegungen differenzieren.
    • die eigenen Mundbewegungen im Spiegel verfolgen oder z. B. vibrotaktile Sprechhilfen verwenden.
GeU 5.4.2 Lautsprachlich kommunizieren
Individuelle kompetenzorientierte Lernaktivitäten

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • geben undifferenzierte stimmhafte Äußerungen von sich, indem sie
    • sich durch motorische oder taktile Eindrücke wie Hoppe-Reiter-Spiele oder Bewegungsspiele mit rhythmisierender Sprache zur Lautäußerung motivieren lassen.
    • durch gustatorische und olfaktorische Eindrücke zur Lautäußerung (z. B. „mmh“, „oh“, „äh“) anregen lassen.
    • durch akustische Eindrücke wie Quietschtiere, Klänge, Verse und Reime zur Lautäußerung anregen lassen.
    • Geräusche und Laute (z. B. Tierlaute, Hupen) imitieren.
  • geben Einzellaute und Lallmonologe von sich, indem sie
    • Selbstlaute und Vokal-Konsonant-Verbindungen situationsbezogen wie „Aaaah – das schmeckt gut“ oder „ Schschsch – der Zug kommt“ äußern.
    • erleben, dass lautsprachliche Äußerungen mitlautiert, verstärkt und in Dialogform mehrfach wiederholt werden.
    • Silben und Laute in kleine Lieder (z. B. „Lalala, der Tom ist da“) einbinden.
  • verwenden Einwort- und Zweiwortsätze, um sich auszudrücken, indem sie
    • sich am häufigen Wiederholen selbst gesprochener Wörter freuen, wenn sie z. B. Lieblingsgegenstände erkunden und gleichzeitig benennen.
    • sich durch sprachbegleitende Gebärden der Lehrkraft zum Sprechen von Wörtern oder Zweiwortverbindungen anregen lassen.
    • wichtige Begriffe des Alltags verwenden und angeregt durch Fragen (z. B. „Was soll ich bringen?“) in Einwortsätzen antworten.
    • neue Wörter in ihren Wortschatz einbauen, nachdem sie diese durch eine besonders hervorgehobene Betonung bewusst wahrgenommen haben.
    • in Zweiwortverbindungen ohne Satzmuster einen Gegenstand und eine Eigenschaft gleichzeitig benennen (z. B. „roter Ball“).
    • einfache Redewendungen des täglichen Sprachgebrauchs wie „Guten Tag“, „Ich Hunger“ verwenden.
  • bilden grammatikalisch richtige Sätze, indem sie
    • sich durch das Modelling der Lehrkraft (= Sprachmodell) zum Sprechen grammatikalisch richtiger Sätze anregen lassen.
    • bestimmte und unbestimmte Artikel verwenden und damit Sätze bilden (z. B. „Das ist der Kopf.“).
    • neben dem Personalpronomen „ich“ weitere Personalpronomen in Sätzen verwenden (z. B. „Du bist nett.“).
    • mit Possessivpronomen Besitzverhältnisse sprachlich eindeutig ausdrücken (z. B. „Das ist mein Stift.“).
    • Nomen in Singular und Plural verwenden.
    • Adjektive und deren Steigerungen für vergleichende Darstellungen nutzen.
    • Hilfsverben der Satzstruktur anpassen und in Verbindung mit Vollverben im Infinitiv anwenden (z. B. „Ich kann malen.“).
    • Verben in verschiedenen Personalformen und in Gegenwart, Vergangenheit und Zukunft verwenden.
    • Aussagen verneinen.
  • erleben Freude am Sprechen, indem sie
    • durch das Mitsprechen von Reimen, Versen oder Gedichten motiviert werden.
    • positive Rückmeldungen und Bestätigung für sprachliche Äußerungen erleben.
    • sich vor Publikum z. B. in Theateraufführungen sprachlich äußern und Applaus erhalten.

GeU 5.5 Unterstützte Kommunikation mit Gebärden

Individuelle kompetenzorientierte Lernaktivitäten

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • erfassen die Symbolfunktion von Gebärden, indem sie
    • kontextbezogene Bewegungen mit dem Körper bei Fingerspielen (z. B. bei „10 kleine Zappelfinger“ zappeln die Finger) oder Spielliedern (z. B. bei „Feuer, Wasser, Luft“ legen sich alle auf den Boden) ausführen.
    • einfache Lieder und Sprechverse mit Gebärden begleiten.
    • durch das sprachbegleitende Gebärden der Lehrkraft (= Modelling) im Schulalltag Gebärden im situativen Zusammenhang erfassen.
    • sich durch das sprachbegleitende Gebärden der Lehrkraft (= Modelling) im Schulalltag zum Mitgebärden anregen lassen.
    • erleben, wie Modelle oder Mitschülerinnen und Mitschüler gebärdete Aufforderungen befolgen.
  • verstehen die Bedeutung verschiedener Gebärden und verwenden sie, um sich auszudrücken, indem sie
    • eine physische Unterstützung durch die Lehrkraft beim Lernen einer Gebärde zulassen, um motorische Muster einzuschleifen.
    • sich Gebärden des Kernvokabulars (z. B. noch mal, fertig oder genug) und des Randvokabulars einprägen.
    • beim lautsprachlich unterstützenden Gebärden die Schlüsselwörter einer Mitteilung (z. B. Gebärde für „Schule“ + Gebärde für „aus“ + Gebärde für „Bus“ + Gebärde für „zu Hause“ für die Sätze „Die Schule ist aus. Der Bus fährt nach Hause.“) gebärden.
    • die Mimik beim Gebärden einbeziehen und so ihre gebärdeten Aussagen unterstützen.
    • der Gesprächspartnerin bzw. dem Gesprächspartner zuwenden, diese ggf. berühren und in ihrem Sichtfeld gebärden.
    • Gebärden in Kombination mit Symbolen und/oder Schrift sammeln und Gebärdenlexika und geeignete Computerprogramme zur Erweiterung ihres Gebärdenschatzes nutzen.

GeU 5.6 Unterstützte Kommunikation mit Kommunikationsmedien

Individuelle kompetenzorientierte Lernaktivitäten

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • steuern eine Kommunikationshilfe an, indem sie
    • bei Bedarf eine stützende Person oder einen „Schatten“ als Impulsgeber bei der Nutzung der Unterstützten Kommunikation zulassen.
    • eine Kommunikationshilfe mit verschiedenen Körperteilen wie den Augen, dem Finger, der Hand, dem Kopf, dem Fuß oder dem Knie ansteuern.
    • Tasten einer Kommunikationshilfe mit einem Finger und dosiertem Druck, mit einem (Kopf-)Stab, einem optischen Sensor oder einem Joystick bedienen.
    • ein vereinbartes Signal der Zustimmung bzw. Ablehnung geben, wenn jemand für sie stellvertretend eine Bildkarte ansteuert (Partnerscanning).
    • einen Zeiger anhalten, wenn er auf das gewünschte Symbol einer Bildkarte zeigt (automatisches Scanning).
    • verschiedene Aussagen oder Musik über Kopfhörer hören und bei Ertönen der gewünschte Aussage oder des gewünschten Titels diese durch Tastendruck allgemein hörbar machen (akustisches Scanning).
  • nutzen das Vokabular ihrer Kommunikationshilfe, indem sie
    • sich mithilfe von Medien, die auf einer Ebene angeordnet sind (z. B. Einzelkarten, Tafel, Leporello) mitteilen (z. B. Zeigen auf ein Tischset mit Vokabular zur Situation „Essen“).
    • sich mithilfe von Medien mitteilen, die auf mehreren Ebenen angeordnet sind (Ringbuch, Visitenkartenbüchlein, Schnellhefter, selbstklebende Fotoalben, dynamische Kommunikationshilfe).
    • sich in ihrem Kernvokabular und Randvokabular orientieren, welche ihnen beide zur Verfügung stehen.
    • sich in ihrem Wortschatz orientieren, der entweder nach Oberbegriffen (z. B. "zu Hause") oder nach Ikonensequenzen geordnet ist.
    • das Vokabular nach Oberbegriffen wie Personen, Tätigkeiten, Gefühle oder nach Situationen wie „in der Schule“, „bei der Krankengymnastik“, „zu Hause“ ordnen.
    • sich an einer farblichen Kennzeichnung der verschiedenen Wortschatzbereiche orientieren.
    • die Notwendigkeit eines neuen Symbols oder einer neuen Ebene zu einem bestimmten Thema artikulieren.
    • Wünsche zur Organisation des persönlichen Vokabulars nach ihren Bedürfnissen und ihren Fähigkeiten artikulieren.
  • kommunizieren mithilfe von Sprachtasten, indem sie
    • einfache Sprachtasten, die nur eine programmierte Aussage wiedergeben, drücken und so z. B. einen guten Morgen wünschen, jemanden rufen oder einen Freund zum Geburtstag einladen.
    • Sprachtasten mit serieller Speichermöglichkeit bei ritualisierten Abläufen wie dem Einkaufen oder dem Lesen eines Bilderbuchs situativ korrekt anwenden.
  • wenden Gegenstände, Fotos und Bilder als Kommunikationsmedien an, indem sie
    • aus zwei oder mehreren konkreten Objekten (z. B. Apfel- oder Orangensaft) eines auswählen, dies überreichen oder darauf deuten.
    • aus zwei oder mehr Bezugsobjekten (z. B. Badehose bedeutet „schwimmen“, Trommel bedeutet „Musik“) eines auswählen, dies überreichen oder darauf deuten.
    • Fotos von Personen, Gegenständen oder Tätigkeiten überreichen, auf diese deuten, sie auf dem Display einer elektronischen Kommunikationshilfe ansteuern oder auf dem Handy oder Tablet zeigen.
    • Bilder, die Personen, Gegenstände oder Tätigkeiten abbilden, überreichen, auf diese deuten oder sie auf dem Display einer elektronischen Kommunikationshilfe ansteuern.
  • wenden Symbole oder Schrift als Kommunikationsmedien an, indem sie
    • Symbolkarten, die möglichst realitätsnahe Abbildungen enthalten, interpretieren, ein bestimmtes Symbol auswählen und dieses überreichen, auf dieses deuten oder es auf dem Display einer elektronischen Kommunikationshilfe ansteuern.
    • Symbolkarten, die kein Bild produzierendes Vokabular (z. B. „heute“, „gestern“, „noch einmal“) abbilden, interpretieren, ein bestimmtes Symbol auswählen und dieses überreichen, auf dieses deuten oder es auf dem Display einer elektronischen Kommunikationshilfe ansteuern.
    • Symbolkarten, die abstrakte Symbole mit grammatikalischen Strukturen (z. B. „ist“ oder „sind“) abbilden, interpretieren, ein bestimmtes Symbol auswählen, überreichen, auf dieses deuten oder es auf dem Display einer elektronischen Kommunikationshilfe ansteuern.
    • mehrere Symbole hintereinander in einer sinnvollen Reihenfolge ansteuern (z. B. Symbol für „Schule“ + Symbol für „aus“ + Symbol für „Bus“ + Symbol für „zu Hause“ für die Sätze „Die Schule ist aus. Der Bus fährt nach Hause.“) und so Sätze bilden.
    • Ganzwörtern (z. B. Namensschilder, Signalwörter, Stundenplanschilder, Wörter auf Kommunikationshilfen) erkennen oder lesen und auswählen.
    • auf einer Buchstabentafel einzelne Buchstaben hintereinander ansteuern und so Wörter bilden oder auf einer Tastatur schreiben.
    • Kommunikationssoftware (z. B. akustisches oder optisches Scanning oder Schreibprogramme) nutzen.

GeU 6.1 Elementare Spiele

Individuelle kompetenzorientierte Lernaktivitäten

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • spielen mit dem eigenen Körper und entdecken neue Bewegungsmöglichkeiten, indem sie
    • Freude daran haben, dass sie bewegt werden (z. B. Schaukeln in der Hängematte).
    • z. B. am Daumen lutschen, an der Hand saugen oder mit den Fingern spielen.
    • den Körper in Bezug zur Umwelt erleben (z. B. unterschiedliche Lagerungen, Beachten von Hindernissen, Klettern auf Möbel).
    • Bewegungen lustvoll wiederholen und diese beim Laufen, Springen, Fangen, Sich-rollen, Purzeln und Rutschen variieren.
  • spielen mit Stimme und Sprache, indem sie
    • Laute lustvoll und rhythmisch wiederholen und variieren.
    • mit der Atemluft spielen, pfeifen, Wattebälle pusten, Seifenblasen produzieren oder Luftballons aufblasen.
    • eigene Bewegungen (z. B. Schaukeln, Laufen oder Hüpfen) mit lautmalerischen Äußerungen oder mit Sprachspielen und Spielliedern begleiten.
  • spielen personenbezogene Spiele, indem sie
    • andere Menschen ansehen, beobachten oder ertasten.
    • bei einfachen Bewegungsspielen mitmachen (z. B. Kniereiter, Huckepack, Balgen).
    • an einfachen Kreis- und Singspielen mitwirken (z. B. „Häschen in der Grube“).
    • sich an Geben-Nehmen-Spielen beteiligen (z. B. „Zuerst ich, dann du“, Weiterrollen eines Balls).
    • mit anderen Verstecken oder Fangen spielen.
  • spielen objektbezogene Spiele mit Spielzeug, indem sie
    • Schauspielzeug beobachten (z. B. Luftballon, Mobile, Windrad oder Hampelmann).
    • Greifspielzeug erproben (z. B. Spielring, Greiflinge oder Kugelrassel).
    • Geräuschspielzeuge erkunden (z. B. Rassel, Spieluhr oder Glocke).
    • Spielzeug aus Schachteln oder Behältern aus- und einräumen.
    • Spielzeuge wie Luftballon, Rhythmiktücher, Bälle oder Wurfringe fallen lassen und heben sie vom Boden aufheben oder diese in die Höhe werfen und sie wieder auffangen.
    • mit Unterstützung oder selbständig mit verschiedenen Formen-, Farben- oder Steckspielen hantieren (z. B. Stecken von Holzkörpern durch verschieden geformte Öffnungen, Legen eines Farben-Lottos).
    • Spielzeug zum Drehen, Schrauben und Stecken ausprobieren (z. B. Steckpuppe, Schraubfässer, Handkreisel oder Musikdose).
    • einzelne Teile eines Spielzeugs (z. B. Einlegespiele) mit Unterstützung oder selbständig zusammensetzen.
  • spielen objektbezogene Spiele mit Alltagsgegenständen, indem sie
    • verschiedene Alltagsmaterialien wie Papier, Pappe, Sand, Stoffe oder Schachteln erproben.
    • im Rahmen freier Aktionsfelder damit tätig werden.
    • mit Alltagsgegenständen experimentieren (z. B. Klopfen mit einem Löffel, Lutschen am Löffel).
    • Handlungen mit Gegenständen wiederholen und variieren (z. B. Rollen eines Bechers – Schütten mit einem Becher).
    • Gegenständen mit bestimmten Handlungsmöglichkeiten verbinden (z. B. Löffel – essen, Glas – trinken) und Gegenstände zu funktionellen Einheiten zusammenfügen (z. B. Tasse und Teller, Tisch und Stuhl).
  • malen, indem sie
    • mit verschiedenen Farben experimentieren (z. B. Fingerfarben, Erdfarben, Wachsmalkreide, Buntstift, Wasserfarben).
    • unterschiedliche Untergründen ausprobieren (z. B.Tafel, Papier, Pappe, Tonpapier, Krepppapier).
  • gehen mit Spielsachen sachgerecht um, indem sie
    • diese zunächst aus zwei, dann aus mehreren Angeboten auswählen.
    • den Aufbewahrungsort von diesen kennen und sie dort holen.
    • diese pfleglich behandeln.
    • Ordnung halten und diese wieder ordentlich aufräumen.
Alltagskompetenzen Alltagskompetenzen

GeU 6.2 Bauspiele

Individuelle kompetenzorientierte Lernaktivitäten

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • bauen Bauwerke aus unterschiedlichen Materialien (z. B. Alltagsgegenstände, Bauklötze, magnetische Bauklötze, Steckklötzen oder Konstruktionsbaukästen), indem sie
    • Bauspiele erleben und sich in diese einbinden lassen (z. B. sich Einbauenlassen mit großen Schaumstoffteilen, Bauen eines Turms mit Handführung).
    • Bauwerke selbständig aufbauen und sie wieder zerstören.
    • zu einem bestimmten Thema (z. B. Turm, Straße, Garage) bauen.
    • ihre Bauwerke mit Spielszenen verbinden (z. B. Einparken von Autos in die Garage).
    • im Rahmen ihrer Möglichkeiten miteinander bauen (z. B. Errichten von Bauwerken zum gleichen Thema).
  • zerlegen Materialien, indem sie
    • diese zerreißen, zerschneiden oder zersägen.
    • zusammengesteckte Materialien in ihre Einzelteile zerlegen.
  • verbinden verschiedene Materialien, indem sie
    • Bauklötze aufeinanderstecken und auch wieder voneinander lösen.
    • feste Verbindungen z. B. durch Kleben, Knoten oder Schnüren herstellen.
    • mit Spielwerkzeugen vorgefertigte Elemente zusammennageln (z. B. Hämmerchenspiel) oder verschrauben (z. B. übergroße Holzschrauben).
  • kneten mit Modelliermaterialien, indem sie
    • Tasterfahrungen mit verschiedenen Materialien machen ( z. B. Knetwachs, Ton, Plastilin, Modelliersand, Pappmaché).
    • diese mit ihrer Fingerkaft verformen, sie rollen, schlagen oder verstreichen.
    • Ausstechformen herstellen oder z. B. Knete durch Formen pressen.
    • verschiedene Farben miteinander verkneten.
    • Plastiken gestalten (z. B. Kugel, Brotstückchen).
  • bauen nach erdachten oder vorgegebenen Konstruktionsprinzipien, indem sie
    • bei Bauspielen zuschauen und dabei Anregungen für das eigene Bauen entdecken.
    • mit Bausteinen oder Alltagsmaterialien in die Höhe bauen.
    • durch Aneinanderreihen von Elementen neue Ganzheiten herstellen (z. B. Mauer, Zug oder Kette).
    • Flächen z. B. mit Klebeplättchen oder Steckspielen gestalten.
    • Farben und Formen beim Bauen mit einbeziehen (z. B. Haus aus weißen Steinen mit roten Steinen für das Dach).
    • unterschiedliche Materialien miteinander kombinieren.
    • beim Spielen unter freiem Himmel verschiedene Bauwerke wie einen Schneemann, eine Sandburg oder einen Staudamm herstellen.
    • nach einfachen Anleitungen und Modellzeichnungen mit Systembaukästen, Technik-Baukästen oder Bastelbögen bauen.
    • Zeichnungen und einfache Anleitungen ihrer selbst gebauten Modelle anfertigen.
    • beim Spielen mit Bauklötzen mechanische und statische Gesetze erfahren und Raumvorstellungen erwerben.
    • Bau- und Konstruktionsspiele am Computer ausführen.
Alltagskompetenzen Alltagskompetenzen

GeU 6.3 Fantasiespiele

Individuelle kompetenzorientierte Lernaktivitäten

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • spielen Fantasiespiele, indem sie
    • z. B. Plüschtiere, Puppen oder Autos halten oder tragen.
    • Plüschtiere oder Puppen als Gegenüber ansehen und mit ihnen sprechen, sie streicheln oder im Wagen spazieren fahren.
    • mit Spielzeugautos fahren oder Dinge im Wasser schwimmen lassen.
    • im Spiel typische Funktionen von Gegenständen üben (z. B. Umrühren mit dem Kochlöffel).
    • Gegenständen im Fantasiespiel neue Bedeutungen geben oder einem Gegenstand verschiedene Bedeutungsinhalte zuordnen (z. B. Puppenwagen als Auto oder Rasenmäher).
    • im Fantasiespiel Situationen aus der eigenen Erfahrungswelt darstellen (z. B. Einkaufen, Kochen, Autofahren, Arztbesuch).
    • Spielhandlungen zu Sequenzen aneinanderreihen (z. B. Auswählen von Lebensmitteln, Bezahlen an der Kasse).
    • für sich spielen, das Spiel von anderen beobachten, sich am Spiel anderer beteiligen oder andere in das eigene Fantasiespiel mit einbeziehen.
Alltagskompetenzen Alltagskompetenzen

GeU 6.4 Regelspiele

Individuelle kompetenzorientierte Lernaktivitäten

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • würfeln in Regelspielen, indem sie
    • verschiedene Würfelarten (z. B. Würfel mit sechs oder weniger oder mehr Seiten, mit Farben, mit Formen, mit Symbolen) und deren verschieden Würfelbilder (z. B. Punktebilder, Zahlen) unterscheiden.
    • Hilfsmittel der Unterstützten Kommunikation nutzen (z. B. Taster zum Betätigen eines Würfelcomputers).
    • Würfel in einen Becher geben, diesen schütteln, umstürzen und die Würfel auf die Unterlage rollen lassen.
    • den Würfel so aus der Hand rollen, dass er nicht vom Tisch fällt.
    • das oben liegende Würfelbild ablesen und dessen Bedeutung erkennen.
  • setzen Spielfiguren in Regelspielen, indem sie
    • sich die eigene Spielfigur anhand von Farbe oder Charakter merken.
    • das Setzen der Spielfigur durch einen Assistenten anleiten und beobachten.
    • diese greifen, ohne dass andere Figuren umfallen.
    • diese gemäß den Spielregeln weiterziehen und positionieren.
  • spielen Kartenspiele, indem sie
    • verschiedene Kartenfarben (z. B. Blatt, Herz etc.) sowie verschiedene Kartenwerte unterscheiden und diese im Spiel berücksichtigen.
    • Karten mit der Mischmaschine oder selbst mischen und diese im Uhrzeigersinn austeilen.
    • einen Kartenhalter benützen oder die Karten gefächert in der eigenen Hand halten.
    • aus dem Kartenfächer eine Karte ziehen und sie ablegen.
    • mit ihrem Spielzug warten, bis sie an der Reihe sind.
  • bauen ein Verständnis für ein Spiel auf, indem sie
    • sich über die Spielregeln informieren und sie einhalten.
    • in Absprache mit den Mitspielerinnen und Mitspielern das Spiel variieren und modifizieren (z. B. vereinfachten Regeln).
    • Spielstrategien erwerben (z. B. Erinnern der Bilder oder Kartenwerte anderer, vorausschauendes Planen, Geheimhalten der eigenen Strategie).
    • die Spieldauer im Verhältnis zur Verfügung stehenden Zeit überblicken.
    • mit Freude spielen, gewinnen wollen und sich über einen Sieg freuen.
    • mit Frustrationen im Spiel kompetent umgehen, Rückschläge akzeptieren, Spielspannung aushalten, den Zufall im Spiel akzeptieren, verlieren können und ein Spiel zu Ende führen.
  • kooperieren mit anderen im Spiel, indem sie
    • eine Spielpartnerin oder einen Spielpartner auswählen.
    • sich auf ein gemeinsames Spiel und klare Regeln einigen.
    • sich gegenseitig anfeuern oder helfen.
Alltagskompetenzen Alltagskompetenzen

GeU 6.5 Spielräume

Individuelle kompetenzorientierte Lernaktivitäten

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • nutzen verschiedene Spielräume im Klassenzimmer, indem sie
    • permanente und temporäre Spielecken erkennen und nutzen.
    • Spielecken mit Möbeln und Spielsachen oder Spielen ausstatten und ansprechend gestalten.
    • Spielecken nach Beendigung des Spiels wieder aufräumen.
    • das gesamte Klassenzimmer temporär als Spielraum nutzen.
  • nutzen die Turnhalle als Spielraum, indem sie
    • in einem freien Aktionsfeld Ball- und Laufspiele spielen und Bewegungsbaustellen arrangieren.
    • in der Turnhalle verschiedene Spielräume schaffen (z. B. Bauen von Höhlen, Festlegen kleinerer Spielfelder).
  • nutzen verschiedene Spielräume im Schulhaus, indem sie
    • freie Räume temporär zu Spielräumen umgestalten.
    • die Aula für Spiele oder Aufführungen nutzen.
    • in den Fluren mit Freizeitgeräten (z. B. Tischfußball, Tischtennis, Jongliergeräte) spielen.
  • nutzen das Schulgelände zum Spielen, indem sie
    • Spielräume auf dem Pausenhof kennen und den Weg dorthin mit Hilfestellung oder selbständig zurücklegen.
    • den Pausenhof in spielerischer Absicht z. B. bei Versteckspielen erkunden.
    • mit Naturmaterialien oder vorgefertigten Spielsachen z. B. im Sandkasten oder auf der Wiese spielen.
    • das Gelände für kleine Wettbewerbe (z. B. Hindernisläufe, Wettläufe) nutzen.
    • Spielgeräte sachgerecht und sorgsam behandeln und nach dem Spielen wieder an vereinbarte Orte aufräumen.
    • den Pausenhof nach ihren Wünschen mitgestalten (z. B. Aufzeichnen von Wegen oder Hüpfspielen mit Straßenkreiden) oder Vorschläge für die Gestaltung einbringen.
    • das Gelände sauber und ordentlich halten.
  • nutzen Spielplätze in ihrer Schul- und Wohnumgebung, indem sie
    • in Begleitung verschiedene Spielplätze (z. B. Ballspielplatz, Abenteuerspielplatz, Waldspielplatz) besuchen und kennenlernen.
    • ihre eigenen Fähigkeiten realistisch einschätzen, mögliche Gefahren erkennen und sich diesen entsprechend verhalten.
    • dort vorhandene Spielgeräte in vielfältiger Weise ausprobieren.
    • eigene Spielsachen auf den Spielplatz mitbringen und nach dem Spielen wieder mitnehmen.
    • kooperativ mit bekannten und fremden Kindern und Jugendlichen spielen.
    • für den Spielplatz geltende Regeln (z. B. Altersbeschränkungen, Alkoholverbot) einhalten.
  • spielen im freien Gelände in ihrer Schul- oder Wohnumgebung, indem sie
    • die nähere Umgebung mit Begleitung und je nach individuellen Möglichkeiten auch alleine erkunden.
    • Gefahrenpunkte für das Spielen (z. B. Straßen, Ausfahrten, Gewässer, giftige Pflanzen) erkennen und gefährliche Situationen (z. B. Wetterumsturz, Einbruch der Dunkelheit) einschätzen.
    • Gebote und Verbote (z. B. Naturschutz, Alkoholverbot) für bestimmte Gelände kennen und sich danach richten.
    • an vorbereiteten Geländeläufen teilnehmen (z. B. Orientierung mithilfe von Bildern, Beschreibungen, Karten, Kompass).
    • sich im Wald Spielmöglichkeiten suchen.
Alltagskompetenzen Alltagskompetenzen
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