Die aufgeführten Kompetenzen beschreiben das Ergebnis eines fünfjährigen Lernprozesses. Die Auswahl der angestrebten Kompetenzen trifft die Lehrkraft in pädagogischer Verantwortung auf der Basis der ermittelten Lernausgangslage sowie des individuellen Förderbedarfs der einzelnen Schülerin bzw. des einzelnen Schülers. Die Kompetenzen werden anhand der Inhalte aus den Lernbereichen im Unterricht angebahnt.
Natur und Technik R9
NT9 Motorik und Wahrnehmung
Kompetenzerwartungen
Die Schülerinnen und Schüler ...
- wenden spezifische visuelle oder taktile Techniken systematisch an, um Inhalte aus dem naturwissenschaftlichen Bereich zu erfassen.
- nutzen ihre individuellen visuellen und taktilen Wahrnehmungsfähigkeiten gezielt zur Informationsentnahme bei Realbegegnungen mit Tieren, Pflanzen oder Gegenständen sowie beim Einsatz adaptierter Medien.
- nutzen Taststrategien zur Erfassung von Alltagsphänomenen mit naturwissenschaftlichem Hintergrund unter Einhaltung von Sicherheitsvorkehrungen.
- setzen taktile und auditive Differenzierungsfähigkeiten (z. B. zur Erkundung von Realobjekten, Skizzen und Modellen aus dem naturwissenschaftlichen Bereich) gezielt ein.
- unterscheiden und ordnen Objekte anhand visueller, taktiler und auditiver Eigenschaften.
- wählen für Experimente Geräte und Werkzeuge aus, die ihren grob- und feinmotorischen Voraussetzungen sowie den individuellen visuellen und taktilen Wahrnehmungsfähigkeiten entsprechen.
- beschreiben, welche Ausstattung des Arbeitsplatzes und welche Strukturen ihnen die Orientierung zur Durchführung von Experimenten erleichtern.
- bewegen sich selbständig mit einem geeigneten Verkehrsmittel fort und beachten die Regeln des Straßenverkehrs.
- benutzen vereinfachte taktile Reliefkarten, Tabellen, Skizzen und Pläne, die sehbehindertenspezifisch aufbereitet sind.
NT9 Denken und Lernstrategien
Kompetenzerwartungen
Die Schülerinnen und Schüler ...
- nutzen Ablagen und visuelle oder taktile Ordnungssysteme für die Durchführung von Experimenten.
- benennen Ordnungsmerkmale sowie Oberbegriffe und wenden Ordnungskategorien im naturwissenschaftlichen Kontext an.
- planen Handlungsschritte und Handlungsziele für die Vorbereitung, Durchführung und Auswertung von Experimenten in Abhängigkeit von ihren individuellen visuellen und taktilen Wahrnehmungsfähigkeiten, setzen diese um und bewerten ihr Vorgehen.
- stellen Wenn-dann- oder Je-desto-Beziehungen her und dokumentieren Ergebnisse in einer für sie visuell oder taktil lesbaren Form.
- finden Lösungen zu problemorientierten Fragestellungen aus ihrem Alltag mit naturwissenschaftlichem Bezug.
- verwenden spezifische Lernmaterialien und visuelle oder taktile Hilfsmittel selbständig und schaffen sich so Zugang zu den Themen des naturwissenschaftlichen Unterrichts.
- nutzen gezielt ihr visuelles Gedächtnis zur Objekt- oder Personenerkennung und schließen von markanten Merkmalen auf eine Gesamtgestalt. Sie ergänzen Gestalten zu einem Gesamtbild.
- beurteilen Möglichkeiten, Nutzen und Gefahren naturwissenschaftlich-technischer Entwicklungen in Hinblick auf den Alltag sehbehinderter und blinder Menschen.
- wählen kriteriengeleitet (z. B. in Hinblick auf die Darstellbarkeit für Menschen mit Seheinschränkungen) ggf. in Absprache mit der Lehrkraft Inhalte der Lernbereiche des Fachs exemplarisch aus.
- beschreiben Ursachen und Folgen von Sehschädigungen und berücksichtigen angemessene Gesunderhaltung und Pflege der Augen.
- nutzen situationsangemessen Sehhilfen und/oder Taststrategien (z. B. zur Begegnung mit lebenden Tieren und Pflanzen, Modellen, Funktionsmodellen, zwei- oder drei-dimensionalen Darstellungen, tiefgezogenen Darstellungen, Schwellkopien, Zeichenfolien oder kontrastreichen und/oder vergrößerten Kopien).
- erklären den Aufbau, die Funktion und die Verwendung von optischen Systemen.
- erklären akustische Phänomene und nutzen diese im Alltag.
NT9 Kommunikation und Sprache
Kompetenzerwartungen
Die Schülerinnen und Schüler ...
- sind sich der Bedeutung von präzisen Aussagen zu Sachverhalten im naturwissenschaftlichem Kontext bewusst, achten auf die korrekte Verwendung von Begriffen und fragen bei Unsicherheiten gezielt nach.
- beschreiben je nach individuellem Sehvermögen auch ihre Schwierigkeiten, visuelle Naturerscheinungen zu erfassen. Sie entwerfen und beurteilen Lösungen.
- beschreiben welche verbalen Informationen sie in der aktuellen Situation zur Lösung von Aufgaben benötigen.
- beurteilen, welche Werkzeuge und Geräte für sie im Hinblick auf ihre visuellen und taktilen Fähigkeiten sinnvoll einsetzbar sind.
NT9 Emotionen und soziales Handeln
Kompetenzerwartungen
Die Schülerinnen und Schüler ...
- gestalten soziale Beziehungen aktiv in Alltags- und Schulsituationen, indem sie bei Bedarf Hilfsmittel nutzen.
- äußern eigene Gefühle im Zusammenhang mit ihren individuellen visuellen und taktilen Wahrnehmungsfähigkeiten und reagieren auf Kritik angemessen.
- arbeiten mit Partnern und in Gruppen zusammen, übernehmen Verantwortung in Partner- oder Gruppenarbeit und erkennen Gefühle anderer.
- nutzen bei naturwissenschaftlichen Experimenten gemeinsam Material in einer Gruppe und beachten dabei verschiedene Unterstützungsbedürfnisse.
- informieren sich und andere über die individuelle Sehschädigung und leiten daraus ihren Unterstützungsbedarf im naturwissenschaftlichen Unterricht ab.
- zeigen Bewusstsein für eigene Stärken und Schwächen im naturwissenschaftlichem Bereich und besitzen Umgangsstrategien (u. a. Seh- und Taststrategien) zur Erfassung des Alltags mit seinen naturwissenschaftlichen Phänomenen.
- recherchieren genetische Verläufe in Bezug auf Sehschädigung und zeigen einen umsichtigen Umgang damit.
NT9 Lernbereich 1: Naturwissenschaftliches Arbeiten
Kompetenzerwartungen
Die Schülerinnen und Schüler ...
- führen weitgehend selbständig naturwissenschaftliche Untersuchungen durch, werten ihre gewonnenen Ergebnisse aus und wenden fachspezifische Veranschaulichungen sowie einfache Formen der Mathematisierung an.
- interpretieren erhobene oder recherchierte Daten unter Einbezug möglicher Fehlerquellen, prüfen sie auf Relevanz und setzen ihre Ergebnisse zur Eingangshypothese in Beziehung.
- zeigen überwiegend angeleitet Verknüpfungen zwischen gesellschaftlichen, technischen sowie ökologischen Entwicklungen auf der einen Seite und Erkenntnissen der Naturwissenschaften auf der anderen Seite auf.
- planen, strukturieren, protokollieren und reflektieren Arbeitsabläufe sowie deren Ergebnisse weitgehend selbständig.
- diskutieren Arbeitsergebnisse und Sachverhalte unter vorgegebenen Gesichtspunkten sachgerecht.
- recherchieren in unterschiedlichen Quellen zu einem naturwissenschaftlichen Thema.
- beschreiben komplexe Sachverhalte unter Verwendung der Fachsprache.
- beschreiben und beurteilen Erkenntnisse und Methoden aktueller Forschung und Technik unter Berücksichtigung ethischer sowie gesellschaftlicher Werte.
- nutzen Fachwissen zum Bewerten von Risiken und Sicherheitsmaßnahmen bei Experimenten, im Alltag und bei modernen Technologien.
- zeigen an einfachen Beispielen die Chancen und Grenzen naturwissenschaftlichen Handelns auf.
Inhalte zu den Kompetenzen:
- naturwissenschaftlicher Erkenntnisweg
- Entwicklung naturwissenschaftlichen Wissens: Daten und deren Interpretation als Grundlage naturwissenschaftlicher Erkenntnisgewinnung; Finden möglicher Fehlerquellen
- naturwissenschaftliche Arbeitsweisen (z. B. Gedankenexperimente)
- Gefahrstoffkennzeichnung gemäß aktueller Richtlinien, Gefahrenpotenzial, Sicherheitsmaßnahmen, Entsorgung
- Anfertigung, Auswertung und Wechsel verschiedener Darstellungsformen (z. B. Schnitt- und Schemazeichnungen, u. a. zur Darstellung von Zellen und zellulären Vorgängen)
- Reaktionsschema, Nomenklatur, Symbol- und Formelsprache: einfache Summen- und Valenzstrichformeln von Kohlenwasserstoffen
- Gesundheitsbewusstsein und Verantwortung (z. B. Schutz des Nervensystems)
- Errungenschaften der Naturwissenschaften und die Bewertung ihrer Auswirkung auf Mensch und Umwelt, Nachhaltigkeit (z. B. Kernenergie, Gentechnik)
Alltagskompetenzen
Für den Förderschwerpunkt Sehen
Kompetenzerwartungen:
Die Schülerinnen und Schüler ...
- wählen selbständig für Experimente an ihre visuelle und taktile Wahrnehmungsfähigkeit angepasste Messinstrumente begründet aus, erfassen taktile Versuchsanordnungen und erschließen sich schrittweise den Gesamtvorgang eines Experiments.
- nutzen Fachwissen und ihr Wissen im Hinblick auf ihre Einschränkungen der visuellen Wahrnehmung, zum Bewerten von Risiken und Sicherheitsmaßnahmen bei Experimenten, im Alltag und bei modernen Technologien.
Inhalte zu den Kompetenzen:
- Umgang mit adaptierten Messgeräten
- taktile und visuell orientierte Dokumentationsformen für Arbeitsabläufe und Ergebnisse
- Schutztechniken, Schutz der Augen und des Sehvermögens
NT9 Lernbereich 2: Lebensgrundlage Kohlenstoff
Alltagskompetenzen
NT9 2.1 Organische Rohstoffe
Kompetenzerwartungen
Die Schülerinnen und Schüler ...
- beschreiben Entstehung, Eigenschaften und Verwendung von fossilen sowie regenerativen Rohstoffen und vergleichen sie hinsichtlich ihrer Vor- und Nachteile.
- beschreiben den Kohlenstoffkreislauf unter Verwendung von Fachsprache, dabei berücksichtigen sie Aspekte der Nachhaltigkeit und des Treibhauseffekts.
- beschreiben die Aufbereitung von Erdöl und stellen wichtige Anwendungsbereiche der Erdölfraktionen dar.
Inhalte zu den Kompetenzen:
- fossile (z. B. Erdöl, Kohle) und regenerative Rohstoffe (z. B. Holz, Raps); Herstellung eines flüssigen Brennstoffs (z. B. aus Sonnenblumenkernen, Leinsamen)
- organische Rohstoffe als Ausgangsstoffe für Produkte aus dem Alltag (z. B. Stärkefolie) als Ersatz für fossile Rohstoffe
- Kohlenstoffkreislauf; Treibhauseffekt
- Destillation von Erdöl; Erdölfraktionen und deren Verwendung
Alltagskompetenzen
NT9 2.2 Kohlenwasserstoffe
Kompetenzerwartungen
Die Schülerinnen und Schüler ...
- erläutern die Bedeutung von Methan als Hauptbestandteil von Biogas bzw. Erdgas und stellen die Verbrennung von Methan als Wortgleichung dar.
- schließen vom Molekülbau der homologen Reihe der Alkane auf deren typische Eigenschaften sowie Verwendungsmöglichkeiten in Alltag und Technik.
Inhalte zu den Kompetenzen:
- homologe Reihe der Alkane: Modelle, Bezeichnungen, Strukturformeln, allgemeine Summenformel CnH2n+2, allgemeine Eigenschaften und Verwendung
- Verbrennung von Methan, Wortgleichung
NT9 2.3 Kunststoffe
Kompetenzerwartungen
Die Schülerinnen und Schüler ...
- teilen ausgewählte Kunststoffe aufgrund ihrer Eigenschaften in Gruppen ein, um deren Verwendungsmöglichkeiten aufzuzeigen.
- beschreiben den Wertstoffkreislauf eines ausgewählten Kunststoffgegenstandes, wobei sie Möglichkeiten und Grenzen des Recyclings erläutern.
Inhalte zu den Kompetenzen:
- Thermoplaste, Duroplaste und Elastomere: Eigenschaften, Verwendung
- Recycling von Kunststoffen: Möglichkeiten (z. B. Werkstoff-, Rohstoff-, Energierecycling) und Grenzen
NT9 2.4 Biomoleküle: Alkohole und Kohlenhydrate
Kompetenzerwartungen
Die Schülerinnen und Schüler ...
- erläutern die Gewinnung von Ethanol und beschreiben seine charakteristischen Eigenschaften.
- leiten aus der Wirkung von Alkohol auf den menschlichen Körper Verhaltensregeln für einen sinnvollen Umgang mit Alkohol ab.
- beschreiben den Aufbau von Kohlenhydraten und leiten daraus die Bedeutung der Glucose als deren Grundbaustein ab.
- erläutern die Bedeutung von Zucker und Stärke für die menschliche Ernährung und leiten daraus Regeln für einen gesundheitsbewussten Umgang mit kohlenhydrathaltigen Produkten ab.
Inhalte zu den Kompetenzen:
- Ethanol: Gärung, Destillation; Eigenschaften; Verwendung als Brenn- und Treibstoff, Lösungsmittel und Genussmittel
- Giftwirkung von Alkohol auf den menschlichen Körper; verantwortungsbewusster Umgang mit Alkohol
- Kohlenhydrate (z. B. Glucose und Stärke); gesundheitsbewusster Umgang
Alltagskompetenzen
NT9 3.1 Zellen – Bausteine des Lebens
Kompetenzerwartungen
Die Schülerinnen und Schüler ...
- erläutern Gemeinsamkeiten und Unterschiede in Aufbau und Funktion pflanzlicher und tierischer Zellen, um Zellen als strukturelle und funktionelle Grundbaueinheiten von Lebewesen zu beschreiben.
- nutzen die Vorstellung über die Aufteilung des doppelten Chromosomensatzes bei der Keimzellenbildung, um die Festlegung des biologischen Geschlechts beim Menschen zu erklären.
- beschreiben die Speicherung und Weitergabe von Erbinformationen auf zellulärer Ebene, um die Vererbung von körperlichen Eigenschaften beim Menschen zu erklären.
- erklären den Begriff Mutation wertfrei als Ergebnis einer Veränderung des Erbguts und benennen mögliche Ursachen.
- erläutern verschiedene Aspekte einer genetisch bedingten Krankheit beim Menschen. Dabei unterscheiden sie zwischen naturwissenschaftlichen und ethischen Aussagen.
Inhalte zu den Kompetenzen:
- Aufbau von Tier- und Pflanzenzelle; spezifische Zellbestandteile und deren Funktionen: Zellmembran, Zellplasma, Zellkern, Mitochondrien, Zellwand, Zellsaftraum, Blattgrünkörner
- Vererbung des Geschlechts beim Menschen: Chromosomensatz von Mann und Frau, Chromosomen in Sperma- und Eizelle, Verteilung der Chromosomen bei der Befruchtung, vereinfachtes Kreuzungsschema
- Beispiele für die Vererbung von Eigenschaften beim Menschen; Speicherung und Weitergabe von Erbinformation; Begriffe: Gen, Chromosom, DNA
- Mutation: Definition, mögliche Ursachen, Beispiele aus dem Tier- und Pflanzenreich
- genetisch bedingte Erkrankungen beim Menschen (z. B. Down-Syndrom, Bluterkrankheit)
Alltagskompetenzen
Für den Förderschwerpunkt Sehen
Inhalte zu den Kompetenzen:
- Beratungsangebot: genetische Familienberatung
- genetisch bedingte Erkrankungen beim Menschen unter besonderer Berücksichtigung von Sehbehinderung und Blindheit (z. B. Rotgrünblindheit, Retinitis Pigmentosa)
NT9 3.2 Angewandte Genetik
Kompetenzerwartungen
Die Schülerinnen und Schüler ...
- erläutern an Beispielen die Bedeutung von Mutation und Auslese in Tier- und Pflanzenzucht.
- beschreiben Chancen und Risiken der Gentechnik unter Berücksichtigung gesellschaftlich verhandelbarer Werte, um ihren eigenen Standpunkt zu begründen.
- diskutieren Möglichkeiten und Grenzen der Humangenetik in einem ausgewählten Bereich unter Berücksichtigung ethischer und gesellschaftlich verhandelbarer Werte.
Inhalte zu den Kompetenzen:
- gezielte Erbgutveränderung durch Auslesezüchtung; Begriffe: Genotyp, Phänotyp
- Methoden der Gentechnik (z. B. Präimplantationsdiagnostik, Gentransfer)
- ein Thema aus der Humangenetik (z. B. Fruchtwasseranalyse)
- ethische Aspekte der Gentechnik und Humangenetik
Alltagskompetenzen
Für den Förderschwerpunkt Sehen
Kompetenzerwartungen:
Die Schülerinnen und Schüler ...
- diskutieren Möglichkeiten und Grenzen der Humangenetik unter besonderer Berücksichtigung von Menschen mit Behinderung in einem ausgewählten Bereich auch in Hinblick auf ethische und gesellschaftlich verhandelbare Werte.
NT9 4.1 Grundlagen der Radioaktivität
Kompetenzerwartungen
Die Schülerinnen und Schüler ...
- unterscheiden zwischen natürlicher und künstlicher Radioaktivität und beschreiben eine Möglichkeit radioaktive Strahlung nachzuweisen.
- beschreiben die Entstehung und die Eigenschaften radioaktiver Strahlung sowie angemessene Maßnahmen zur Abschirmung.
- nutzen spezifische Halbwertszeiten und Zerfallskurven, um Aussagen über den Zerfall radioaktiver Stoffe zu treffen.
- beschreiben Nutzen und Risiken der Anwendung radioaktiver Stoffe in Medizin und Technik.
Inhalte zu den Kompetenzen:
- natürliche und künstliche Radioaktivität: Auftreten und Entstehung, Anwendungen; Entdeckung der Radioaktivität: Henri Becquerel
- Nachweis radioaktiver Strahlung (z. B. Fotopapier, Nebelkammer, Geiger-Müller-Zählrohr)
- Kernzerfälle: α-, β- und γ-Strahlung; Abschirmung
- Isotope, radioaktiver Zerfall und Halbwertszeit
- biologische und genetische Folgen für die Umwelt (z. B. menschlicher Körper)
- Anwendungen radioaktiver Strahlung in Medizin (z. B. Strahlendiagnostik und ‑therapie) und Technik (z. B. Leckstellensuche, Fehlersuche bei Werkstoffen und Anlagenteilen, C14-Methode); Risiken
NT9 4.2 Kernenergie
Kompetenzerwartungen
Die Schülerinnen und Schüler ...
- beschreiben die Kernspaltung von Uran‑235, auch unter energetischen Gesichtspunkten, mit einem Atomkernmodell und erklären die Bedingungen für die Entstehung einer Kettenreaktion.
- wägen Nutzen und Risiken der Energieumwandlung durch Kernspaltung ab, um eine eigene Position durch sachliche Argumente zu stützen.
Inhalte zu den Kompetenzen:
- Kernspaltung von Uran‑235; Otto Hahn, Lise Meitner, Fritz Strassmann
- Kettenreaktion: Modellversuch (z. B. Mausefallenversuch, Streichholzversuch), ungesteuerte Kettenreaktion (z. B. Atombombe), gesteuerte Kettenreaktion (z. B. Energieumwandlung im Kernkraftwerk)
- Risiken der Kernenergie (z. B. atomare Unfälle, u. a. in Tschernobyl, Fukushima), Transport von Atommüll, Endlagersuche
NT9 4.3 Energieversorgung im Wandel
Kompetenzerwartungen
Die Schülerinnen und Schüler ...
- beschreiben Veränderungen der Anteile der Energieträger zur Deckung des Primärenergiebedarfs, um gesellschaftspolitische Entscheidungen nachvollziehen zu können.
- vergleichen ausgewählte regenerative Energieträger, um deren Vor- und Nachteile begründet gegeneinander abzuwägen.
Inhalte zu den Kompetenzen:
- Primärenergiebedarf (z. B. in Deutschland, Bayern, Europäische Union): Anteil verschiedener Energieträger an der Deckung des Energiebedarfs, Entwicklung des Energiebedarfs
- Vor- und Nachteile regenerativer Energieträger (z. B. Windkraft, Wasserkraft, Fotovoltaik, Biomasse)
NT9 4.4 Grundlagen der Kommunikation: Informationsaufnahme und -verarbeitung beim Menschen
Kompetenzerwartungen
Die Schülerinnen und Schüler ...
- beschreiben mithilfe von Modellen den Aufbau und die Funktionsweise des Nervensystems. Dabei ordnen sie den wichtigsten Bestandteilen die korrekten Fachbegriffe zu.
- erklären die Verarbeitung und Speicherung von Informationen in unserem Gedächtnis mithilfe eines Modells, um daraus Bedingungen für erfolgreiches Lernen abzuleiten.
- beschreiben Gefährdungen des Nervensystems, um daraus Handlungsoptionen zu dessen Schutz abzuleiten.
Inhalte zu den Kompetenzen:
- Aufbau und Funktion des Nervensystems: Zentralnervensystem (Gehirn, Rückenmark), peripheres Nervensystem (Nervenzellen und deren Verbindung), Reizleitung und Verarbeitung
- Informationsverarbeitung und Speicherung im Gehirn (z. B. sensorisches Gedächtnis, Kurzzeitgedächtnis, Langzeitgedächtnis); Bedingungen für erfolgreiches Lernen
- Gefährdungen des Nervensystems (z. B. körperliche Schäden, Dauerbelastung durch Lärm) und Maßnahmen zu dessen Schutz
NT9 4.5 Kommunikations- und Informationstechnik
Kompetenzerwartungen
Die Schülerinnen und Schüler ...
- beschreiben die Funktionsweise von Mikrofon und Lautsprecher bei einem technischen Gerät. Dabei ordnen sie den wichtigsten Bestandteilen die korrekten Fachbegriffe zu.
- begründen den Einsatz verschiedenartiger Sensoren in technischen Geräten.
- erklären die Funktion technischer Bauteile, welche die Informationsverarbeitung und ‑ausgabe in elektrischen Schaltungen beeinflussen.
Inhalte zu den Kompetenzen:
- Funktionsweise von Mikrofon und Lautsprecher (z. B. bei Telefon, Megafon); Umwandlung von Schallwellen in Wechselspannung und umgekehrt
- Informationsaufnahme durch Sensoren (z. B. Temperatursensoren, Lichtsensoren); Anwendungen in der Technik
- Verarbeitung und Ausgabe von Informationen durch elektronische Schaltungen; Bauteile: Diode, Leuchtdiode, Reed-Kontakt
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