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Staatsinstitut für Schulqualität und Bildungsforschung München

Vergleichsansicht

Vergleichsauswahl 2

International Business Studies

1 Selbstverständnis des Faches International Business Studies und sein Beitrag zur Bildung

Das bilinguale Fach International Business Studies (IBS) ist ein Unterrichtsfach, in dem innerhalb der Ausbildungsrichtung Internationale Wirtschaft an der Beruflichen Oberschule im Rahmen eines Pflichtfaches, in allen anderen Ausbildungsrichtungen als Wahlpflichtfach, Kompetenzen aus der Betriebswirschaftslehre in der Arbeitssprache Englisch erworben werden. Der Rückgriff auf die Muttersprache erfolgt zur Sicherung der terminologischen Zweisprachigkeit sowie in didaktisch-methodisch erforderlichen Kontexten, zum Beispiel kontrastives bzw. multiperspektivisches Vorgehen im Rahmen einer Mediation zur Herausstellung interkultureller Unterschiede.
Vor dem Hintergrund einer zunehmend globalisierten Wirtschafts- und Arbeitswelt wird somit durch dieses Fach der Bedeutung von Fremdsprachen im Allgemeinen und der Rolle der englischen Sprache als Lingua franca im Besonderen Rechnung getragen. Die Schülerinnen und Schüler erfahren die Fremdsprache nicht als Selbstzweck, sondern als unverzichtbares Instrument zur Bewältigung zahlreicher komplexer beruflicher Handlungssituationen im nationalen und internationalen Kontext, wie beispielsweise die Produkteinführung auf einem internationalen Markt. Dadurch ermöglicht es der bilinguale Unterricht den Schülerinnen und Schülern, Sachverhalte multiperspektivisch zu betrachten, zu beurteilen und Rückschlüsse für ihr Handeln zu ziehen. 

Handeln

Die Schülerinnen und Schüler handeln, indem sie wirtschaftliche und rechtliche Herausforderungen bewältigen. Dies bezieht sich sowohl auf alltägliche Anforderungen als auch auf Problemstellungen komplexerer Art. Sie beschaffen sich die notwendigen Informationen, werten diese aus, entwickeln Handlungsalternativen und treffen eigenverantwortlich Entscheidungen, sowohl alleine als auch im Team. Dabei berücksichtigen sie auch ökologische, soziale und ethische Aspekte.

Kommunizieren

Die Schülerinnen und Schüler kommunizieren in wirtschaftlichen Situationen sach- und adressatengerecht in der Arbeitssprache Englisch. Sie beherrschen die fachsprachliche Terminologie sowohl in der Mutter- als auch in der Fremdsprache.

Analysieren

Die Schülerinnen und Schüler analysieren wirtschaftliche Handlungssituationen. Dabei erfassen, strukturieren und systematisieren sie den Sachverhalt, verknüpfen diesen mit vorhandenen Erfahrungen sowie bereits erworbenen Kompetenzen und ordnen ihre Ergebnisse in größere Zusammenhänge ein.

Beurteilen

Die Schülerinnen und Schüler bewerten und reflektieren zu treffende wirtschaftliche Entscheidungen unter verschiedenen Gesichtspunkten und Perspektiven. Dabei vergleichen sie alternative Lösungsmöglichkeiten der Handlungssituationen nach verschiedenen Kriterien.

Internationales Human Resource Management

Die Schülerinnen und Schüler setzen sich multiperspektivisch mit den Anforderungen eines internationalisierten Arbeitsmarktes auseinander. Als Arbeitnehmer präsentieren sie sich überzeugend auf dem globalen Arbeitsmarkt. Aus der Perspektive des Arbeitgebers entwickeln sie Konzepte zur Mitarbeiterentwicklung und -motivation.

Internationales Marketing

Die Schülerinnen und Schüler planen die Einführung eines neuen Produkts auf einem internationalen Markt. Dazu gestalten sie ein Marketingkonzept unter Berücksichtigung von landes- und kulturspezifischen Besonderheiten und präsentieren dieses situations- und adressatengerecht.

Arbeitnehmerperspektive

Als Arbeitnehmer agieren sie sicher auf dem globalen Arbeitsmarkt. Sie reflektieren ihre Kompetenzen vor dem Hintergrund der Anforderungen eines internationalisierten Arbeitsmarktes und entwickeln diese in einem lebenslangen Lernprozess weiter.

Unternehmerperspektive

Als Unternehmer handeln sie auf einem globalisierten Markt ökonomisch, ökologisch und sozial nachhaltig sowie interkulturell versiert. Sie entwerfen adäquate Konzepte zur Mitarbeiterführung und -motivation und planen die Einführung eines neuen Produktes auf dem internationalen Markt.

3 Aufbau des Fachlehrplans im Fach International Business Studies

Der Fachlehrplan International Business Studies ist in Lernbereiche gegliedert. Darin sind jeweils Kompetenzen in Form konkreter Handlungen formuliert, die die Schülerinnen und Schüler am Ende der Jahrgangsstufe 12 erworben haben. Zusätzlich zu den Kompetenz­erwartungen werden Inhalte in englischer Sprache aufgeführt. Diese sind als Konkretisierung der zuvor beschriebenen Kompetenzerwartungen zu verstehen.
Die in den Lerngebieten angegebenen Stunden sind als Zeitrichtwerte zu verstehen. Damit steht ein pädagogischer Freiraum zur Verfügung, der von der einzelnen Schule nach den jeweiligen Bedürfnissen gefüllt werden kann.

4 Zusammenarbeit mit anderen Fächern

Der Unterricht im Fach International Business Studies ermöglicht vielfältige Verbindungen zu anderen Fächern, insbesondere zum Fach Internationale Betriebswirtschaftslehre und Volkswirtschaftslehre, indem er die dort erworbenen Kompetenzen ergänzt. Ebenso ist eine Zusammenarbeit mit dem Fach Englisch sinnvoll, da die dort erworbene Sprachkompetenz vertieft sowie die interkulturelle Kompetenz erweitert wird.

5 Beitrag des Faches International Business Studies zu den übergreifenden Bildungs- und Erziehungszielen

Das Fach International Business Studies ist ein bilinguales Fach und wird in englischer Sprache unterrichtet. Die Kompetenz in der Fremdsprache ist neben der fachlichen Bildung von herausragender Bedeutung. Der Rückgriff auf die Muttersprache erfolgt zur Sicherung der terminologischen Zweisprachigkeit.
Im Fach International Business Studies werden darüber hinaus die interkulturelle, sozioökonomische sowie die Wertebildung gefördert.
Das Fach International Business Studies leistet schwerpunktmäßig einen Beitrag zur Erreichung folgender schulart- und fächerübergreifender Bildungs- und Erziehungsziele:

5.1 Berufliche Orientierung

Eine erfolgreiche berufliche Orientierung legt den Grundstein für die spätere berufliche Ausrichtung von Schülerinnen und Schülern, indem eigene Stärken und Schwächen erkannt und persönliche Neigungen und Interessen bewusst gemacht werden. Im Lernbereich „Sich auf dem internationalen Arbeitsmarkt erfolgreich bewerben“ setzen sich Schülerinnen und Schüler zielgerichtet mit der eigenen Studien- und Berufsorientierung auseinander.

5.2 Interkulturelle Bildung

Interkulturelle Bildung erweitert und vertieft Kenntnisse über andere Kulturen. Sie trägt dazu bei, eigene Einstellungen und Haltungen mit denen anderer zu vergleichen und zu einem respektvollen Miteinander zu gelangen. Zum Beispiel im Lernbereich „Personal führen und entwickeln“ setzen sich die Schülerinnen und Schüler mit landestypischen Sitten und Gebräuchen auseinander und erwerben so interkulturelle Kompetenzen.

5.3 Medienbildung/Digitale Bildung

Medien durchdringen heute alle Lebensbereiche und stehen uns unabhängig von Zeit und Ort zur Information, Kommunikation, Kooperation und Unterhaltung zur Verfügung. Sie stellen wichtige Orientierungsquellen dar, beeinflussen gleichzeitig jedoch unsere Erfahrungswelten und Persönlichkeitsentwicklung. Die Medienbildung im Fach International Business Studies befähigt die Schülerinnen und Schüler zu einem sachgerechten, selbstbestimmten, reflektierten und verantwortungsvollen Handeln in einer multimedial geprägten Lebens- und Arbeitswelt.

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