Die wissenschaftlichen Arbeitsweisen werden im Zusammenhang mit den anderen Lernbereichen erworben und hierzu von der jeweiligen Lehrkraft in eigenem pädagogisch‑didaktischem Ermessen in alle anderen Lernbereiche integriert.
Kompetenzerwartungen
Die Schülerinnen und Schüler ...
- wenden selbständig passende wissenschaftliche Arbeitsweisen an und werten unterschiedliche Quellen aus, um darauf aufbauend eine reflektierte und schlüssige Argumentation zu komplexen gesundheitswissenschaftlichen Problemstellungen zu vertreten.
- entwerfen wissenschaftlich begründete Konzepte zur Lösung gesundheitswissenschaftlicher Problemstellungen und bewerten diese kritisch.
- erklären komplexe gesundheitswissenschaftliche Phänomene, indem sie selbständig angemessene Modelle und Theorien auswählen, miteinander vergleichen und fachlich fundiert anwenden. Sie diskutieren dabei die Verwendung der Modelle und Theorien kritisch.
- nehmen an konkreten Beispielen Stellung zu Nutzen und Grenzen der Wechselwirkung von Theorie und Praxis und setzen Erkenntnisse der Forschung unter Berücksichtigung verschiedener Faktoren fachlich begründet um.
- vergleichen kritisch Forschungsansätze und Studiendesigns relevanter Studien der Gesundheitswissenschaften, indem sie diese hinsichtlich des Erkenntnisgewinns und der Gültigkeit der Forschungsergebnisse beurteilen.
- diskutieren Entwicklungen im Gesundheitswesen hinsichtlich ökonomischer Aspekte und setzen sich reflektiert mit den Folgen für sich und die Bevölkerung auseinander.
Inhalte zu den Kompetenzen:
- gesundheitswissenschaftliche Recherche: Datenbanken (z. B. Cochrane Library), Bibliothekskataloge u. a.
- Vorgehen bei Konzepterstellung: Auswahl und Vorstellung geeigneter theoretischer Grundlagen, Darstellung der Ausgangslage und Bezugnahme auf die Problemstellung, Zielformulierung, Vorhabenbeschreibung, Finanzierung, Evaluation, Chancen und Risiken
- Reichweite von Theorien, Abstraktionsgrad von Modellen
- Induktion und Deduktion
- Evidenzbasierte Medizin (EbM) und Evidence‑based Nursing (EBN); Berücksichtigungsfaktoren der Umsetzung: ökonomische, ethische, ökologische, rechtliche und politische
- Begriffsbestimmung: Metaanalyse, Evidenzgrade und ‑levels
- Aufgaben: Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften e. V. (AWMF)
- Berechnung: Inzidenzrate, Prävalenz, Mortalität, Letalität
- Interpretation: Mittelwerte, relatives Risiko, Odds Ratio, Konfidenzintervalle u. a.
- Forschungsethik: Personenschutz, Tierschutz, Datenschutz
- Kosten: direkte, indirekte, intangible
- Definition und Unterschiede: Kosten‑Nutzen‑Analyse, Kosten‑Nutzwert‑Analyse