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Staatsinstitut für Schulqualität und Bildungsforschung München

Vergleichsansicht

Vergleichsauswahl 2

Israelitische Religionslehre 10

gültig ab Schuljahr 2023/24

IR10 Lernbereich 1: Jüdischer Kalender und Jahreszyklus: Bedeutung von Fest- und Gedenktagen für die eigene jüdische Identität (ca. 12 Std.)

Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • setzen die Bedeutung von Chanukka und Purim mit der Ausprägung der eigenen jüdischen Identität in Beziehung.
  • setzen sich mit neuzeitlichen Gedenktagen auseinander und erkennen die Prägung jüdischen Lebens in der Diaspora durch die Feiertage.
  • finden und analysieren im Siddur (Gebetbuch) Einschaltungen in die Gebete für Feier- und Gedenktage.

Inhalte zu den Kompetenzen:

  • spirituelle Dimension der Feste Chanukka und Purim und die Bedeutung dieser Feste für die eigene jüdische Identität, z. B. vertrauensvolle Einstellung, Verantwortung für sich und die anderen
  • Fastentage und Formen des jüdischen Umgangs mit der Trauer um die Zerstörung des Tempels am Beispiel von Tischa beAw
  • Bedeutung neuzeitlicher Gedenktage (Jom haSchoa, Jom haSikaron, Jom haAzma’ut, Jom Jeruschalajim) an Beispielen
  • besondere Einschaltungen in der Amida (Al haNissim) und in Birkat haMason an Chanukka und Purim; Hallel-Gebet

IR10 Lernbereich 2: Gebet und Ritus

Aufgrund der verkürzten Lernzeit ist dieser Lernbereich in den Lernbereich 1 integriert.

IR10 Lernbereich 3: Mensch und Welt: Dialog mit fernöstlichen Religionen und Weltanschauungen (ca. 12 Std.)

Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • reflektieren die Präsenz von Elementen fernöstlicher Religionen und Kulturen in ihrem Umfeld.
  • erklären die wesentlichen Lehren von Hinduismus und Buddhismus und beurteilen Lebensentwürfe von Menschen, die im Geiste dieser Religionen leben und sich für Menschlichkeit, Gerechtigkeit und Frieden einsetzen.
  • vergleichen Lehre und Glaubenspraxis des Judentums und der beiden fernöstlichen Religionen und beschreiben eigene Vorstellungen.
  • erörtern Dialogmöglichkeiten des Judentums mit Hinduismus und Buddhismus.

Inhalte zu den Kompetenzen:

  • Ausdrucksformen fernöstlicher Religionen: einerseits in der Religionsausübung, andererseits in ihrer Umdeutung in der westlichen Kultur, z. B. Mandala, Ayurveda, Formen der Meditation wie Zen und Yoga, Buddha- und Götterstatuen
  • Glaube und Lebensweisen im Hinduismus: die Vorstellung von Wiedergeburt, Karma, Dharma, die Bedeutung der Götter als Antwort auf Erfahrungen mit der Natur im Unterschied zur jüdischen Überlieferung, Auswirkungen auf die Lebensführung, z. B. Kastenwesen, Kult und Feste, Stellung der Frau
  • Glaube und Lebensweisen im Buddhismus: die Lehren vom Nicht-Sein, von den „Vier edlen Wahrheiten“ und vom „Achtfachen Pfad“; die Lebensgeschichte des Siddhartha Gautama als legendenhafte Darstellung dieser fundamentalen Lebensüberzeugung; Auswirkungen auf die Lebensführung, z. B. Buddha-Verehrung, Mönchsleben, Askese
  • Leben und Botschaft Mahatma Gandhis und des Dalai Lama
  • ausgewählte Vergleichspunkte, z. B. Gottesvorstellung, Menschenbild, Erlösung, ein heiliges Land, Meditationsformen (Kawana, Niggunim), Kastenwesen/Hierarchie (vgl. Kohanim, Lewi’im, Jisrael), Wiedergeburt (Reinkarnation, Gilgul), ethnoreligiöse Eigenschaften
  • mögliche Ansatzpunkte für einen interreligiösen Dialog zwischen Judentum und fernöstlichen Religionen, z. B. Friedensarbeit, Verantwortung für die Schöpfung, Toleranz, Grundrechte des Menschen; Projekt zum interreligiösen Dialog

IR10 Lernbereich 4: Jüdische Geschichte und Philosophie: Zionismus und Gründung des Staates Israel (ca. 13 Std.)

Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • erörtern den Begriff „Heimat“ und beziehen Hintergründe und Anliegen der zionistischen Bewegung in ihre Überlegungen ein.
  • setzen sich anhand konkreter Beispiele mit der Flucht, Verfolgung und systematischen Ermordung von Juden in der Zeit des Nationalsozialismus auseinander.
  • erfassen die Schoa als einen Grund für die Entstehung des Staates Israel und erkennen in der Staatsgründung die Realisierung der zionistischen Vision.
  • vollziehen die Bedeutung Israels für die eigene jüdische Identität nach.

Inhalte zu den Kompetenzen:

  • persönliche Einstellung zur Heimat; Zion und das Land Israel als Sehnsuchtsort vieler Juden weltweit; biblische Grundlagen, z. B. Ps 137; Hatikwa
  • Antisemitismus Ende des 19. Jahrhunderts: Diskriminierung und Verfolgung von Juden, z. B. Dreyfus-Affäre und Pogrome im zaristischen Russland
  • Theodor Herzl und der Zionismus, Balfour-Deklaration: Israel als „nationale Heimstätte des jüdischen Volkes“, Auseinandersetzung mit dem Zionismus im Judentum bis 1948
  • Flucht nach Palästina und Massenimmigration als Konsequenz von Verfolgung und Vernichtung der Juden durch die Nationalsozialisten an konkreten Lebensgeschichten
  • Gründung des Staates Israel: Abstimmung der UNO im November 1947, Verkündung der Unabhängigkeitserklärung durch David Ben-Gurion

IR10 Lernbereich 5: Schriftliche Quellen – Werte: Mischna und Sikaron (ca. 11 Std.)

Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • erfassen die geschichtlichen Umstände der Entstehung der Mischna und arbeiten den thematischen Aufbau der Mischna heraus.
  • formulieren die Bedeutung der mündlichen Tradition für das Judentum.
  • benennen den Zusammenhang zwischen Erinnerung und Identität und skizzieren die Bedeutung von Sikaron (Erinnerung) für das persönliche und kollektive Leben an ausgewählten Beispielen.

Inhalte zu den Kompetenzen:

  • Anfänge der rabbinischen Tradition (Jawne, Jochanan ben Sakaj, Fortsetzung des jüdischen Lebens ohne den Tempel); die sechs Ordnungen der Mischna und ihr Anspruch für das persönliche und kollektive Leben (Familie, Gemeinde), Pirke Awot (Sprüche der Väter)
  • Ursprung und Überlieferung der mündlichen Tradition sowie ihre Fortführung nach der Mischna (Gemara, Talmud)
  • Gebete des Erinnerns, z. B. Kiddusch am Erew Schabbat, Jiskor und Kaddisch, Mussaf Rosch haSchana (Sichronot)
  • Sikaron im persönlichen und kollektiven Leben, Gedächtnis und Erinnerung als Grundlage menschlicher Existenz und jüdischer Identität, z. B. persönliche Erinnerungen, Familiengeschichten, Leben und Werk jüdischer Persönlichkeiten wie Eric Kandel und Elie Wiesel; besondere Bedeutung des Gedenkens an die Opfer der Schoa nach dem Ableben der letzten Zeitzeugen
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