An der Wirtschaftsschule ist das Fach Geschichte/Politik und Gesellschaft von zentraler Bedeutung für die Allgemeinbildung. Die Schülerinnen und Schüler erwerben hier unverzichtbare Kompetenzen, die sie dazu befähigen, sich in der heutigen Welt zu orientieren und als mündige Bürger nicht nur in einer Demokratie zu leben, sondern diese aktiv mitzugestalten.
Das Fach ist für die Schülerinnen und Schüler der Wirtschaftsschule Bindeglied zwischen Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Der Unterricht eröffnet den Heranwachsenden die Möglichkeit, sich einerseits der historischen Bedingtheit gegenwärtiger Ereignisse bewusst zu werden und andererseits die Einflüsse gegenwärtigen Handelns auf die Zukunft einschätzen zu können.
Die Lebenswelt der Schülerinnen und Schüler wird von zahlreichen schwer durchschaubaren und sich wechselseitig bedingenden Prozessen geprägt. Dies zeigt sich beispielsweise in Form der Globalisierung mit all ihren vielschichtigen Folgen und Einflüssen und eines stetig wachsenden, ungefilterten und frei zugänglichen Informationsangebots – mit oftmals unklarer Quellenlage. Das Fach Geschichte/Politik und Gesellschaft ermöglicht den Schülerinnen und Schülern deshalb den Erwerb von Kompetenzen, die sie dazu befähigen, sich in der heutigen Informationsgesellschaft unabhängig von der Meinung anderer selbsttätig über vergangene und gegenwärtige Prozesse zu informieren und sich in der Vergangenheit und Gegenwart zu orientieren.
Die Schülerinnen und Schüler arbeiten möglichst eigenständig mit historischem und aktuellem Quellenmaterial. Auf diese Weise können sie in altersgerechtem Umfang die Vorgehensweise eines Historikers nachvollziehen und einschätzen, wie unsicher und letztlich unerreichbar das Konzept der „historischen Wahrheit“ bleibt.
Die Heranwachsenden analysieren darüber hinaus politische, gesellschaftliche und kulturelle Rahmenbedingungen, um deren Einfluss auf das Leben der Menschen zu verschiedenen Zeiten zu beurteilen. Sie vollziehen so die Multikausalität historischer und gegenwärtiger Ereignisse und Entwicklungen nach und wenden die Erkenntnisse auf ihre eigene sich in einem ständigen Wandel befindliche Lebenswelt an.
Die Denkweise und die Kultur, die unsere heutige Lebensweise prägen, haben ihre augenblickliche Ausprägung während eines langen und wechselhaften historischen Prozesses in Deutschland, Europa und der Welt erlangt. Das Reflektieren dieser Entwicklungen befähigt die Schülerinnen und Schülern dazu, sich mit der modernen Vorstellung von Demokratie und Menschenrechten zu identifizieren.
Dies alles trägt zur Persönlichkeitsentwicklung der Schülerinnen und Schüler bei, sodass diese in der Lage sind, auf gefestigte Wertvorstellungen zurückzugreifen und sich – unter dem Leitfaden von Toleranz und Kompromissbereitschaft – sicher in einer vielschichtigen Welt bewegen zu können.