Lehrplan PLUS

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Staatsinstitut für Schulqualität und Bildungsforschung München

Vergleichsansicht

Vergleichsauswahl 2

Ethik 8 (dreistufige Wirtschaftsschule)

Eth8 1.1 Abenteuer Leben

Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • begründen, was ihnen an der Gestaltung ihrer Lebenswelt wichtig ist, und überprüfen die Präferenzen und Werte, die sie dabei leiten.
  • begreifen die verschiedenen Phasen ihres alltäglichen Lebens (z. B. Freizeit und Schule) als Möglichkeit, sich selbst zu verwirklichen, die Bewusstheit und Verantwortung erfordert.
  • akzeptieren Normen und Autoritäten als Bedingungen eines gelingenden Miteinanders und reflektieren Möglichkeiten und Chancen ihrer zunehmenden Selbständigkeit.
  • sind sich der Rechte und Pflichten im Jugendalter bewusst.
  • hinterfragen Autoritäten auf Basis eigener Wertvorstellungen, um Machtmissbrauch zu begegnen.
Inhalte zu den Kompetenzen:
  • Werte versus Präferenzen; persönliche Gewichtung und altersabhängige Veränderung
  • Freiräume in Schule und Freizeit als Chance; Freiräume Jugendlicher in anderen Ländern
  • Norm; Rechte und Pflichten im Jugendalter: Jugendschutzgesetz, Strafmündigkeit; Grenzen der persönlichen Freiheit, z. B. schulische Pflichten oder Familienpflichten
  • Autoritäten im eigenen Leben und deren Bedeutung; Amts- und natürliche Autorität
  • falsche Autorität und Machtmissbrauch
Alltagskompetenzen Alltagskompetenzen

Eth8 1.2 Sinnvoll leben

Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • erkennen vielfältige Möglichkeiten, ihrem Leben Sinn zu geben, und beurteilen diese mit Blick auf ihre eigenen Einstellungen und Bedürfnisse.
  • sind sich der Bedeutung der Sinnsuche als lebenslangen Prozess für ein gelingendes Leben bewusst.
  • prüfen kriteriengeleitet Sinnangebote und unterscheiden tragfähige Sinnangebote von verfehlten Sinndeutungen.
Inhalte zu den Kompetenzen:
  • Sinn durch z. B. Liebe, Familie, Religion, Freundschaften, soziales Engagement, Arbeit
  • Hierarchie der Bedürfnisse, z. B. Bedürfnispyramide (Maslow)
  • Sinnfindung als Beitrag zur Prävention von z. B. Depression, Sucht, Suizid
  • Kriterien der Sinnsuche, u. a. Autonomie, keine Fremd- oder Selbstschädigung
  • Sekten und z. B. neureligiöse Bewegungen, Okkultismus
  • individuelle Abgrenzung von Aberglaube und Glaube
Alltagskompetenzen Alltagskompetenzen

Eth8 1.3 Grenzen im Leben verstehen

Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • zeigen Verständnis für den Zusammenhang zwischen existenzieller Begrenztheit und der Sinnorientierung des Menschen.
  • erkennen die Bedeutung von Sterbebegleitung und Trauer für den Umgang mit dem Tod und achten diese.
  • fühlen sich in die Lage von Menschen in existenziellen Grenzsituationen ein und betrachten Grenzsituationen als Herausforderung sowie ggf. als Möglichkeit der persönlichen Weiterentwicklung.
Inhalte zu den Kompetenzen:
  • Begegnung mit Sterben und Tod im eigenen Erfahrungskreis, z. B. Todesanzeigen, Begräbnisrituale, Friedhöfe
  • Tod als Angst erregendes Erlebnis und natürlicher Abschluss des Lebens; Reaktionen auf den Tod, z. B. Verzweiflung, Trauer, Angst, Schuldbewusstsein, Groll, Akzeptanz
  • Sterbebegleitung, Hospiz, Sprechen über den Tod, Trauerbewältigung
  • existenzielle Grenzsituationen, z. B. Unfall, Krankheit, Tod

Eth8 Lernbereich 2: Glück

Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • nehmen die Veränderung der persönlichen Glücksvorstellungen im Vergleich zum Kindesalter bewusst wahr und erkennen, dass sie altersbedingt zunehmend für ihr persönliches Glück verantwortlich sind.
  • wenden für das Jugendalter geeignete Strategien an, um ihr individuelles Glück zu steigern und auch bei Frustrations- oder fehlenden Glückserlebnissen aufrechtzuerhalten.
  • zeigen Bewusstsein dafür, dass sich das individuelle Glück aus der Hinwendung zu anderen und einer moralisch verantwortbaren Lebensführung ergeben kann.
  • vergleichen und bewerten verschiedene Glücksauffassungen, die sich in den Weltreligionen und im philosophischen Denken finden.
  • hinterfragen kritisch Glückskonzepte, wie sie von der Werbeindustrie und den Medien suggeriert werden.

Inhalte zu den Kompetenzen:

  • persönliche Glückserlebnisse in der Jugendzeit, z. B. erste Liebe, Glück durch Freundschaften, Glück durch Konsum, Glück durch Freizeit- und Feriengestaltung, schulischer Erfolg
  • veränderte Glücksvorstellungen durch z. B. vergrößerten persönlichen Freiraum (z. B. in der Freizeitgestaltung, beim Taschengeld), zunehmende Lebenserfahrung und veränderte soziale Bindungen
  • Glücksstrategien in Bezug auf das Ich-Konzept: Stärkung des Selbstvertrauens (z. B. durch Verzicht auf Vergleiche mit anderen), Aufgehen in einer Tätigkeit (Mihaly Csikszentmihalyi: Flow), z. B. einfache Meditations- und Yoga-Übungen
  • Glücksstrategien in Bezug auf soziale Bindungen: gelingende Kommunikation (z. B. Schulz von Thun), Achtsamkeit
  • philosophische Texte zum Zusammenhang zwischen Glück und verantwortbarer Lebensführung, z. B. Aristoteles, Erich Fromm
  • Hinweise auf Glück in den Weltreligionen, z. B. Christentum, Islam, Hinduismus, Buddhismus, Judentum
  • Glücksindizes, z. B. Happy Planet Index
  • Glücksversprechungen, z. B. der Medien, Werbeindustrie, virtuellen Realität: Schönheit, materieller Wohlstand, beruflicher Erfolg, Jugendlichkeit, Genuss

Eth8 Lernbereich 3: Ethik in der virtuellen Welt

Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • beurteilen den Umfang und die eigenen Gewohnheiten ihrer Nutzung des Internets.
  • ermessen die Chancen sowie Gefahren des Internets für sich selbst und andere und nutzen dessen Angebote nach Maßgabe ethischer und rechtlicher Kriterien bewusst, differenziert und kritisch in ihrem Alltag.
  • stellen sich im Internet verantwortungsvoll dar und interagieren entsprechend.
  • wenden sich begründet gegen Internetbeiträge, die eine respektvolle Mitmenschlichkeit und die menschliche Würde missachten.

Inhalte zu den Kompetenzen:

  • persönliche Vorlieben und Gewohnheiten der Internetnutzung, z. B. Häufigkeit, Dauer und Nutzungszweck
  • Chancen des Internets: Information, Unterhaltung, Schnelligkeit des Datenverkehrs, Kommunikation und (sozialer) Austausch, persönlicher Internetauftritt
  • Gefahren des Internets: Anonymität, Internetkriminalität, jugendgefährdende Inhalte, Abo- und Schuldenfalle, Auswirkungen auf die körperliche und geistige Gesundheit (Sucht, Realitätsverlust)
  • rechtliche Grundlagen der Internetnutzung, Schutz der Privatsphäre und persönlicher Daten
  • Kriterien eines kritischen Nutzens, z. B. Wahrheitsgehalt, Relevanz, Manipulation, versteckte Interessen
  • Regeln für die Gestaltung der Identität und Kommunikation im Internet, z. B. in sozialen Netzwerken
  • Menschenwürde (Art. 1 GG); Missachtung der Würde im Internet, z. B. sexistische, erniedrigende, gewaltverherrlichende Darstellungen; Cyber-Mobbing
Alltagskompetenzen Alltagskompetenzen

Eth8 Lernbereich 4: Mit Konsumgütern verantwortungsbewusst umgehen

Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • begreifen die wesentlichen Zusammenhänge bei Produktion, Transport und Entsorgung typischer Konsumgüter. Sie beurteilen in altersgemäßer Weise die ökologische und soziale Bilanz der Konsumgüter ihres Lebensumfeldes.
  • erkennen die ökologische und soziale Problematik moderner Lebensgewohnheiten und treffen verantwortungsvoll Konsumentscheidungen
  • zeigen Verständnis für die Bedeutung von Solidarität und Mitverantwortung in der „Einen Welt“.

Inhalte zu den Kompetenzen:

  • ökologische und soziale Standards am Beispiel einer Produktionskette (z. B. von Handys oder Alltagskleidung): Rohstoffgewinnung, Produktion, Transportweg, Entsorgung; Arbeitsbedingungen; Naturbelastung, z. B. Umgang mit Ressourcen, CO₂-Belastung
  • Ökologischer Rucksack oder Ökologischer Fußabdruck
  • Regionalität; ökologische Nachhaltigkeit, z. B. in Unternehmen
  • Einsatz von Siegeln für ökologische oder soziale Standards, z. B. Qualitätssiegel, Fair-Trade
Alltagskompetenzen Alltagskompetenzen
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