Der Unterricht im Fach Wirtschaftsgeographie ermöglicht vielfältige Verbindungen zu anderen Fächern. Insbesondere mit dem Fach Betriebswirtschaftliche Steuerung und Kontrolle ergeben sich verschiedene fach- und jahrgangsübergreifende Verbindungen. Zum Beispiel:
Der Lernbereich Verantwortungsbewusste Konsumentscheidungen treffen aus dem Lehrplan Wirtschaftsgeographie baut auf Kompetenzen auf, die im Lernbereich Als privater Endverbraucher wirtschaftlich handeln: Mit Geld verantwortlich umgehen (Betriebswirtschaftliche Steuerung und Kontrolle) von den Schülerinnen und Schülern erworben wurden.
Im Rahmen der Bewerbung um einen Ausbildungsplatz ist ebenfalls eine enge Zusammenarbeit der Lehrkräfte für die Fächer Betriebswirtschaftliche Steuerung und Kontrolle und Wirtschaftsgeographie sinnvoll.
Mit dem Fach Übungsunternehmen ergeben sich Verbindungsmöglichkeiten z. B. durch die Lernbereiche Neue Beschaffungsmärkte im Ausland erschließen (Wirtschaftsgeographie) und Waren im EU-Binnenmarkt einkaufen und verkaufen (Übungsunternehmen). So bietet es sich z. B. an, über die geographische Lage der Lieferanten des Übungsunternehmens im EU-Ausland und die Lieferwege Verknüpfungen zur Wirtschaftsgeographie herzustellen. Auch kann im Lernbereich Einen Standort in der Region wählen (Wirtschaftsgeographie) das betreffende Übungsunternehmen in Hinblick auf Standortfaktoren bzw. Konkurrenzfähigkeit des Standortes untersucht und bewertet werden.
In Hinblick auf Recherchemethoden und -medien sowie Präsentationsmethoden und -medien hat das Fach Informationsverarbeitung eine allgemein aufbauende Funktion für sämtliche Lernbereiche des Faches Wirtschaftsgeographie. So werden beispielsweise im Lernbereich Dokumente mit einem Textverarbeitungsprogramm erstellen und gestalten einfache geographische Lagebeziehungen in digitaler Form visualisiert.
Bei der Informationssuche und der damit einhergehenden kritischen Quellenanalyse, der Informationsauswertung hinsichtlich Güte und Vollständigkeit und der darauf folgenden Ergebnissicherung sollte eine enge Zusammenarbeit zwischen den Fachbereichen Wirtschaftsgeographie und Deutsch erfolgen. Weiter lassen sich beispielsweise im Lernbereich Eine Gruppenreise in der Region planen (vierstufige Wirtschaftsschule) zwischen beiden Fächern vielfältige Verknüpfungen durch die sprachliche Ausformulierung und rhetorische Gestaltung einer themenbezogenen Präsentation bilden. In beiden Jahrgangsstufen werden durch sachliche Diskussionen unter Verwendung einer angemessenen Fachsprache (vgl. Lernbereich „Ein Vertriebsnetz international aufbauen“ in der vierstufigen Wirtschaftsschule) sowie situations- und partnergerechten Ausformulierungen von Handlungsspielräumen und -alternativen immer wieder Brücken zu Themen des Fachbereichs Deutsch geschlagen.
Parallelen zwischen dem Fach Wirtschaftsgeographie und den Fächern Katholische bzw. Evangelische Religionslehre ergeben sich zum einen aus der Verantwortung jedes Einzelnen für die Schöpfung bzw. die natürliche Umwelt mit ihren endlichen Ressourcen sowie für die Mitmenschen. Beide Fachbereiche diskutieren aus verschiedenen Blickwinkeln die Konsequenzen des menschlichen Handelns und der Verwirklichung eigener Bedürfnisse. Hierzu bietet sich vor allem der Lernbereich Verantwortungsbewusste Konsumentscheidungen treffen an, eine Brücke zu schlagen. Zum anderen sind Anknüpfungspunkte der beiden Fächer insbesondere über die Grenzen des menschlich Machbaren zu finden. Der Lernbereich Ein Vertriebsnetz international aufbauen (vierstufige Wirtschaftsschule) diskutiert Barrieren geographischer und kultureller Art bei der internationalen Expansion eines Wirtschaftsunternehmens und der Lernbereich Grenze erkennen - auf der Suche nach dem rechten Maß der Katholischen Religionslehre beleuchtet das Höher-schneller-weiter-Prinzip kritisch.
Schnittstellen gibt es auch mit dem Lehrplan Sozialkunde/Geschichte. Ein zentrales Thema beider Lehrpläne ist der Aspekt Nachhaltigkeit. Während sich Sozialkunde/Geschichte mit dem Paradigmenwechsel innerhalb des ökologischen Bewusstseins befasst, zielt Wirtschaftsgeographie darauf ab, die Schülerinnen und Schüler zu befähigen, ihr eigenes Konsumverhalten zu prüfen und kritisch zu hinterfragen.
Umweltschutz und gesunde Ernährung sind gleichermaßen elementare Themen des Englischlehrplans. Wirtschaftsgeographie knüpft hieran an und untersucht, ob und wo Nahrungsmittel und Konsumgüter umwelt- und sozialverträglich erzeugt werden und auf welchen Wegen diese nach Deutschland gelangen. Eine weitere enge Verzahnung weisen beide Lehrpläne zum Bereich Berufswahl – die heute auch eine internationale Dimension beinhalten kann – auf. Gleichermaßen erlangt der internationale Tourismus in beiden Fächern einen besonderen Stellenwert. Landeskundliche Darstellungen anglophoner Länder, Nachhaltigkeit sowie Globalisierungstendenzen sind die zentralen Themen der Jahrgangsstufe 10, die in beiden Fächern wiederum aus einem unterschiedlichen Blickwinkel betrachtet werden. Diese enge Abstimmung eröffnet die Möglichkeit, fächerübergreifend und bilingual zu arbeiten.