Ergänzende Informationen zum Lernbereich „Staunen und Nachdenken über Gottes Welt“
Erläuterung_6.1_Staunen
a) KonzeptionDer Lernbereich KR 6.1 führt den Gegenstandsbereich „Mensch und Welt“ weiter, bezieht dabei jedoch auch den Gegenstandsbereich „Die Frage nach Gott“ mit ein. In der Jahrgangsstufe 5 lag der Fokus darauf, in den Schülerinnen und Schülern das Bewusstsein für ihre Individualität zu schärfen und erste Überlegungen darüber anzustellen, inwiefern sie in ihrem unmittelbaren Umfeld bereits Verantwortung übernehmen können. In der Jahrgangsstufe 6 geht es nun vor allem darum, sich im Sinne des Leitmotivs dieser Jahrgangsstufe, „Fragen des Lebens nachspüren“, intensiver mit den „großen Fragen“ (Rainer Oberthür) zu befassen, die die Menschen schon immer bewegt haben und die letztlich um die eine große Frage nach dem Ursprung der Welt und dem Sinn des Lebens kreisen. Gerade Schülerinnen und Schüler dieser Altersstufe sind diesen Fragen gegenüber sehr aufgeschlossen und setzen sich mit großer Ernsthaftigkeit damit auseinander.Um dieser übergeordneten Zielsetzung gerecht zu werden, ist dieser Lernbereich in den ersten beiden Kompetenzerwartungen sehr offen angelegt. So liegt der erste Schwerpunkt des Lernbereichs auf dem Staunen und Fragen und greift auf diese Weise den fachdidaktischen Ansatz der Kindertheologie auf (Schwerpunkt: Theologisieren von und mit Kindern). Die Schülerinnen und Schüler sollten deshalb in dieser Phase auch so weit wie möglich selbst zu Wort kommen; behutsame Nachfragen und Erläuterungen seitens der Lehrkraft sind damit jedoch keineswegs ausgeschlossen, sofern sie darauf ausgerichtet sind, den Denkprozess der Kinder anzuregen und zu unterstützen. Die Lehrkraft sollte beim Theologisieren mit Kindern grundsätzlich bereit sein, sich in der Moderation des Unterrichtsgesprächs auf die Überlegungen der Kinder einzulassen und diese wertschätzend aufzugreifen. Im weiteren Verlauf der Unterrichtseinheit steht dann der zweiten Kompetenzerwartung zufolge das gemeinsame Nachdenken über verschiedene Antwortversuche im Vordergrund (Schwerpunkt: Theologisieren mit Kindern und für Kinder). Neben Anregungen aus dem unmittelbaren Lebensumfeld der Schülerinnen und Schüler werden hier kulturgeschichtliche Positionen, etwa aus der römischen, der griechischen und der germanischen Mythologie, aufgegriffen.Mit der dritten Kompetenzerwartung werden grundlegende Sinnperspektiven des christlichen Glaubens eingebracht und diese zu den vorher benannten Antwortmöglichkeiten in Beziehung gesetzt, wobei an den Lernbereich KR 5.3 angeknüpft wird. An dieser Stelle ist die Lehrkraft wieder stärker in ihrer Expertenrolle gefordert. Auch hier sollte jedoch versucht werden, den Reflexionsprozessen der Schülerinnen und Schüler möglichst breiten Raum zu geben. Die Ergebnisse dieses Nachdenkens sind dann unter Führung der Lehrkraft ausführlich zu besprechen, gegebenenfalls auch zu ergänzen oder zu korrigieren, und durch geeignete Methoden zu sichern, um als Grundlage für die Weiterführung in späteren Jahrgangsstufen (zum Beispiel im Lernbereich KR 8.1) dienen zu können.Der Zielsetzung nachhaltigen Lernens dient auch die letzte Kompetenzerwartung, die darauf ausgerichtet ist, den Schülerinnen und Schülern abschließend noch einmal die Möglichkeit zu geben, sich persönlich zu den Fragestellungen dieses Lernbereichs zu positionieren (Schwerpunkt: Theologisieren mit Kindern). Auf diese Weise erfüllt dieser Lernbereich in besonderer Weise das Anliegen der Subjektorientierung des Religionsunterrichts, dem in der Fachdidaktik seit einigen Jahren eine herausragende Bedeutung zugesprochen wird.b) KooperationsmöglichkeitenIn diesem Lernbereich ergeben sich keine besonderen Anknüpfungspunkte bezüglich der Kooperation mit ER.