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Staatsinstitut für Schulqualität und Bildungsforschung München

Ergänzende Informationen zum Lernbereich „Gott offenbart sich: die Bibel als Heilige Schrift des Christentums“

Gymnasium: Katholische Religionslehre 5

Erläuterung_5.1_Bibel als Heilige Schrift

a)    KonzeptionDer erste Lernbereich der Jahrgangsstufe 5 stellt für die Schülerinnen und Schüler einen Einstieg in das Fach Katholische Religionslehre am Gymnasium dar. Deshalb werden gleich zu Beginn Grundlagen geschaffen, auf denen alle weiteren biblischen Lernbereiche aufbauen. Des Weiteren fügt sich der Lernbereich harmonisch in das Leitmotiv der Jahrgangsstufe ein: „Miteinander leben und den Glauben entdecken“. Die Begegnung mit der Bibel bildet einerseits das Fundament weiterer Auseinandersetzungen mit dem eigenen Glauben in den nachfolgenden Lernbereichen und gibt andererseits Hilfestellungen für ein gelingendes Miteinander in der Gemeinschaft. Die erste Kompetenzerwartung ermöglicht der Lerngruppe einen individuellen Zugang zur Bibel, indem ein geeigneter Bezug zur Lebenswelt der Schülerinnen und Schüler im Unterricht aufgegriffen wird. Hieraus ergeben sich automatisch erste Einblicke in den Aufbau und damit die Entstehung der Bibel sowie deren sachgerechte Handhabung (vgl. zweite Kompetenzerwartung). Ein wertschätzender Umgang mit der Heiligen Schrift des Christentums ist aber nur vom Inhalt der Bibel her zu verstehen. Hierzu dient die dritte Kompetenzerwartung: Anhand geeigneter Bibelstellen – an erster Stelle sei hier Gen 12,1-9 erwähnt - werden biblische Texte als Zeugnis der Gottesoffenbarung und menschlicher Gotteserfahrung gedeutet. Der Übertritt an eine neue Schule, ein Anfang mit neuen Freunden und Lehrern und Veränderungen vom Schulweg bis zum Lebensrhythmus ist der Ort, an dem ein zur Besinnung-Kommen seinen Startpunkt haben sollte. Gerade der Religionsunterricht hat hier die Aufgabe, spirituelle Angebote zu machen. Geordnete, meditative Formen des Nachsinnens und das Gebet öffnen in der Verschränkung von neuen Zugängen mit praktischen Übungen im Unterricht eine Erziehung zu einer tiefergehenden Begegnung mit Gott. Übungen in Wahrnehmung, Stille und Anrede an Gott sollen den Unterricht begleiten. In diesem Sinne ist hier ein Anfang zu setzen, der mit den anderen Lerneinheiten eng verbunden ist, zumal sich das Gebet in allen wiederfindet, als Befragung des eigenen Gottesbildes (KR 5.2 und 5.3) ebenso wie als Erfahrung der Begegnung an einem besonderen Ort (KR 5.5) oder im Erlernen von Haltungen und einer Sprache dafür (KR 5.4). Dem Thema Meditation, dem kein eigener Lernbereich gewidmet wird, wird so im Vollzug und damit in sukzessiv aufgebauten Erfahrungsmöglichkeiten eine besondere Bedeutung beigemessen. In dieser Lerneinheit eignet sich eine erste Begegnung mit Psalmen sehr gut. Abschließend wird mithilfe der vierten Kompetenzerwartung deutlich gemacht, dass biblische Inhalte auch lange Zeit nach ihrer Abfassung relevant für die Lebenswelt der Schülerinnen und Schüler sind. Die Goldene Regel oder eine Stelle zum wertschätzenden Umgang mit der ganzen Schöpfung lassen sich altersgerecht und gewinnbringend übertragen. b)    KooperationsmöglichkeitenDieser Lernbereich eignet sich gut für eine interkonfessionelle Kooperation, da er viele Gemeinsamkeiten mit ER 5.2 aufweist. Vor allem die ersten beiden Kompetenzerwartungen sind ähnlich, so dass hier beispielsweise ein Austausch zwischen den Gruppen beider Konfessionen möglich ist. Besonders gewinnbringend kann eine Zusammenarbeit im Hinblick auf den persönlichen Stellenwert der Bibel sein, da so der Horizont der Schülerinnen und Schüler über die eigene Lerngruppe hinaus erweitert wird.