Lehrplan PLUS

Direkt zur Hauptnavigation springen, zur Seitennavigation springen, zum Inhalt springen
Staatsinstitut für Schulqualität und Bildungsforschung München

Ergänzende Informationen zum Lernbereich „„Für uns Menschen und zu unserem Heil ist er vom Himmel gekommen" – Jesus, der Christus“

Gymnasium: Katholische Religionslehre 10

Erläuterung_10.3_Christologie

a)    KonzeptionDer Lernbereich KR 10.3 führt den Gegenstandsbereich  „Jesus Christus“ fort, indem nach geschichtlichen Hintergründen, Botschaft und Handeln Jesu in den vorausgegangenen Jahrgangsstufen, insbesondere der Jahrgangsstufe 9, im Sinne einer Progression christologische Fragen in den Fokus rücken.Die erste Kompetenzerwartung setzt ein bei der Praxis christlicher Gemeinden in der Osterzeit und führt anhand ausgewählter Bibelstellen zur Erkenntnis, dass der Inhalt der österlichen Liturgien in der Provokation: „Im Kreuz ist Heil, im Kreuz ist Leben“ liegt. Der diesen Bibelstellen zugrunde liegende Glaube an die Auferweckung (vgl. zweite Kompetenzerwartung) führt zurück zu der Bedeutung der Wunder Jesu, der Gottessohnschaft Jesu und seiner selbstbewussten Auslegung der Überlieferung, etwa am Beispiel der Bergpredigt, die das Fundament des Glaubens an Jesus als den Christus bilden. Diese Glaubensüberlieferungen der Bibel finden ihre Entfaltung in den Hoheitstiteln für den Auferstandenen und in der frühen Kirchengeschichte. Die Schülerinnen und Schüler begreifen, dass die Streitfragen der kommenden Jahrhunderte immer um die Unbegreiflichkeit der Auferweckung und damit um die Einordnung Jesu kreisen. Davon ausgehend setzen sie sich mit den Streitfragen des frühen Christentums in den ersten ökumenischen Konzilien und mit der Bedeutung des Nizäno-konstantinopolitanischen Glaubensbekenntnisses auseinander.Die dritte Kompetenzerwartung schlägt den Bogen zurück zur Bedeutung der Auferweckung für die Frage nach dem Heil und der Erlösung des Menschen; hier kann deutlich werden, warum Ostern das höchste und wichtigste Fest des Christentums ist und ohne Auferweckung der christliche Glaube sinnlos wäre (vgl. 1 Kor 15,17)In der vierten Kompetenzerwartung stehen zum einen unterschiedliche Formen gelebten Glaubens im Mittelpunkt, um die Vielfalt der Wege einer Annäherung an das Christusgeheimnis als Folge historischer Entwicklungen zu zeigen, die dem Christus-Ereignis auf je eigene Weise gerecht zu werden versuchen. Das oft als Kontrast empfundene liturgische Geschehen der lateinischen Kirche und des östlichen Ritus ist eine gute Gelegenheit, darauf hinzuweisen, dass die Perspektiven auf und damit der Zugang zu Gott als ein „im Geist uns ganz naher Vater und Bruder“ oder als „Unbegreiflich-Unnahbarer“ gerechtfertigt sind und letztlich beide als eine Bereicherung des jeweils anderen in Erscheinung treten können. Von daher bietet es die Chance, den Jugendlichen diese Vielfalt, Erlösung zu feiern, zum Ausgangspunkt für die Überlegung zu machen, welche Form der Spiritualität ihnen als eine dem Ereignis gemäße bzw. als die ihnen entgegenkommende erscheint.In einem letzten Schritt wird die Brücke zu den Weltreligionen Judentum und Islam geschlagen; ein Studium wichtiger Aussagen über die Person Jesu und seine Rezeption in der jeweiligen Religion macht das unterscheidend Christliche in der Person Jesu deutlich.b)    KooperationsmöglichkeitenIn diesem Lernbereich gibt es keine Kooperationsmöglichkeiten, da der entsprechende Lernbereich in der Evangelischen Religionslehre bereits in der Jahrgangsstufe 9 verortet ist.