Sozialphysik
Der Begriff der Sozialphysik lässt sich auf den französischen Philosophen und Mathematiker Isidore Marie Auguste François Xavier Comte (1798 – 1857) zurückführen. Unter physique sociale verstand er eine Wissenschaft, die durch die Anwendung naturwissenschaftlich geprägten Vorgehens (z. B. Empirie) soziale Phänomene erforscht und beschreibt. Aus dieser Wissenschaft entwickelte sich die Soziologie.
Im neueren Sprachgebrauch versteht man unter Sozialphysik oder Soziophysik ein interdisziplinäres Forschungsfeld, das gesellschaftliche, wirtschaftliche, kulturelle und politische Entwicklungen zu beschreiben versucht, indem physikalische und mathematisch-statistische Methoden angewendet werden.
So zeigen Menschenmassen, die aus einem Saal strömen, beispielsweise dasselbe Verhalten wie Granulat aus vielen Partikeln, das durch einen Trichter fließt. Ausgehend von physikalischen Erkenntnissen kann man so das Verhalten von Menschen im Falle einer Panik durch einfache bauliche Maßnahmen steuern.